Gegen den Fachkräftemangel in der Industrie steuert Tectoyou. Bereits zum vierten Mal wirbt die Initiative, unterstützt von führenden Industrieverbänden und Unternehmen, für technische Ausbildungen und Studiengänge. Geboten wird den Schülern während der Messe viel Action zum Mitmachen.
„Wir wollen mit Tectoyou als Nachwuchsinitiative im Rahmen des weltweit bedeutendsten Technologieereignisses junge Menschen für technische Berufe begeistern und ihnen mit dem Format Unterstützung bei der Orientierung im Arbeitsmarkt ermöglichen“, sagt Wolfram von Frisch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. Angesprochen sind vor allem Abschlussklassen von Berufsschulen und allgemeinbildenden Schulen sowie Erstsemester der Fachhochschulen und Universitäten.
Das Konzept ist in den vergangenen drei Jahren aufgegangen: Politik, Verbände wie VDE, VDMA, BDI und ZVEI sowie Unternehmen ermöglichen Schülergruppen geführte Touren auf dem Messegelände mit vielen Lerneffekten. Bis auf die Anreise ist dies für die Gruppen umsonst: Sie erhalten für die Exkursionen kostenlose Eintrittskarten, Verpflegungspaktet für alle Teilnehmer, ganztägige Betreuung durch Tectoyou-Guides – alles Studierende technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge – sowie gefühte Touren über den Ausstellungsbereich der Messe.
Jede Schulklasse kann wählen, welche thematische Schwerpunkte für sie in Frage kommen. Zur Auswahl stehen Automatisierungstechnik, Energietechnik, Werkstofftechnik sowie Faszination Technik.
Die Guides stellen dabei direkte Kontakte zu den Unternehmen her. Die Aussteller informieren über Berufs- und Karrierechancen aus erster Hand. Techniker und Ingenieure schildern ihren beruflichen Werdegang und berichten über ihren Arbeitsalltag. Die Berufsberater beantworten auch Fragen wie: Was kann man wo studieren und welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es in den Unternehmen? Wann muss ich mich wie und wo bewerben?
Darüber hinaus haben die Jugendlichen im Tectoyou-Veranstaltungsbereich in den Pavillons unter dem Expo-Dach die Möglichkeit, Technik selbst auszuprobieren sowie mit jungen Ausstellern über ihre Zukunftsperspektiven zu sprechen. Verbände, Institutionen und Firmen stellen Praxisbeispiele und Exponate vor. Junge Mitarbeiter berichten über ihre Tätigkeiten, ihre beruflichen Perspektiven sowie die spannenden Industriethemen in den Unternehmen. Bei Siemens kann man etwa das Kräftemessen von Mensch und Automatisierungstechnik, das Zusammenwirken von Software, Mechanik und Elektronik in der Fertigung oder den Beitrag der Automatisierung zur Flugsicherheit live erleben.
Auf dem Stand des VDE-Instituts können Schüler ihre eigene Solarkugel bauen. Dabei wird gleichzeitig die Bedeutung von Sicherheit anschaulich erklärt.
Bei Phoenix Contact kann man mit einfachen Übungen lernen, wie ein Schaltschrank verdrahtet werden muss. Zudem stellen die Gewinner des Nanoline Contest Ergebnisse vor, die zur Nachahmung anregen. Gewonnen hat den Wettbewerb ein Team des Berufskollegs Lübbecke. Es hat einen Automaten für die Ausgabe von Schokoriegeln entwickelt, bei dem man die Riegel per SMS bestellen kann.
Bei Harting geht es darum, im Wettbewerb zu einem Mitspieler die richtigen Stecker zu kombinieren. Das fordert Geschicklichkeit und eine schnelle Auffassungsgabe. Wer tiefer einsteigen möchte, kann beim Bahnspiel richtig Fahrt aufnehmen, bei dem die Waggons einer Eisenbahn durch Harting-Stecker verbunden werden müssen, damit der Zug über die gewünschte Strecke fährt.
Sabine Koll Journalistin in Böblingen
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