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Zuversichtlich ins dritte Quartal

Metallverarbeiter erwarten Produktionswachstum von rund 2 Prozent
Zuversichtlich ins dritte Quartal

Die Produktion der deutschen Stahl- und Metallverarbeiter ist zwar im ersten Halbjahr 2015 um 0,6 % angestiegen. Jedoch fördern schnellsteigende Arbeitskosten und Risiken der Energiewende die Investitionsaversion. Der WSM ermahnt die Politik, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die Unternehmen der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie haben ihre Produktion in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 mit plus 0,6 % weniger stark als erwartet gegenüber dem Vorjahr erhöht, vermeldet der WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.

Im Juni sei der um zwei differierende Arbeitstage bereinigte Produktionswert um 1,3 % zurückgegangen. Damit dürfte laut WSM die Wachstumsprognose von 3 % für das Gesamtjahr kaum mehr erreichbar sein, wenngleich die Quartale drei und vier im Vorjahr schwächer ausgefallen sind als das erste Halbjahr 2014.
Es bleibe abzuwarten, inwieweit die Entwicklung im Juni ein schwächeres drittes Quartal eingeläutet habe, oder ob es sich um eine vorübergehende Abschwächung handelt. Im zweiten Quartal lag dem Verband zufolge die Produktion um 0,8 % über dem ersten Quartal und 0,6% höher als im Vorjahresquartal. Damit ist das erste Halbjahr 2015 exakt parallel zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum verlaufen, jedoch auf einem um 0,6 % höheren Niveau.
Im Juni hat die Branche erstmals weniger exportiert (-1,7 %) als im Vorjahr. Allerdings war hier der Vorjahresjuni der stärkste Monat des gesamten Jahres 2014. Im ersten Halbjahr 2015 wurden laut WSM 3,9 % mehr Stahl- und Metallprodukte exportiert als im Vorjahreszeitraum. Die Inlandslieferungen sind im ersten Halbjahr um 0,5 % gestiegen. Während die Inlandslieferungen nach einem Rückgang um 0,3 % im Anfangsquartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sind (+1,4 % im zweiten Quartal), sind die Auslandsumsätze im zweiten Quartal, bedingt durch den Rückgang im Juni, langsamer gewachsen (3,4%) als im ersten Quartal (4,4%), heißt es.
Die Auftragseingänge im zweiten Quartal 2015 liegen laut Angaben um 2 % höher als im Vorjahresquartal. Das Minus von 1,5 % im ersten Halbjahr sei auf Großaufträge in der Rohrindustrie im ersten Quartal 2014 zurückzuführen. Im zweiten Quartal 2015 hätten die ausländischen Bestellungen mit einem Zuwachs um 3,1 % das Minus der Inlandskunden von 1,7% gegenüber dem Anfangsquartal kompensiert.
Das Geschäftsklima in der WSM-Industrie hat sich im Juni nach zwei Rückgängen in Folge wieder aufgehellt. Zwar sei die Lageeinschätzung nochmals leicht gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, die Geschäftserwartungen für die zweite Jahreshälfte hätten sich dagegen jedoch merklich gebessert. Laut Verband startet die Branche also mit Zuversicht in das dritte Quartal des Jahres.
Die Konjunktur wird weiterhin von einem kräftigen Konsum getragen. Die weltweit stabile Nachfrage nach Fahrzeugen aus deutscher Produktion bleibt ebenfalls weiter intakt. Dies schaffe die Basis für ein im Durchschnitt moderates Wachstum der Branche, heißt es. Für eine stärkere Dynamik wäre eine Auflösung des Investitionsstaus erforderlich. Davon würden auch Unternehmen profitieren, die stärker in den Maschinen- und Anla-genbau liefern. Nach derzeitigem Stand erwartet die Stahl und Metall verarbeitende Industrie für das Jahr 2015 ein erneutes Produktionswachstum um etwa 2 %.
Der Wirtschaftsverband mahnt an, dass schnell steigende Arbeitskosten und stetig zunehmende Risiken für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung indes den Erfolg der Branche am Standort Deutschland gefährden würden. Die Politik müsse dringend investitionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen. Die guten Nachrichten über volle Staatskassen, hohe Konsumbereitschaft und positive Unternehmenskennzahlen verdeckten die existenziellen Risiken für den Wohlstand in Deutschland. Eine konsequente Ausrichtung politischer Entscheidungen auf industrielle Wertschöpfung und ein förderndes Klima für langfristige Investitionen müssten Maßstab der verbleibenden Legislatur der großen Koalition sein. dk
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