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Bei anspruchsvollen Aufgaben „unschlagbar“

Rohrschneiden: Laseranlage bietet neue Möglichkeiten
Bei anspruchsvollen Aufgaben „unschlagbar“

Bei Stahlhändler Lorenz Lingemann reifte die Erkenntnis, dass der klassische Händler keine Zukunft hat. Er investierte in die Laser-Rohrschneidanlage TruLaser Tube 5000 und wurde zum Problemlöser in Sachen Rohre und deren Anarbeitung.

Ein gutes Jahr lang beobachtete Lorenz Lingemann die Entwicklung des Rohrlasers. Bis zur Messe Tube 2006 in Düsseldorf: Dort sah er ein Laser-Rohrschneidsystem der Ditzinger Trumpf-Gruppe, ließ sich beraten – und kaufte. „Im Komplettpaket, inklusive Schulung und Wartung“, betont Lingemann. Damit wurde er zu einem Vorreiter der Branche: Nach eigener Einschätzung war er der erste Stahlhändler mit einem Laser für die Rohrbearbeitung.

„Im Rohr sehen wir unsere Zukunft. Nicht, weil Rohre als Ausgangsmaterial gerade trendy und chic sind, sondern weil wir den Umgang mit dem Material beherrschen und an seinen Erfolg glauben“, erklärt Lingemann. Seit 1986 führt er das seit 1896 bestehende gleichnamige Familienunternehmen mit Sitz in Bad Oeynhausen. Heute gilt es als Platzhirsch im Stahl- und Röhrenhandel in Ostwestfalen-Lippe.
Doch Lingemann glaubt nicht an die Zukunft des reinen Handels: „Wer nur Waren von A nach B bringt, hat keine Überlebenschance. Wer erfolgreich sein will, muss sich abheben und seinen Kunden Mehrwert bieten – Mehrwert in Form einer wirtschaftlichen Problemlösung.“ Daher richtete er schon 1995 ein Anarbeitungs-Center ein. Doch Sägen, Trovalieren und Rommeln bieten heute oft auch die Mitbewerber. Lingemann bleibt konsequent: „Wenn ich beobachte, dass andere nachziehen, muss ich handeln.“ Seine Zielrichtung ist klar: Dem Kunden ein Rundum-sorglos-Paket anbieten, das sein Unternehmen als Partner nachhaltig verankert.
So kam er vor einigen Jahren aufs Rohr. „Denn das Rohr“, sagt Lingemann, „ist leicht, filigran und doch stabil. Es eignet sich für viele konstruktive Herausforderungen. Das Rohr ist prädestiniert für den Leichtbau.“ In der Tat liegt es im Trend. Standardmäßig 6 m lang, ist es in vielfältigen Werkstoffgüten, Dicken und Hüllkreisdurchmessern erhältlich. Manchmal ist es wirklich rund, vielfach aber als Profilrohr auch flachoval, mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt. Tonnen davon lagern bei Lingemann unter 13 Kranbahnen.
Um seine modernen Produkte auch auf moderne Weise bearbeiten zu können, entschied sich Lingemann für die TruLaser Tube 5000. Viel gelernt haben er und sein Team in der Phase des Maschinenkaufs. „Plausibel begründeten die Vertriebsberater von Trumpf beispielsweise, weshalb die automatische Schweißnahterkennung sinnvoll ist“, erinnert sich der Firmenchef. Schnell leuchtete auch ein, dass die automatische Beladeeinheit LoadMaster Bedienfehler minimiert und Durchlaufzeiten deutlich verkürzt.
Mit dem Laserschneidsystem lassen sich in einer Aufspannung Rohre und Profile bis 6500 mm Länge, 150 mm Hüllkreisdurchmesser und 6,4 mm Wanddicke (Baustahl) trennen sowie Aussparungen und Konturen einbringen. Die Komplettbearbeitung in einer Maschine reduziert Rüstzeiten, Handling und organisatorischen Aufwand. Zudem werden nachfolgende Arbeitsschritte mit im Rohr integrierten Montagehilfen vereinfacht. Dank Zapfen und Knickverbindungen können Vorrichtungen und aufwendige Ausrichtarbeiten entfallen. Der Laser bearbeitet ganz unterschiedliche Materialarten und Wanddicken berührungsfrei und verzugsarm. Die Konturen sind glatt, und die Teile meist ohne Nachbearbeitung montagefertig. Der gratfreie Schnitt ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber spanenden Verfahren. Die Schnittflächen sind oxidfrei und trocken, da keine Kühlschmiermittel erforderlich sind. Auch bei dünnwandigen Rohren soll die TruLaser Tube eine hohe Schnittqualität erreichen.
