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Kosten kappen, Personal und Know-how behalten

Teilemanagement: Engineering beeinflusst Kosten zu 70 Prozent
Kosten kappen, Personal und Know-how behalten

Strategisches Teilemanagement senkt effektiv und nachhaltig Kosten und beschleunigt Prozesse. Durch die reduzierte Teilevielfalt fällt der Blick des Konstrukteurs gezielt auf (im Lager) vorhandene und freigegebene Teile, die er auch sofort bei bestimmten Lieferanten bestellen kann.

Durch die weltweit wirtschaftlich angespannte Situation stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, dringend Einsparungen treffen zu müssen. Dabei gibt es gewiss bessere Lösungen als den Personalabbau, um die Kosten zu reduzieren. Eine davon ist das strategische Teilemanagement. Diese Strategie senkt die Kosten von Beginn an und trägt ohne Personalabbau effektiv und nachhaltig gleichzeitig zur Wertschöpfung in produzierenden Unternehmen bei. Im Rahmen des Personalabbaus müssen Fachkräfte erst mit teuren Abfindungen entlassen werden, um sie dann später, bei florierender Wirtschaft, für teures Geld wieder neu aufzubauen.

Gerade im Maschinenbau ist eine Kostenanalyse von Zeit zu Zeit notwendig. Neueste Studien haben gezeigt, dass 70 % der Produktgesamtkosten bereits im Engineering beeinflusst werden können und die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr gesenkt werden können. Genau hier setzen die Kosteneinsparungsmöglichkeiten von Cadenas mit strategischem Teilemanagement an: Das bedeutet, die Kosten werden bereits bei der Entstehung optimiert.
Darüber hinaus ist die Industrie geprägt von ständigen Verbesserungen und Neuerungen bei Produkten und Prozessen. Auch dabei müssen selbstverständlich immer die Kosten im Auge behalten werden, um die interne Wertschöpfung zu optimieren. Da die Abläufe in einem Betrieb immer komplexer werden, sind leistungsfähige Werkzeuge gefragter denn je – und ein ganz entscheidendes Werkzeug dazu ist das strategische Teilemanagement.
Natürlich stellt sich jetzt die Frage, wie sich im Engineering Kosten beeinflussen lassen, wenn doch praktisch noch nichts hergestellt wurde, also keine sichtbaren Kosten entstanden sind. Um das Potenzial zu erkennen, gilt es zunächst, die Teilekosten im eigenen Unternehmen zu analysieren. Ein guter Mittelwert wurde vom VDMA e. V. Demnach kostet ein Kaufteil ungefähr 1800 Euro pro Neuteil. Ein selbst konstruiertes Eigenteil kostet hingegen schon 3400 Euro pro Neuteil. Bei genauerem Hinsehen sind die unter anderem Stichwörter wie Gleichteile, Wiederholteile, Kaufteile und Eigenteile ein wesentlicher Schlüssel zur Kostensenkung. Das gilt für Serienfertiger wie für Sondermaschinenbauer.
Interessant ist, dass insbesondere die Marktführer der jeweiligen Branchen das Strategische Teilemanagement als Innovationstreiber bereits in Boom-Zeiten erkannt, systematisch erschlossen und in ihre Strategien verankert haben. Eine wissenschaftliche Studie hat ergeben, dass erfolgreiche Unternehmen der jeweiligen Branche weniger Teile als ihre Marktbegleiter haben und auf eine höhere Wiederverwendung bauen.
Vor sechs Jahren wurde das Strategische Teilemanagement-System von Cadenas bei KUKA Systems eingeführt. Bis 2003 hat der Roboterhersteller nur mit PLM- und ERP-Systemen gearbeitet. Diese Arbeitsweise erwies sich aber durch die wachsende Anzahl an doppelten oder mehrfach vorhandenen Eigen- und Kaufteilen für ein global operierendes Unternehmen wie KUKA als nicht geeignet. Durch PLM- und ERP- Systeme wurden die Teile nur verwaltet. Das Wiederfinden von Informationen ohne aufwendige Texteingaben oder das Auffinden von zusätzlichen Informationen wie zum Beispiel der Aktualität der Kaufteile, gestaltete sich schwierig oder unmöglich.
