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Gebraucht-IT geht in Runde zwei

Professionell aufbereitete Hardware spart Kosten und schützt Umweltressourcen
Gebraucht-IT geht in Runde zwei

Gebraucht-IT geht in Runde zwei
Nach dem Refurbishing sind die Rechner befreit von Staub und alten Daten Bild: BB-Net Media
Aus Umweltsicht lohnt es sich, die Lebensdauer von IT-Geräten möglichst lange auszudehnen. Ein wirkungsvoller Ansatz hierbei ist die professionelle Überholung, Modernisierung und Neuvermarktung, das so genannte Refurbishing.

Das Öko-Institut e. V. hat gemeinsam mit Fraunhofer-Forschern ermittelt, dass die Herstellungsphase eines Notebooks für mehr als die Hälfte der Gesamttreibhausgasemissionen des Gerätes verantwortlich ist. Wenn demnach ein Anwender ein altes Notebook gegen ein neues, um 10 % energieeffizienteres austauscht, erweist er dem Klima noch lange keinen Dienst: Der Umweltaufwand bei der Produktion des neuen Gerätes ist so hoch, dass es annähernd 90 Jahre lang betrieben werden müsste, damit sich aus Sicht der Umwelt ein Gewinn einstellt. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass es ökologisch höchst sinnvoll ist, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensdauer von Notebooks zu erhöhen.

Eine dieser Maßnahmen ist das Refurbishing. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Materialien als Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte dienen, werden beim Refurbishing die Produkte selbst überarbeitet und fit gemacht für einen erneuten Einsatz. Laut dem zur Finanzgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken gehörenden IT-Finanzierer BFL ist die Akzeptanz von wiederaufbereiteter Hardware in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Ergiebige Quellen für gebrauchte, aber noch einsatzbereite Hardware sind auch Industriefirmen. Schon nach zwei oder drei Jahren gelten deren Notebooks und PCs als abgeschrieben oder ihre Leasingphase läuft ab. Dann kommen die Aufbereiter ins Spiel. Die BB-Net Media GmbH etwa bereitet pro Jahr rund 70 000 Einheiten auf – im Wesentlichen Notebooks und PCs, außerdem Displays, Tablet-Computer, Workstations und Serversysteme. Viele Kunden treten direkt an die Firma heran, entweder auf Empfehlung oder über die Homepage. Außerdem beteiligen sich die Schweinfurter an Ausschreibungen und arbeiten mit Rollout-Firmen zusammen. Unter einem Rollout versteht man den großflächigen Austausch der Computerhardware eines Unternehmens bei einem Generationswechsel der Rechner. Die Durchführung wird oft an externe Dienstleister vergeben.
Je nach Modell und Ausstattung zahlen die IT-Refurbisher beim Ankauf der Gebrauchtware bis zu 30 % des ehemaligen Neupreises. Gerade im Vergleich zu den Alternativen ist dies recht lukrativ: Die Abgabe an ein Recycling-Unternehmen kann durch zu entrichtende Entsorgungskosten schnell zu einem Draufzahlgeschäft werden und Finanzdienstleister gewähren beim IT-Rückkauf maximal 5 % des Anschaffungspreises.
Die professionellen Aufbereiter und Neuvermarkter haben in der Regel Mindestabnahmemengen: Für BB-Net Media wird es beispielsweise ab einer Chargengröße von 50 Einheiten interessant. Auf Wunsch holen Logistikpartner die Leasingrückläufer & Co. am Anfallort ab und transportieren sie zum Aufbereitungsbetrieb. Hier werden die Geräte zunächst auf optische, mechanische und technische Mängel geprüft. Dann startet die Wiederaufbereitung. Sie umfasst eine innere und äußere Reinigung, eine dokumentierte, unwiederbringliche Datenlöschung sowie die Beseitigung aller behebbaren Mängel. Anschließend werden die Geräte in Qualitätslevel eingestuft.
Vor der Rückführung in den Handel bespielen die Experten die Rechner in Absprache mit dem Kunden mit Betriebssystem und Anwendersoftware. „Wichtig ist, dass man bei der eingesetzten Software lizenzrechtlich auf der sicheren Seite ist“, betont BB-Net-Media-Geschäftsführer Michael Bleicher. Seinen Kunden und Partnern bietet er Notebooks und PCs mit vollständig vorinstalliertem Windows-Betriebssystem an. Möglich ist dies, da BB-Net Media seit Sommer 2012 offizieller Microsoft Authorized Refurbisher (MAR) für Business Computer ist.
Zu den Abnehmern der Hardware im zweiten Lebenszyklus zählen Einzel-, Fach- und Internethändler sowie Distributoren. Direktkäufer sind kleine und mittlere Unternehmen, Systemhäuser, Bildungseinrichtungen und Behörden. Sie können sich über Kosteneinsparungen von bis zu 50 % gegenüber vergleichbarer Neuware freuen.
Helmuth Ziegler Journalist in Veitshöchheim
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
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