Einzelrohre können auf der Förderstrecke ausgerichtet oder von Hand in die Spannfutter eingelegt werden. Die Spannfutter sind mit selbstzentrierenden Parallelspanneinheiten ausgestattet. Zusammen mit der Dreh- und Vorschubstation sor- gen sie dafür, dass die Werk- stücke der Laserbearbeitungsstation präzise zugeführt werden.
Da in vielen Fällen die automatische Rohr- und Profilbearbeitung gefordert wird, kann der Anwender auf die erforderlichen Komponenten wie Beladeeinheit und Ausschleusstation zurückgreifen. Letztere erleichtert die Entnahme der Fertigteile und ermöglicht ein sanftes Ausschleusen. Längere Teile werden während der Bearbeitung mit Rollen unterstützt und nach Fertigstellung von diesen auf eine Schräge ausgehoben und dem materialschonenden Bürstentisch zugeführt, der zudem als gut zugänglicher Fertigteilpuffer dient.
Die Bürsten fördern die Teile an die Vorderseite der Anlage und können bequem während der Produktion manuell entnommen oder einem Behälter zugeführt werden. Kleinteile bis 300 mm Länge befördert eine Rutsche aus dem Arbeitsbereich in einen Behälter. Größere Teile können direkt der Ausschleusstation entnommen und bequem in Behälter geleitet werden. Standardmäßig ist die TruLaser Tube 5000 mit einer neuen Ausschleusstation für Fertigteil-Längen bis 3000 mm ausgerüstet – optional ist eine Ausschleusstation für Teile bis 6000 mm erhältlich.
Laut Hersteller sind bei den Anlagen des Typs TruLaser Tube alle Baugruppen optimal aufeinander abgestimmt: Vom TruFlow- Laseraggregat und der Strahlführungsanlage über Dreheinheiten und Systemsteuerung bis hin zu den Modulen für die Handhabung der Rohre und Profile. Speziell für die TruLaser Tube 5000 wurde die technologieorientierte Programmiersoftware TruTops Tube entwickelt. Hier sind Standardfälle für Verschneidungen aller Art, Lasertabellen und weitere Regelwerke hinterlegt.
Im ersten Schritt wird die Rohrgeometrie gezeichnet. Im zweiten Schritt definiert die Software die Bearbeitung und erzeugt NC-Daten. Dazu analysiert sie die Schnittgeometrien und berechnet die Konturen. Auch komplexe Aufgaben, zum Beispiel die Eckenbearbeitung von Rohren mit rechteckigem Querschnitt, meistert das Programm automatisch. Zudem prüft es eventuelle Kollisionen. Als Hardwareplattform braucht TruTops Tube lediglich einen PC. Die Software lässt sich in hausinterne Netzwerke integrieren und mit der Online-Verbindung der TruLaser Tube 5000 koppeln.
Für Lingemann hat sich das Investment in die Anlage längst ausgezahlt: Sie läuft seit Anfang Februar 2007 und war schon nach sechs Wochen im Zwei-Schicht-Betrieb voll ausgelastet. Und im Gegensatz zur Handelsware, die im Umkreis von rund 100 km vom eigenen Fuhrpark direkt geliefert wird, sind jetzt Kunden überregional zu erreichen – im gesamten Bundesgebiet und den angrenzenden EU-Ländern.
Bezahlt macht sich das Rohr- Bearbeitungszentrum besonders bei anspruchsvollen Aufgaben: „Wenn es darum geht, komplexe Konturen 360° rund um das Rohr einzubringen, ist der Laser unschlagbar“, betont Lingemann. Viele Kunden überzeugte die Rentabilitätsrechnung bereits. Sie beziehen aus Bad Oeynhausen nicht mehr nur das Halbzeug, sondern das fertig bearbeitete Teil. re
Nähere Informationen zur TruLaser Tube bei Trumpf auf der Messe Wire & Tube (Halle 8 a, Stand D30)
Kunden sind jetzt überregional erreichbar
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