Wahl, Installation, und Anwendung betriebswirtschaftlicher Software sind kein Kinderspiel. Doch mit einer guten Vorbereitung lassen sich häufige Fehler vermeiden. Wer bei der Auswahl auf die Sicherung der Datenqualität, die Skalierbarkeit und die Zusammenstellung der Module achtet, wird ein starkes ERP-Rückgrat erreichen.
Mit einem ERP-System wird alles besser – so lautet das Ziel vieler Unternehmen, die sich von der Einführung einer ERP-Lösung eine größtmögliche Optimierung ihrer Geschäftsprozesse versprechen. Damit jedoch dieser Effekt auch wirklich eintritt, darf bereits der Auswahlprozess nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Deshalb gilt es, sich schon im Vorfeld darüber klar zu werden, was ein ERP-System leisten muss, damit es zu einem starken Rückgrad wird. Keinesfalls darf es zu einer organisatorischen, kommunikativen Belastung werden. Prozesse, Funktionen und Daten dürfen nicht als Fremdkörper wirken. Beherrscht das Unternehmen die Lösung nicht, wird das Rückgrad kränkeln oder mit erheblichen Zusatzkosten stabilisiert. Und nicht nur das, auch in Bezug auf die Datenqualität haben zerklüftete Systemlandschaften negative Folgen.
Leider existiert in der Regel in Unternehmen keine Lobby, die sich für die Herstellung und Aufrechterhaltung von Datenqualität einsetzt, denn die damit verbundenen Aufgaben werden häufig als zu aufwendig und nicht wirklich notwendig angesehen. Dabei ist Datenqualität ein geldwerter Vorteil, beispielsweise aus der Perspektive des Marketings betrachtet. Hier erzielt ein Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung, wenn nicht nur Kunden- und Interessentenstamm in einer hochwertigen Qualität verwaltet werden, sondern auch Besuchsberichte und Verkaufsentwicklungen in langfristigen, kompletten und bruchfreien Zeitreihen zur Verfügung stehen.
Wer dabei auf Datenqualität nicht achtet, gerät im Zuge der Weiterentwicklung ins Hintertreffen, denn die Qualität der eigenen Daten bildet gleichsam das Portal zu einer interagierenden Welt der ERP2-Systeme. Deshalb muss die Zukunftsfähigkeit in den Fokus gestellt werden. Skalierbarkeit lautet hier das entscheidende Stichwort. Durch die Möglichkeit, Prozesse und zusätzliche Funktionen zuzuschalten oder auszutauschen, ist gewährleistet, dass Unternehmen schnell auf die Anforderungen des Marktes reagieren können. Entscheidend ist, dass zusätzliche Anwender eingebunden und Mandanten (Intercompany), Werke oder Filialen (Multisite) sowie Lieferanten integriert werden können, Eigenschaften, die mittlerweile unter dem Begriff ERP2 zusammengefasst werden.
Um das ERP-System als starkes Rückgrat im Unternehmen zu etablieren, kommt es zudem auf die passgenaue Kombination der benötigten ERP-Module an, so dass diese schließlich eine Einheit bilden: ERP (PPS mit Rechnungswesen), Business Intelligence (BI), Variantengenerierung, Präsenszeit (PZE), Betriebsdatenerfassung (BDE) mit Maschinendatenerfassung (MDE), Leitstand, die Kopplung mit externen Einheiten wie Partnern, Lieferanten und Kunden, CAQ (Computer Aided Quality Assurance), PDM/EDM (Produktdatenmanagement/Engineering Data Management) und weitere „Nebensysteme“.
Ein passendes ERP-System sollte so ausgerichtet sein, dass es die Konzentration auf das Wesentliche erleichtert. Dies sollte auch bei allen Weiterentwicklungen des Systems im Vordergrund stehen. Auch benötigen Unternehmen heute intelligente Tools. Nicht umsonst ist der Begriff Business Intelligence (BI) gerade für geschäftsprozessorientierte Lösungen gewählt worden. Wenn Tage oder gar mehrere Wochen für die Erstellung betriebswirtschaftlicher Abschlüsse (Monats-, Jahresabschluss) vergehen, ist dies weder performant noch akzeptabel. Unternehmen brauchen daher ERP-Lösungen, die helfen, Auswertungen auf der Basis qualitativ hochwertiger Daten zu generieren und dafür zu sorgen, dass Unternehmen performant und aussagesicher an die Datenkonstellationen herankommen, die für eine Entscheidung benötigt werden.
Dr. Christian E. Riethmüller Geschäftsführer Cerpos, Hanau
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