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Kein Ende der Arbeit

Editorial
Kein Ende der Arbeit

Kein Ende der Arbeit
Dietmar Kieser, stv. Chefredakteur Industrieanzeiger

„Das Ende der Arbeit“, das der US-Ökonom Jeremy Rifkin in seinem gleichnamigen, 1995 erschienenen Buch prophezeit hat, ereilt uns nicht. Im Gegenteil: Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland hat einen Rekord erreicht. Knapp 33 Mio. Menschen sind hierzulande sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Mangel an Fachkräften wird zu einem immer wichtigeren Standortfaktor – und ist mit ein Beweggrund für Unternehmen, vermehrt im Ausland zu investieren. Laut einer Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter rund 5200 Unternehmen planen sogar 36 % der international aktiven Betriebe mit höheren Budgets als noch 2017 (33 %). Dass dadurch allein im Ausland rund 200 000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, kann uns angesichts der Kritik am deutschen Leistungsbilanzüberschuss nur recht sein. Wer aber denkt, dass dies zu Lasten der heimischen Standorte geht, irrt. Das Auslandsengagement führt im Inland zu mehr Aufträgen und mehr Jobs – rund 80 000 Stellen sollen 2018 dadurch dazukommen, die Gesamtwirtschaft erwartet laut Studie sogar einen Zuwachs von 600 000 Stellen. Die Investitionen in Deutschland könnten sogar noch höher ausfallen, würde der Fachkräftemangel sie nicht blockieren. Wer händeringend neue Leute sucht, wird auch trotz zunehmender Digitalisierung und Industrie 4.0 – für manchen Jobkiller Nummer eins – kaum Arbeitsplätze abbauen. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat in einer Studie für das BMBF sogar nachgewiesen, dass der digitale Wandel mehr Jobs schafft, als er zerstört. Allerdings sind nach technischen Revolutionen die Arbeitsplätze oft anders gelagert, da die Berufswelt sich ändert. Hierauf und auf die Förderung der Arbeitskräfte muss das Augenmerk liegen.

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