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Mit Dampf schneller und gründlicher

Reinigung: Maschinen und Anlagen von Öl und Fett befreien
Mit Dampf schneller und gründlicher

Müssen verschmutzte Anlagen und Maschinen gereinigt werden, geschieht dies meist manuell, mit Hochdruck oder Trockeneis. Dabei hätte das Reinigen mit Dampf etliche Vorteile zu bieten, die bisher nur wenig genutzt werden.

Maschinen und Anlagen mit Dampf zu reinigen, dieses Verfahren ist in der deutschen Industrie noch nicht weit verbreitet. Neben der manuellen Reinigung kommen bei starker Verschmutzung Hochdruck- und Trockeneistechnologie eher zum Einsatz. Joachim Löffler, Geschäftsführer der Cotraco GmbH in Abensberg und Fachmann in Sachen Reinigung, kennt den Grund für den zögerlichen Einsatz: „Viele haben zwar schon mit Dampfreinigern gearbeitet, aber häufig mit viel zu kleinen Geräten, sozusagen mit Haushaltsgeräten.“ Aus dieser Erfahrung resultiere die Meinung, Dampfreiniger brächten keine Flächenleistung, seien also kein wirtschaftliches Verfahren. „Man muss in größere Geräte investieren“, weiß er. Aus seiner Sicht gibt es nur zwei relevante Hersteller, die Geräte in einer Größe produzieren, die sich zum professionellen Einsatz eignen. Beide Hersteller kommen aus Norditalien.

Löffler sieht für solche Geräte zwei Anwendungsbereiche: Das Entfetten und Entölen einerseits und die Desinfektion andererseits. In beiden Fällen kommen die Vorteile des Dampfreinigens besonders zum Tragen. So vergrößert sich das Volumen von Wasser bei der Verdampfung um das 1700-fache. Die im Vergleich zum Wassertropfen winzigen Dampfmoleküle dringen in die kleinsten Unebenheiten einer Oberfläche ein und lösen dank ihrer hohen Temperatur fettige, ölige und wachshaltige Verschmutzungen.
Die von Cotraco in Deutschland vertriebenen Geräte des italienischen Herstellers Tecnovap weisen eine Heizleistung zwischen 2,4 und 36 kW bei Drücken von 6 bis 10 bar und Dampftemperaturen von 160 bis 190°C aus. Sie befinden sich damit im Grenzbereich von Nassdampf zu Sattdampf. Man spricht von Trockendampf, dessen Vorteile geringere Sichtbehinderung, höhere Reinigungskraft und schnell trocknende Oberflächen sind. Laurent Krause, Chef des Reinigungsunternehmens EuroClean, setzt diese Trockendampfreinigungsgeräte mit viel Erfolg ein. Vor Anschaffung des ersten Gerätes haben seine Mannen die Maschinen und Anlagen entweder manuell oder mit einem Hochdruckgerät gereinigt. Beide Verfahren seien in Teilbereichen unbefriedigend gewesen. So sei der Wasserverbrauch beim Hochdruckreinigen sehr groß und es müsse anschließend auch noch abgesaugt werden.
„Unser zweites Problem war der oftmals notwendige hohe Druck, mit dem das Wasser auf die Oberfläche trifft“, weiß Krause zu berichten. „Nicht alle Maschinenteile halten dem Stand, elektrische Bauteile können eventuell kaputt gehen.“ Deshalb musste die Mannschaft in vielen Fällen von Hand reinigen. Der gravierende Nachteil dabei sei, dass man nicht in jede Fuge und Ritze komme, auch nicht mit dem Pinsel. Das sei mit Dampf kein Problem mehr. „Die dampfgereinigten Teile sind fast sofort trocken, denn wir erzielen eine hohe Temperatur an der Oberfläche“, erklärt Löffler. Das, was eventuell doch noch an Feuchtigkeit übrig bleibe, sei destilliertes Wasser und hinterlasse keine Rückstände. Es trockne fleckenfrei auf und ein Nacharbeiten sei nicht notwendig.
Besonders stark verschmutze Flächen können mit einem Grundreiniger aus der Sprühflasche besprüht werden. Nach kurzer Einwirkzeit löst der Dampfstrahl aus nächster Nähe die Verschmutzungen.
Grundsätzlich gilt: An der Oberfläche muss mit Hilfe des Dampfes eine Temperatur hergestellt werden, die in der Lage ist, Fette zu schmelzen. Bei Fetten, die eine höhere Schmelztemperatur haben, muss man mit dem Dampf länger draufbleiben. Bei Fetten, die sich einfacher lösen, braucht man die Fläche nur kurz zu behandeln. Und manchmal hilft eben doch nur noch Chemie. „Wir reinigen mit Dampf auf jeden Fall gründlicher und sparen ein Fünftel der Zeit“, weiß Laurent Krause aus seiner vielseitigen, praktischer Erfahrung. lb
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