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Bei uns muss neues Wissen schneller wachsen

NRW-Forschungsminister Pinkwart will vor allem in die Köpfe investieren
Bei uns muss neues Wissen schneller wachsen

Jahrelang sei versäumt worden, den technischen Hochschulen Nordrhein-Westfalens Ressourcen für strukturelle Veränderungen an die Hand zu geben. Dies solle jetzt gründlich anders werden, sagt Forschungsminister Andreas Pinkwart.

Die gute Botschaft für Studierende zuerst: Von 2005 auf 2006 sei die Nachfrage an Ingenieuren bundesweit um 30 % sowie in seinem Zuständigkeitsbereich – Nordrhein-Westfalen – sogar um 47 % gestiegen, erklärt Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie in NRW: „Insbesondere Absolventen der Studiengänge Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Bauingenieurwesen, Verfahrens- und Fahrzeugtechnik werden gesucht.“ Anders als früher, lasse diese Entwicklung sich nicht mit periodischen Schwankungen auf dem Ingenieur-Arbeitsmarkt erklären.

Vielmehr habe die jetzige Situation eine neue Qualität, denn der Anteil am Personal vorgenannter Branchen sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. In der Tat waren bereits 2005 rund 60 % aller in der Industrie tätigen Akademiker Ingenieure. Im Fahrzeug- und Maschinenbau sowie der Elektrotechnik liegt die Quote sogar darüber.
Und jetzt die bessere Nachricht für alle, die ein technisches Studium zwischen Ruhr und Weser erst noch erwägen: „Die nordrhein-westfälischen Hochschulen werden mit Mitteln aus dem Hochschulpakt von Bund und Ländern bis 2010 insgesamt 26 000 zusätzliche Studienplätze schaffen“, verspricht Pinkwart. Der Anteil der so genannten MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – an diesem Zuwachs werde dabei fast 50 % betragen. Damit läge ihr Anteil nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich zählbar deutlich höher als heute bei nur 42 %.
Und der NRW-Minister will auch dafür sorgen, dass ordentlich „Pepper“ ins MINT gebracht wird: „Bei uns muss neues Wissen schneller entstehen als anderswo.“ So gehe es weniger um Quantitäten, sondern um eine neue Qualität der Ausbildung. „Wir brauchen eine Ausbildungs-Struktur, die mehr junge Leute für das Leben und Arbeiten in der globalen Wissensgesellschaft akademisch und praxisbezogen ausbildet. Unser System muss mehr Hochqualifizierte hervorbringen.“
Der Anschluss an den wachsenden europäischen Hochschulraum sichert der Ingenieurausbildung ihre Zukunftsfähigkeit. Auch für sie gelte aus ministerieller Sicht: Mit neuen, aufeinander abgestimmten Studienstrukturen lässt sich mehr Studierenden eine anspruchsvolle akademische Ausbildung auf differenziertem Niveau anbieten.
Dass die damit verbundenen internationalen Anpassungen manchem Sorge um den Ruf des Markenprodukts „Dipl.-Ing.“ mache, könne er verstehen. Mit der Bachelor-Master-Struktur bleibe der deutsche Ingenieurabschluss jedoch europaweit vergleichbar, anschluss- und anerkennungsfähig: „Der Bologna-Prozess hält die Ingenieurausbildung made-in-germany wettbewerbsfähig“, sagt Pinkwart. 1999 hatten sich 29 europäische Staaten in der so genannten Bologna-Deklaration zu dem Ziel bekannt, bis 2010 einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen.
Speziell in Nordrhein-Westfalen komme hinzu, dass die Hochschulen mehr Gestaltungsspielraum hätten als in jedem anderen Bundesland, um sich zu profilieren. Damit seien die Möglichkeiten gewachsen, als starke Forschungspartner mit Unternehmen zu kooperieren. Es lohne sich, so unterstreicht Pinkwart, in die Köpfe zu investieren und so die Basis für den Innovationsvorsprung von morgen zu schaffen.
Wolfgang Filì Journalist in Köln
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