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Cloud Computing: Ja, aber wie?

Lotse bringt kleinere Mittelständler durch den Cloud-Dschungel
Cloud Computing: Ja, aber wie?

IT-Leistungen | Laut KPMG nutzen schon 44 % der Unternehmen Cloud Computing. Doch während die Großen dafür schnell eine kleine IT-Spezialmannschaft rekrutieren können, tun sich kleinere Mittelständler mit wenigen IT-Mitarbeitern mit der Wolke viel schwerer. Ein Lotse im Cloud-Dschungel hilft.

Heidi Börner Geschäftsführerin Broker2clouds GmbH, Stuttgart

Fast jeder Mensch in Deutschland nutzt heute schon irgendeine Form der Cloud bei Google, Microsoft und zig anderen Anbietern, viele davon noch im privaten Umfeld. Doch auch Unternehmen können über die Cloud sehr schnell neue IT-Anwendungen einsetzen, weil die meisten Leistungen nur einen Mausklick weit zur Verfügung stehen. Dafür müssen Unternehmen auch keine aufwendige und kostspielige eigene Infrastruktur und Software-Anwendungen aufbauen. Denn dank des sogenannten „Pay-as-you-go-Prinzip“ kosten diese Leistungen nur einen überschaubaren Betrag. Fixe Investitionen lassen sich damit in variable Kosten umwandeln. Hinzu kommt, dass selbst kleinere Mittelständler so immer mit dem neuesten technologischen Stand arbeiten. Für die meisten dürften sich dabei Cloud-Dienste in Form von SaaS (Software as a Service) eignen. Damit brauchen sich Anwender um nichts mehr kümmern und können gleich loslegen.
Unüberschaubar viele Cloud-Anbieter
Leichter gesagt als getan. Denn das aktuelle Angebot von IT-Leistungen aus der Wolke stellt oft einen kaum durchdringbaren Dschungel von Angeboten dar – von unterschiedlichen Infrastrukturen, diversen Programmierumgebungen und Software bis hin zu einem Gros an Anbietern wie etwa Amazon, Microsoft, Google, IBM, HP und insgesamt unüberschaubar vielen anderen kleineren. Fast jedes kleinste Softwareunternehmen hat heute irgendwelche Lösungen, die es über die Cloud anbietet und vermarktet. Über wen sollen Mittelständler also die jeweiligen Angebote beziehen? Dieses Dickicht an Vertragswerken mit Leistungs-, Abrechnungs- und Preismodellen lässt sich schwerlich überblicken.
Hierbei helfen spezialisierte Dienstleister wie die Broker2clouds GmbH, aus der Vielzahl der verschiedensten Angebote die richtigen herauszufiltern und den Vertrag mit Laufzeit, Menge oder Lizenzmodell passgenau abzuschließen. Fragen wie folgende und zig andere bedürfen klarer Antworten: Wie funktioniert die User-Verwaltung? Wer übernimmt welche Haftung? Welche Datenschutzbestimmungen gelten jeweils? Welches Recht kommt im Zweifelsfall zur Anwendung? Dafür haben Mittelständler mit 200, 300 oder mehr Mitarbeitern nicht die notwendigen Ressourcen. Denn ihr IT-Team arbeitet meistens schon weit überm Anschlag hinaus, ohne selbst das eigentliche Business optimal unterstützen zu können.
Schritt- für Schritt-Vorgehen
Zwei Vorgehensweisen bieten sich hier an. Entweder der spezialisierte Dienstleister geht direkt in die Unternehmen, vermittelt Wissen und Know-how. Dort nimmt er dann die IT-Bestände auf, analysiert vor Ort die Anforderungen und entwickelt sodann ein dazu passendes Konzept. Anschließend schulen die Berater die jeweiligen Verantwortlichen, damit diese die Cloud-Lösungen installieren, konfigurieren und anwenden können. So machen auch kleinere Mittelständler in wenigen Tagen mit der Cloud einen riesengroßen Schritt nach vorne. Die andere Möglichkeit wäre, sich in einer kleinen Gruppe gemeinsam mit anderen Teilnehmern in einem intensiven eintägigen Workshop, die Basics, erste spezielle Nutzungsszenarien und Best-Practice-Ansätze zu erarbeiten. Zu solchen Workshops melden sich nicht nur IT-Spezialisten an, sondern auch Einkäufer, Verantwortliche für Finanzen, Unternehmensführer, Vertriebsleiter und andere. Je nach Teilnehmenden setzt die Broker-2cloud einen besonderen Fokus. Bei Teilnehmern aus dem Umfeld des Business gehen die Berater viel stärker auf den direkten Geschäftsnutzen ein, bei IT-Teilnehmern wenden sie sich eher technischen Themen zu.
