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Innovationen für Arme

Editorial
Innovationen für Arme

Innovationen für Arme
Olaf Stauß, Redakteur Industrieanzeiger

Kunststoff ist ein wunderbarer Werkstoff, kommt zurzeit aber in Verruf. Viel zu lange haben wir die Müllproblematik ignoriert. Ein großer Fehler. Das ändert aber nichts daran, dass Kunststoff viele Menschen am Wohlstand beteiligt hat, die sonst arm geblieben wären – mehr als es jede politische Revolution vermocht hätte. Ohne Kunststoff hätten zahlreiche Kinder zu wenig Spielzeug. Kunststoff macht Radios, Kaffeemaschinen, Putzeimer, Rauchmelder, Staubsauger und anderes bezahlbar – auch für Leute, die eher arm sind. Und davon gibt es weltweit immer mehr.

Wir hier blicken derzeit in eine andere Richtung: „Premium“ ist das Zauberwort. Dank Premiumfahrzeugen haben tolle Materialien wie Carbon überhaupt erst eine Chance. Premium macht vieles möglich. Deswegen kreist unsere westliche Kreativität immer mehr um Innovationen, die nur für Begüterte interessant sind. Das ist an sich nicht schlimm, doch das andere kommt zu kurz. Ein weites Feld liegt brach. Das war nicht immer so – man denke nur an Erfindungen wie Henry Fords „Model T“ vor über hundert Jahren, den „Volkswagen“ und später den PC. Sie waren für die Masse konzipiert und veränderten die Welt. Gibt es so etwas noch? Vermutlich nur in Ansätzen. Von Brillengestellen habe ich gehört, in die der Träger neue Gläser nur einzuschieben braucht. Das wäre so ein Beispiel.

Es könnte sich lohnen, diesen Blickwinkel wieder zu gewinnen. Wer heute etwas erfindet für die Vielen, die sparen müssen, könnte unerschöpfliche Märkte erschließen – durchaus mit Rendite. Das ist legitim. Vielleicht könnte er aber auch große Nöte beheben. Ingenieure und Entwickler, brüten Sie ruhig auch in diese Richtung. Erlegen Sie Ihrem erfinderischen Geist keine falschen Schranken auf!

Industrieanzeiger
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