Die Lohnstückkosten in der deutschen Industrie gehen zurück. Somit hat die Bundesrepublik in Sachen Wettbewerbsfähigkeit aufgeholt – doch die ausländische Konkurrenz ist meist immer noch billiger.
Die Lohnstückkosten in der deutschen Industrie sind zwischen 2003 und 2007 um insgesamt 14 % zurückgegangen. Lediglich Taiwan und Japan verzeichneten in diesem Zeitraum ein deutlicheres Minus, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft IW Köln.
Zu diesem erfreulichen Ergebnis hätten beide Komponenten der Lohnstückkosten beigetragen:
- Die Arbeitskosten je Stunde stiegen in der hiesigen Industrie seit der Jahrtausendwende im jährlichen Schnitt um 2,2 %, im Ausland um durchschnittlich 3,6 %.
- Die Produktivitätsdynamik zwischen Rügen und Schwarzwald konnte sich sehen lassen – seit dem Jahr 2000 wurden je Arbeitsstunde im Jahresschnitt 4,3 % mehr Güter hergestellt. Zwar schnitten fünf Länder besser ab, im Mittel erreichte das Ausland aber nur einen Zuwachs von jährlich 3,5 %.
Dank der sinkenden Lohnstückkosten habe die Bundesrepublik wieder an Boden gewonnen, aufstrebenden neuen Konkurrenten wie China zum Trotz. Aktuell sei die Performance deutscher Unternehmen auf ihren ausländischen Absatzmärkten nur noch 3 % schlechter als zu Beginn der 90er-Jahre.
Es gebe allerdings keinen Grund, sich auf den jüngsten Lorbeeren auszuruhen, betonen die IW-Experten. Denn meist produziere die Konkurrenz immer noch billiger: Zwar sei im Ausland die Produktivität im Schnitt 21 % niedriger. Dennoch wiege die Last der hohen Arbeitskosten so schwer, dass Deutschland die Hypothek der fünfthöchsten Lohnstückkosten verkraften müsse, während das Ausland im Mittel 7 % billiger davonkomme.
Hohe Arbeitskosten wiegen schwer
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