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Allgemeine Luftfahrt im Aufwind

Luftfahrmesse Aero: Starker Auftritt der Elektroantriebe
Allgemeine Luftfahrt im Aufwind

Die Allgemeine Luftfahrt gibt sich mehr als nur einen grünen Anstrich. Wie nachhaltige Flugzeugkonzepte nach vorne drängen, zeigen die Aussteller der internationalen Luftfahrtmesse Aero vom 13. bis 16. April in Friedrichshafen.

Der elektrische Antrieb ist auch in der Allgemeinen Luftfahrt, der General Aviation, im Aufwind. Angesichts des Technologiefortschritts, der zunehmend „grüne“ Fluggeräte entstehen lässt, steht die Luftfahrtmesse Aero in Friedreichshafen somit auch im Zeichen des experimentellen Flugzeugbaus.

In diesem Jahr will die Branchenschau verstärkt den Erfindergeist mit Blick auf den Elektroflug beflügeln. Geplant ist ein Treffen der Nachfahren von Flugpioniere wie Claude Dornier Marcel Dassault oder des Grafen Zeppelin auf der Aero-Sonderschau E-Flight-Expo. Der Enkel des Atlantik-Überfliegers Erik Lindbergh wird den „Lindbergh Electric Aircraft Prize“ verleihen, so der Veranstalter, die Messe Friedrichshafen. Vergeben wird der Preis für herausragende Errungenschaften bei der Entwicklung des Elektroflugs. Auch der Berblinger-Wettbewerb, den die Stadt Ulm in der Bodenseestadt durchführt, fokussiert Flugzeuge mit alternativen Antrieben.
Damit die Business & General Aviation zur „Green Aviation“ avanciert, braucht es noch erheblicher Entwicklungsleistungen. Auf der Aero, die insgesamt rund 550 Aussteller aus 26 Ländern erwartet – gut 100 mehr als im Vorjahr –, werden aber nicht nur die theoretischen Grundlagen des Elektroflugs zu sehen sein, sondern auch dessen praktische Umsetzung. E-Flug-Pionier Yuneec International aus Shanghai wird neben seinem E-Motorsegler 430 auch das kleinere, elektrisch angetriebene Ultraleicht-Modell E-Spyder vorführen. Premiere hat auch der Doppelsitzer E-Viva mit 40 kW starkem Elektromotor, der seine Energie aus Akkus bezieht. Eine weitere Aero-Neuheit ist ein von einer Brennstoffzelle angetriebenes Ultraleichtflugzeug in Form eines Trikes. Diese Maschine soll ohne Pufferbatterie auskommen. Die Energie wird von der Brennstoffzelle direkt an den E-Motor abgegeben.
Neben den Exponaten der Sondermesse E-Flight-Expo präsentieren die Aussteller in Friedrichshafen die ganze Palette modernster Segelflug-, Ultraleicht- und Motorflugzeuge sowie Businessjets der Allgemeinen Luftfahrt. Einen hohen Anteil nehmen die ein- und zweimotorigen Flugzeuge mit Kolbenmotor ein. Mindestens zwei neue viersitzige Einmotorige europäischer Hersteller sollen ihre Premiere auf der Aero feiern, betont der Veranstalter. Die größte Anzahl ausgestellter Exponate nehmen wieder die Ultraleichtflugzeuge ein – das sind ein- oder zweisitzige, bis 472 kg schwere Maschinen, die lediglich nach Sicht und nicht nach Instrumenten geflogen werden dürfen. Auch Ultraleichte in Form von Segelflugzeugen oder Motorsegler sind in Friedrichshafen präsent.
Die am edelsten ausgestatteten Maschinen werden erneut die Business-Flugzeuge sein. Ihre Palette reicht vom ein- und zweimotorigen Flugzeug mit Kolbenmotor über ein- oder mehrmotorige Flugzeuge mit Propellerturbine bis zur Königsklasse, den mehrstrahligen Jets. Neben Flugzeugen gehören auch Helikopter in den Bereich der Business Aviation, üblicherweise sind dies Hubschrauber mit Turbinenantrieb. Gleich in zwei Hallen zeigt die Drehflüglerbranche im „Helocopter Hangar“ ihr neuestes Fluggerät dieser Art.
Technisch gut aufgestellt, hofft die Branche auf Besserung in diesem Jahr. 2010 lieferten die Hersteller gerade noch 762 Flugzeuge aus, das sind 107 weniger als 2009. Die Auslieferungen würden sich traditionell um etwa ein bis zwei Jahre nach einer wirtschaftlichen Erholung verzögern, verweist die General Aviation Manufacturers Association (Gama) auf den Marktmechanismus. Gama-Chairman John Rosanvallon gibt sich aber optimistisch aufgrund des derzeit starken Wachstums des Bruttosozialprodukts weltweit und steigender Unternehmensgewinne. Das, so Rosanvallon, zugleich Chef von Dassault Falcon, sei gut für die Allgemeine Luftfahrt, die im Vorjahr ein weiteres herausforderndes Jahr erlebt habe. Beispielsweise brach das Segment der Geschäftsreiseflugzeuge nach Gama-Angaben um 12,3 % ein. Im dritten Jahr in Folge sanken die weltweiten Auslieferungen von Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt auf insgesamt 2015 Einheiten (-11,4 %). 2010 stellte die Branche Flugzeuge im Wert von 19,7 Mrd. US-Dollar in Rechnung (+ 1,2 %).
Nach zwei durchwachsenen Jahren spüren die Hersteller offenbar wieder Wind unter den Flügeln. Kunden wären wieder in Kauflaune, ist zu vernehmen. Auch die Nachfrage größerer Unternehmen nach Business-Flugzeugen – entweder als Turboprop oder Jet – ziehe wieder an. Auch einmotorige Reisemaschinen mit Kolbenmotor. Ultraleicht- und Segelflugzeuge sowie Helikopter wären wieder im Kommen, heißt es. Die Aero in Friedrichshafen kann also kommen.
Industrieanzeiger
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