Die Zukunftserwartungen der deutschen Zuliferindustrie verbesserten sich nach dem leichten Anstieg im Mai sprunghaft. Der Saldo aus Optimisten und Pessimisten stieg von -33,8 auf -1,6 Punkte an. Dies zeigt, dass die Zahl der Zulieferer, die für die kommenden Monate mit stabileren Geschäftsaussichten rechnen, zugenommen hat. Die aktuelle Lage wird von den Unternehmen dennoch weiterhin als schlecht eingestuft. So sank der Saldo erneut deutlich um 4,6 Saldenpunkte auf -53,1 Punkte. Damit hat sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage auf ein neues Rekordtief seit der Finanzkrise verschlechtert.
In der Gesamtbetrachtung zeigt sich ein besseres Stimmungsbild als in den vergangenen Wochen während des Lockdowns. Denn das Geschäftsklima der Zulieferindustrie hat sich im Juni von -41,3 auf -29,3 Punkte verbessert. Das verabschiedete Konjunkturpaket der deutschen Bundesregierung sowie die schrittweisen Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben laut der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ einen Teil dazu beigetragen.
Generell befände sich die Stimmung jedoch weiter auf sehr niedrigem Niveau. Auch mit Blick auf die insgesamt schwache Auftragslage und die daraus folgenden Kapazitätsanpassungen in Form von Kurzarbeit dürfte nur mit einer langsamen Erholung zu rechnen sein.
Zulieferer rechnen bis Ende des Jahres mit Liquiditätsengpässen
Da die Nachfrage nach Automobilen bis 2021 niedrig bleiben dürfte, werde es auch in der Zulieferindustrie keine sprunghafte Verbesserung der Geschäftslage geben.
Die Branche wird voraussichtlich noch bis Ende des Jahres mit Liquiditätsengpässen sowie Kapazitätsanpassungen in Form von Kurzarbeit zu kämpfen haben.
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