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Innovationsmanagement: 70:20:10-Regel sichert Innovationen

Innovationsmanagement
70:20:10-Regel sichert Innovation

Ein durchdachtes Technologie- und Innovationsmanagement ist heute kein Luxus mehr, sondern ein Muss. Im Vordergrund steht die fortlaufende Verbesserung des Technologie- und Produktportfolios neben der Notwendigkeit, das eigene Geschäftsmodell zu überdenken.

Toni Drescher und Paul Zeller
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen

Die Kernaufgabe eines erfolgreichen Technologie- und Innovationsmanagements (TIM) ist es, die für Innovationen benötigten Technologien zum richtigen Zeitpunkt und zu angemessenen Kosten bereitzustellen. Erfolgreiches TIM wurde insbesondere in deutschen Industrieunternehmen meist mit der Entwicklung neuer Technologien, der Einführung neuer Produkte sowie deren kontinuierlicher Verbesserung gleichgesetzt.

Doch zunehmend wird es immer wichtiger, zukünftige Kundenbedürfnisse und Trends zu identifizieren, um frühzeitig die eigenen Entwicklungstätigkeiten an den Zukunftsbildern auszurichten. Deshalb kommt es mehr und mehr darauf an, ein ausgewogenes Entwicklungsportfolio sicherzustellen, das neben inkrementellen auch disruptive Innovationen berücksichtigt. Mit der 70:20:10-Regel schaffen es erfolgreiche Unternehmen, diese Strategie gewinnbringend umzusetzen und neben Entwicklungsprojekten in ihren Kernkompetenzen (70 %) auch Projekte mit Bezug (20 %) oder völlig außerhalb des eigentlichen Kompetenzbereiches bei hohem Risiko (10 %) zu verwirklichen.

Heute tritt neben die fortlaufende Verbesserung des Technologie- und Produktportfolios die Notwendigkeit, die fundamentale Grundlage der eigenen Geschäftstätigkeit zu überdenken: das Geschäftsmodell. Technologische Differenzierung und operationale Effizienz reichen im internationalen Wettbewerb nicht mehr aus, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Neue Geschäftsmodelle sind oft Grundlage disruptiver Innovationen und ermöglichen erst den Markterfolg. Die Kompetenz, technologische Potenziale frühzeitig zu erkennen, gezielt zu entwickeln und zusammen mit dem passenden Geschäftsmodell in Produkten am Markt umzusetzen, wird zukünftig über unternehmerischen Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Pflichtfach Technologiestrategie

Die internen Kernkompetenzen zu analysieren und hieraus abgeleitet eine explizite Technologiestrategie zu formulieren, ist Pflicht. Dadurch setzen Unternehmen Prioritäten, treffen die richtigen Entscheidungen und nutzen ihre technologischen Ressourcen und Fähigkeiten effizient. So wissen die Entscheider, welche Technologien sie zu welchem Zeitpunkt und zu welchem Zweck entwickeln sollen. Darüber hinaus helfen Technologieplattformen, die technologische Basis des Unternehmens zu beherrschen.

Um die Unsicherheit im Fuzzy Front End, also dem vorderen, kreativen Teil des Innovationsprozesses, zu reduzieren, sind ein leistungsfähiges Requirement Engineering und die frühzeitige Generierung von Prototypen notwendig. Denn wenn starre Strukturen aufgebrochen, Entwicklungszeiten verkürzt und Kunden zum richtigen Zeitpunkt eingebunden werden, steigt regelmäßig auch die Entwicklungsleistung. Darum gilt es, für unterschiedliche Projektcharakteristika adäquate Prozessstrukturen für einen effektiven und effizienten Entwicklungsablauf auszuwählen. Inkubatoren und Acceleratoren oder der Garagen-Ansatz bieten hierbei die Möglichkeit, das eigene Ökosystem zu verlassen, um so gewohnte Denkmuster aufzubrechen.

Innovationskultur als Schlüsselfaktor für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit

Innovationen erfolgreich am Markt zu platzieren, bedarf einer ausgeprägten und gelebten Innovationskultur. Damit vielversprechende Ideen interne Barrieren, wie das Not-invented-here-Syndrom, überwinden können, ist eine innovationsfördernde Unternehmenskultur unerlässlich. Zentrale Aufgabe des Managements ist es, interne Widerstände abzubauen und das Unternehmen damit fit zu machen für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. So lautet denn auch das Motto der diesjährigen 11. Aachener Technologie- und Innovationsmanagement-Tagung „Managing Breakthrough Innovations“ (siehe Kasten). In zahlreichen Fachvorträgen erfahren die Teilnehmer, wie mit passenden Prozessen, Strukturen und Methoden ein zielgerichtetes Technologie- und Innovationsmanagement gestaltet werden kann. Neben Impulsvorträgen und Praxisbeispielen steht vor allem der persönliche Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern und auch mit den Referenten im Vordergrund.


Kongress zum Thema

  • Titel: 11. Aachener Technologie- und Innovationsmanagement-Tagung
  • Datum: 18. und 19. Oktober 2017
  • Ort: Pullmann Aachen Quellenhof
  • Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte technologieorientierter Unternehmen, vor allem aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Technologie- und Innovationsmanagement, New Business Development und Strategie, Produktion, technischer Einkauf und Management.
  • Referenten: Beiträge von Heidelberger Druckmaschinen AG, Robert Bosch Start-up GmbH, Vaillant GmbH, Busch-Jaeger GmbH, Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH, Oberalp Group, Thyssenkrupp AG, Rehau AG, ZTE Service Deutschland GmbH, Fraunhofer IPT sowie Time Research Area und WZL der RWTH Aachen
  • Tagungsgebühr: 1200 Euro (Sonderpreis ab der zweiten Anmeldung aus einem Unternehmen: 800 Euro) Inklusive Tagungsunterlagen, Mittagessen, Pausenerfrischungen sowie die Abendveranstaltung, aber exklusive der Kosten für Übernachtung sowie An- und Abreise
  • Anmeldung: unter www.wzlforum.de. DieTeilnehmerzahl ist begrenzt, sodass ein effizienter Wissenstransfer im Dialog zwischen Teilnehmern und Referenten gewährleistet ist.
  • Kontakt: WZLforum an der RWTH Aachen, Sabrina Gellissen, Tel. 0241/8023610, E-Mail s.gellissen@wzl.rwth-aachen.de
  • Weitere Informationen: www.tm-tagung.de
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