Einkauf | China bleibt branchenübergreifend einer der wichtigsten Beschaffungsmärkte für hiesige Firmen. Laut einer Studie wird die Bedeutung mit Blick auf technologisch komplexe Produkte weiter steigen.
Industrieunternehmen nutzen China zunehmend als Beschaffungsmarkt, Händler hingegen ziehen sich offenbar immer mehr zurück. „Dies bestätigt den Trend, dass der chinesische Markt für technologisch anspruchsvolle Produkte immer interessanter wird. Viele Handelsunternehmen fokussieren stärker den Preis, Technologien spielen eher eine untergeordnete Rolle, und weichen daher auf andere Beschaffungsmärkte aus, die durch geringere Lohnkosten niedrigere Preise bieten,“ erklärt Minrui Ji diese Entwicklung. Beleg dafür ist dem chinesischen General Manager der Unternehmensberatung Inverto eine Studie, die zusammen mit der WHU Otto Beisheim School of Management erstellt wurde. Auskunft gaben 51 Entscheider aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ein Großteil der Befragten geht laut Studie davon aus, dass die Bedeutung des China-Sourcings weiter zunehmen wird. 37 % geben an, dass der Anteil der Beschaffung in China am gesamten Einkaufsvolumen in Zukunft bei über 30 % liegen werde. Hinzu kommt, dass fast drei Viertel der Unternehmen durch China-Sourcing deutliche Einsparungen von mehr als 15 % erzielen.
Unternehmen, die bisher keine Erfahrung im China-Sourcing haben, nennen am häufigsten Qualitätsrisiken, sowie Logistik- und SCM-Risiken als Gründe gegen die Beschaffung aus dem Riesenreich. Umso erstaunlicher ist es für die Initiatoren, dass in der China-Beschaffung erfahrene Unternehmen ihren Lieferanten gerade in diesen Bereichen gute Noten ausstellen würden. So bewertet knapp die Hälfte aller Studienteilnehmer die chinesischen Lieferanten positiv im Hinblick auf Qualität, rund 55 % sind laut Angaben zudem mit der Liefertreue zufrieden. •
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