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Selbst das enge Wartungsfenster ist nun kein Problem mehr

IT-Hochverfügbarkeitslösung sichert Produktion bei Röchling Automotive in Wolfsburg
Selbst das enge Wartungsfenster ist nun kein Problem mehr

Der Automobilzulieferer Röchling Automotive ist auf die Verfügbarkeit seiner Server essentiell angewiesen. Mit Stratus Avance hat das Wolfsburger Unternehmen nun eine hochverfügbare Virtualisierungslösung mit zwei synchronen Servern implementiert, die nur geringen Administrationsaufwand erfordert.

Die Röchling Automotive KG in Wolfsburg produziert pro Tag Türverkleidungen für rund 2000 Fahrzeuge für Volkswagen. Dabei arbeitet der Zulieferer nicht nur Just-in-Time, sondern auch Just-in-Sequence (JIS) – Teile unterschiedlicher Art müssen in einer exakt vorgeschriebenen Reihenfolge hergestellt werden. Im VW-Werk läuft die Produktion nur dann reibungslos, wenn die passenden Komponenten entsprechend der Produktionsplanung bereitstehen. Hätte Röchling einen Bandstillstand bei VW zu verantworten, so würden Konventionalstrafen und Imageverlust drohen.

Entsprechend unternehmenskritisch sind die IT-Prozesse, mit denen Röchling die Produktion steuert. Von der Verfügbarkeit der IT hängt die Arbeitsfähigkeit des gesamten Werks ab. „Kommt es zu einer Unterbrechung, zu einem Stillstand oder Ausfall des Servers, dann sind wir praktisch blind“, sagt Atilla Güner, Systemverantwortlicher bei Röchling Automotive in Wolfsburg. „Wir können nur noch das abarbeiten, was bereits auf den Arbeitspapieren ausgedruckt ist.“ Auch nach einer kurzzeitigen Unterbrechung müssten die Systeme manuell nachgeführt und auf den aktuellen Stand gebracht werden – ein überaus aufwendiges und auch fehlerträchtiges Unterfangen.
Da die Systeme 7×24 Stunden verfügbar sein müssen, besteht lediglich am Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr ein Wartungsfenster, in dem dann sämtliche administrativen Aufgaben wie Softwarepflege oder Datenbereinigungen erledigt werden müssen. Bisher hatte Röchling Automotive seine IT durch ein Stand-by-System abgesichert – ein Server stand in Reserve und wurde im Störungsfall zugeschaltet. Allerdings dauerte es viel zu lange, bis das Ersatzsystem produktiv arbeitete, so dass von einem reibungslosen Umschalten auf den Notbetrieb nicht die Rede sein konnte; bei Störungen waren Datenverluste unvermeidlich.
Mitte 2010 führt Röchling Automotive daher eine hochverfügbare Lösung ein. Auf zwei HP-Servern wurde vom Braunschweiger Systemhaus MTS die Hochverfügbarkeits- und Virtualisierungslösung Stratus Avance implementiert. Die Avance-Software synchronisiert die beiden technisch gleich aufgebauten Server permanent, so dass das aktive und das passive System immer auf dem gleichen Stand sind, sowohl hinsichtlich des jeweiligen Status der Anwendungen als auch hinsichtlich der Datenbank. Die Kopplung erfolgt durch eine dedizierte Verbindung, beide Server arbeiten daher trotz ständiger Synchronisation mit hoher Performance. Stellt Avance eine Störung fest – beispielsweise in einem Speicherbaustein oder auf einer Platte – oder den Ausfall eines Systems, so wird der Workload automatisch vom anderen System übernommen. Der Betrieb wird dabei ohne nennenswerte Unterbrechung fortgeführt, die Nutzer merken von der Störung in der Regel nichts; der Administrator sowie MTS als betreuendes Systemhaus erhalten eine automatische Benachrichtigung über den Fehler und können sich dann stressfrei um dessen Behebung kümmern.
Auf diese Weise konnte Röchling Automotive seine Systeme gegen etwaige Ausfälle schützen und hoch verfügbar machen. „Wir haben es ausprobiert und bei einem System einfach mal den Stecker gezogen“, berichtet Güner. „Der Schwenk zum anderen Server ging automatisch und reibungslos. Der Partner-Server hat die Prozesse übernommen und die Anwendungen waren auch während des Wechsels verfügbar.“ Da Avance die Datenbanken ständig synchronisiert und beide bis zum Augenblick des Fehlers auf demselben Stand sind, dauert auch der Abgleich der Datenbanken nach dem Wiederanlaufen des ausgefallenen Systems nicht lange.
Obwohl die Konfiguration zwei physisch getrennte Maschinen umfasst, ist nach außen nur ein einziges System sichtbar, was die Administration erheblich vereinfacht. „Mit Avance hat sich die Arbeit mit unserem System erheblich entspannt“, stellt Güner fest. „Avance bietet uns eine ganz einfache Verwaltungsoberfläche sowohl für die Verfügbarkeit als auch für die Virtualisierung. Das erlaubt es uns, das ganze System auch remote zu administrieren. Ich kann beispielsweise bei Störungen von zu Hause aus nachsehen, was passiert ist. Da die Systeme vollständig doppelt implementiert werden, muss auch nichts umgesetzt oder manuell eingestellt werden.“ Vor allem im Drei-Schicht-Betrieb ist die Remote-Administration ein wichtiger Vorteil und trägt nicht unwesentlich zur Sicherung der Betriebsbereitschaft bei.
Auch das enge Wartungsfenster stellt nun kein Problem mehr dar. Zum einen ist die Gesamtperformance durch die leistungsfähigeren 64-Bit-Quad-Core-Server und eine sorgfältige Konfiguration aller Komponenten insbesondere der Festplatten deutlich gestiegen, so dass grundsätzlich alle Vorgänge schneller ablaufen, zum anderen kann durch die einfachere Administration die verfügbare Wartungszeit besser genutzt werden.
Natürlich wurden bei Röchling Automotive in Wolfsburg auch Alternativen zu Stratus Avance geprüft. Ein Cluster-System, das man bereits früher im Einsatz hatte, schied wegen der aufwendigen Administration aus. Auch eine Lösung auf Basis der Virtualisierungssoftware VMware hätte einen deutlich höheren Betreuungsaufwand verlangt. Vor allem aber hätte Röchling Automotive hier mit erheblich höheren Kosten rechnen müssen. „Sowohl bei einem Cluster-System als auch bei VMware hätten wir ein SAN implementieren müssen“, erläutert Güner. „Aus Gründen der Hochverfügbarkeit hätten wir dieses SAN spiegeln, also zwei SANs implementieren müssen. Unterm Strich wären damit unsere Investitionen für dieses Projekt damit etwa doppelt so hoch ausgefallen, denn mit Avance können wir lokale RAID-Systeme nutzen.“ Mit Stratus Avance waren die Projektkosten deutlich niedriger als bei den alternativen Lösungen.
So hat Röchling Automotive eine sehr leistungsstarke, hoch verfügbare Virtualisierungslösung erhalten, die sich mit geringem Aufwand verwalten lässt. „Eigentlich genau das, was wir uns immer gewünscht hatten“, resümiert IT-Experte Güner.
Dr. Rainer Doh Journalist in München
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