Nur das Teilemanagement-System hält alle Informationen auf einen Blick bereit und stellt die führende Rolle von ERP und PLM dabei nicht in Frage. Dazu Peter Zander von KUKA Systems: „Durch die Kopplung zur SAP-Materialwirtschaft wurden 35 Prozent weniger Kaufteile neu angelegt. Hierbei sind die Einsparungen bei den Prozesskosten erheblich.“
Das Strategische Teilemanagement-System stellt Informationen aus dem PLM und ERP dem Benutzer übersichtlich in einer Ansicht zur Verfügung und macht Informationen sehr einfach auffindbar und transparent. Der Benutzer kann so, ohne das System wechseln zu müssen, alle wichtigen Informationen einsehen und abrufen. Dabei ist es unwichtig, welches PLM- oder ERP-System verwendet wird. Die flexiblen Softwarelösungen von Cadenas sind dank ihrer vielfältigen Schnittstellen an nahezu jedes System koppelbar.
Wichtige Technologien, die zum Auffinden der Teile beziehungsweise zur Transparenz von Lieferanteninformationen zur Verfügung stehen, sind unter anderem die Geometrische Ähnlichkeitssuche und die „Skizzen-Suche“ von Cadenas. Die Geometrische Ähnlichkeitssuche ist ein wichtiger Bestandteil der Teilekonsolidierung. Mit dieser Art der Suche kann buchstäblich „die Nadel im Heuhaufen“ gefunden werden. Eine Wiederverwendung vorhandener Bauteile scheiterte bisher häufig daran, dass die richtigen Teile nicht wieder auffindbar waren und nur eine begrenzte Anzahl durch die Suche gefunden wurde oder dass die notwendigen Suchmasken zu komplex waren. Wie mit einer Suchmaschine können nun mit der Geometrischen Ähnlichkeitssuche von Cadenas erstmals alle vorhandenen 3D-Bauteile gesucht werden.
Nach der Einführung des Strategischen Teilemanagementsystems haben die Benutzer die Möglichkeit, mit verschiedenen Sucharten den Teilestamm zu durchsuchen. Die neueste Innovation ist auch gleichzeitig die globalste, denn sie funktioniert ohne Worte: skizzieren statt textuell beschreiben. Der Ingenieur oder auch Einkäufer skizziert, wie das Bauteil aussehen soll und erhält sofort alle relevanten Ergebnisse aufgelistet. Ein Bild zu zeichnen ist eben einfacher, als es mit 1000 Worten auszudrücken.
Dass Komponenten dieser Tage auch digital zu Verfügung stehen müssen, ist selbstverständlich. Was vielen Lieferanten jedoch nicht bewusst ist: Es wird zukünftig ganz entscheidend sein, ob ihre digitalen Produkte die Optimierungsprozesse im Teilemanagement unterstützen. Nur die Komponenten, die sich nahtlos in diese komplexe Welt einbinden lassen, sind langfristig für den Maschinenbauer interessant. Bereits heute werden diese Anforderungen mehr und mehr zum Beschaffungskriterium. Low-cost-Teile aus dem Internet sind an dieser Stelle wertlos.
Strategisches Teilemanagement senkt also effektiv und nachhaltig laufende Kosten und beschleunigt Prozesse (Time-to-Market). Durch das Teilemanagement wird die Teilevielfalt reduziert und der Blick des Konstrukteurs gezielt auf (im Lager) vorhandene und freigegebene Teile gerichtet, die auch sofort bei bestimmten Lieferanten bestellt werden können. Der Konstrukteur sieht sofort, welche Eigenschaften das ausgewählte Teil hat, etwa Abmaße oder Einbauanleitung, und kann es so ohne langwierige Suche in verschiedenen Systemen auswählen. Aus diesem Grund bleibt ihm mehr Zeit für kreative Ideen, also das eigentliche Engineering. So werden betriebliche Ressourcen geschont, Engineering-Kosten gesenkt und das Unternehmen strukturiert.
Erfolgreiche Unternehmen haben bewusst das Strategische Teilemanagement als Strategie zur Kostensenkung definiert mit dem Ziel, besser als der Wettbewerb zu sein und diesen Wettbewerbsvorteil dauerhaft zu sichern. Denn Strategisches Teilemanagement dient auch dazu, die zukunftsorientierte Verteidigung von Wettbewerbsvorteilen zu konzipieren und umzusetzen.
Jürgen Heimbach Vorstandsvorsitzender Cadenas Technologies AG, Augsburg
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