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„Die Gießereien haben viel investiert“

Hannover Messe: Giessen als rationelles, innovatives Herstellverfahren
„Die Gießereien haben viel investiert“

„Die Gießereien haben viel investiert“
Das Potenzial der Gießtechnik ist riesig und reicht von kleinen, filigranen Bauteilen bis zu komplexen, riesigen Power-Komponenten Bild: Deutsche Messe
Steigende Energiepreise, wachsende Anforderungen an die Teile und immer kürzere Entwicklungsphasen: Wie die Gießer diese Herausforderungen bewältigen, zeigen sie auf der Industrial Supply, Teil der Hannover Messe im April.

„Die Gießerei-Industrie hat in den vergangenen Jahren viel investiert. Das wird uns nun nach vorn bringen“, sagt Herbert Werner, Geschäftsführer von Meuselwitz Guss, stellvertretend für die gesamte Branche. Als Plattform, dies zu zeigen, haben sich viele Gießereien für die Industrial Supply auf der Hannover Messe entschieden, die vom 19. bis 23. April stattfindet. Die Leitmesse für industrielle Zulieferlösungen fokussiert die Themen Leichtbau, ressourcen- und kosteneffiziente Herstellung sowie Nachhaltigkeit in den Hallen 3 bis 6. „Für uns ist die Hannover Messe die optimale Plattform zur Kundenpflege“, meint Werner. „Wir können hier in einer Woche so viele Gespräche abwickeln wie sonst in einem halben Jahr.“

Auf zwei großen Gemeinschaftsständen in Halle 3 präsentieren sich der Bundesverband der deutschen Gießerei-Industrie (BDG) und die Deutsche Gießerei- und Industrie-Holding Aktiengesellschaft (DIHAG), unter deren Dach auch Meuselwitz. Ausstellungsschwerpunkte werden Gießereiprodukte für Windkraftanlagen sowie die Themen Mobilität, Maschinen- und Anlagenbau sein. Von einer intelligenten Organisation der Energieversorgung bis hin zum Simultaneous Engineering, vom multifunktionalen Bauteil bis zur genauen Vorhersage durch Computersimulationen zeigen die Gießereien, was sie technologisch zu bieten haben.
Gerade für sie ist Energieeffizienz im Blick auf Klimaschutz, Emissionsrechte und Wirtschaftlichkeit von wachsender Bedeutung, denn bei der Guss-Produktion werden noch größere Mengen Energie verwendet als bei Umformtechniken. Technologien zur Wärmerückgewinnung und Prozessoptimierung können mehr als 20 % einsparen. Intelligente Steuerungssysteme organisieren den Prozess so effizient, dass Metall in kürzerer Zeit schmilzt und ohne Wartezeit in Form gegossen werden kann. Verbrauchsspitzen, die das Stromnetz besonders belasten, werden vermieden durch die zeitliche Abstimmung einzelner Schmelzvorgänge. Zudem nutzen Betriebe die Abwärme der Öfen, um Büroräume und Produktionshallen zu beheizen.
Auch die endkonturnahe Herstellung gewinnt an Bedeutung: Schon beim Gießen erhält das Werkstück seine endgültige Form. Anschließendes Zerspanen entfällt. Es werden heute Ressourcen geschont und die Produktionsdauer verkürzt.
Leichter, stabiler, präziser – so lassen sich die Anforderungen an den Leichtbau zusammenfassen. Gerade im Flugzeug- und Fahrzeugbau, die zusammen mehr als die Hälfte des Produktionsvolumens der Zulieferer ausmachen, wächst die Nachfrage nach Produkten, die mehrere und genauer definierte Eigenschaften genügen müssen. Um Masse zu sparen, übernehmen die Bauteile gleich mehrere Funktionen. Ein Pluspunkt für die Gießerei-Industrie, denn sie kann komplexe Formen präzise herstellen. Leichtmetalllegierungen ersetzeh inzwischen Stahlkonstruktionen an vielen Stellen. So sparen im Auto Motorträger und Achsaufhängung aus hochfestem Aluminium ein Drittel des Gewichts herkömmlicher Stahlteile ein.
Deutsche Gießereien verfolgen seit Jahren eine konsequente Prozessoptimierung, die über die Produktion hinausgeht. Schlagworte sind die Computersimulation und die 3-D-Messtechnik. Inzwischen werden immer größere Teile der Prozesskette vom Urformwerkzeug über das Try-out bis hin zur automatischen Produktionskontrolle am Rechner abgebildet. Zugleich ermöglicht die Simulation einen optimierten Entwicklungsprozess. Während Konstrukteure ein Bauteil entwerfen, können bereits Fachleute am Computer die Kraftflusslinien im geplanten Werkstück berechnen (Simultaneous Engineering). Das verkürzt die Entwicklungsdauer und stellt sicher, dass gleich der erste Prototyp beim Gießen gelingt. os
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