Cloud-Workshops helfen auf die Sprünge
Die kleingruppigen Workshops umfassen mehrere Bausteine. Zuerst bringen die Berater alle Teilnehmer auf eine gemeinsame Informations- und Verständnisbasis für die wichtigen zentralen Aspekte der Cloud-Thematik. Dazu zählt die klare Definitionen von Cloud Computing, die Abgrenzung von anderen Technologien sowie die essentiellen Charakteristika des Rechnens in der Wolke. Dann beleuchtet der Dienstleister das Spezifische der drei Servicemodelle IaaS (Infrastructure as a Service), PaaS (Platform as a Service) und SaaS (Software as a Service) und hebt die Vorteile sowie Nachteile des jeweiligen Modells hervor. Weitere Bausteine widmen sich realistischen Szenarien für die Businessfachleute und IT-Spezialisten. Jeweilige Themen und individuelle Interessen reichen Teilnehmende schon im Vorfeld der Workshops ein.
Ein Szenario könnte etwa die Zusammenarbeit von Projektteams, Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern sowie Kunden aufgreifen. Gerade diese Form der Zusammenarbeit mit der Verteilung von Informationen und der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen über Abteilungen, Standorte und Ländergrenzen hinweg nimmt im Alltag der Unternehmen eine zentrale Bedeutung ein. Dabei muss sie sowohl stationäre als auch mobile Endgeräte einbeziehen, aber neben klassischen Diensten wie E-Mails, Instant-Messaging, Telefonate und Faxe auch Videokonferenzen, E-Collaboration und andere unterstützen. Hier stellt sich die zentrale Frage: Wie löse ich solche komplexen Anforderungen mit intelligenten Cloud-Ansätzen?
Relevante Szenarien durchspielen
Ein anderes Szenario könnte den Aufbau neuer Vertriebsstrukturen in mehreren Ländern darstellen. Die dafür benötige CRM-Lösung in der Cloud sollte sicherlich über unterschiedliche Sprachmodule verfügen, nach Bedarf nach oben skalierbar und möglichst branchenspezifisch sein. Vielleicht braucht eine Teilnehmergruppe aber auch eine kleine Einführung in den Cloud-Dienst Microsoft Azure sowie konkrete Tipps, um etwa Server zu installieren, virtuelle Maschinen zu beantragen und zu bedienen oder Gruppen zusammenzufügen. Nicht zuletzt spielen bei der Cloud-Thematik auch kaufmännische und juristische Aspekte eine große Rolle.
Verträge mit Cloud-Anbietern unterscheiden sich grundlegend von anderen. Anbieter haben oft vorgegebene Standardvertragswerke, die ihre Kunden weitgehend akzeptieren sollten, weil das attraktive Preis-Leistungsangebot sonst nicht mehr gilt. Um den richtigen Anbieter zu finden, müssen Mittelständler im Vorfeld ihrer Entscheidung darum nicht nur die Leistungen, sondern auch die Standardverträge genau prüfen. Denn die Vergabe von Cloud-Leistungen benötigt kein Ausschreibungsverfahren, sondern erfolgt meistens relativ anonym online.
Nach einem Workshop-Tag können die Teilnehmer abschätzen, was IT-Leistungen aus der Wolke ihrem Unternehmen bringen können. Oft kristallisieren sich auch schon die ersten Gehversuche und sogar Lösungsansätze in der Cloud heraus. •

Realistische Szenarien durchspielen
Ein im kleingruppigen Workshop behandeltes Szenario könnte etwa die Zusammenarbeit von Projektteams, Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern sowie Kunden aufgreifen. Gerade diese Form der Zusammenarbeit mit der Verteilung von Informationen und der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen über Abteilungen, Standorte und Ländergrenzen hinweg nimmt im Alltag der Unternehmen eine zentrale Bedeutung ein.

Cloud Monitor 2015 Laut dem „Cloud Monitor 2015“ der Unternehmensberatung KPMG nutzen schon 44 % der Unternehmen Cloud Computing, weitere 24 % planen den baldigen Einsatz.
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