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In drei Schritten zum optimierten Supply Chain Management

Effektive Logistikoptimierung durch fundierte Methodik macht Betriebe leistungsfähiger
In drei Schritten zum optimierten Supply Chain Management

In drei Schritten zum optimierten Supply Chain Management
Die Logo-Methodik unterstützt Unternehmen darin, ihre logistischen Planungsprozesse zu verbessern. Dabei können die drei Projektphasen Analyse, Gestaltung und Realisierung in bis zu sechs Kompetenzfeldern durchgeführt werden Bild: FIR
Viele Unternehmen werden leistungsfähiger und rentabler, wenn sie ihre logistischen Prozesse reorganisieren. Grundlage für ein Optimierungsprojekt ist eine systematische Methodik: „Logo“ hat sich vielfach bewährt. Das vom FIR an der RWTH Aachen entwickelte Projektvorgehen identifiziert Schwachstellen und beseitigt sie nachhaltig.

Wachstum findet sich als Zielgröße in den Statuten nahezu aller Unternehmen wieder, wenn auch mit vielen unterschiedlichen Ausrichtungen. Gemein ist allen Unternehmen weiterhin, dass eben dieses Wachstum die Logistik immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Vergrößert sich ein Unternehmen substanziell, so steigen die Komplexität und somit auch die Anforderungen an das Management unweigerlich mit. Die logistischen Planungsprozesse werden dabei in den seltensten Fällen mit dem notwendigen strategischen Weitblick angepasst und optimiert. Deshalb beschränken verwachsene Strukturen das tatsächliche Leistungspotenzial eines Unternehmens. Um hier Verbesserungspotenziale zu entdecken, zu quantifizieren und umzusetzen, unterstützt das FIR an der RWTH Aachen produzierende Unternehmen mit einer etablierten Methodik.

Das Vorgehen zur Logistikoptimierung „Logo“ besteht aus den drei Projektphasen Analyse, Gestaltung und Realisierung. Diese Phasen können in bis zu sechs Kompetenzfeldern (horizontale Bausteine; siehe Bild) durchgeführt werden. Dies gewährleistet, dass sich die logistischen Prozesse nachhaltig verbessern.
Beispielsweise lässt sich schon durch eine einfache Artikelklassifizierung der Planungsaufwand verringern. Die Praxis zeigt: Ein kleiner Teil des Produktportfolios ist für einen erheblichen Teil des Umsatzes verantwortlich. Dennoch werden in vielen Unternehmen alle Artikel mit dem gleichen Aufwand und den gleichen Planungslogiken behandelt. Eine differenzierte Betrachtung nach bestimmten Artikelmerkmalen verbessert nicht nur die Planungsqualität, sie reduziert gleichzeitig den zur Planung erforderlichen Aufwand, da ähnliche Artikel gleich behandelt werden können.
Um die Artikelklassen zu bilden, wird dazu die in der Regel bekannte ABC-Analyse mit der XYZS-Analyse kombiniert. Basierend auf der Artikelklassifizierung und zusätzlich auf der Lebenszyklusanalyse können weitere Bausteine wie Bedarfs-, Bestands- und die Beschaffungsplanung verbessert werden. Neben der Verbesserung der dispositiven Planungsprozesse unterstützt das FIR auch bei der Umsetzung von „Lean-Prinzipien“ in Produktion und Logistik. Dabei wird auf Instrumente wie Kanban-Steuerungen, Prozesskostenrechnung mit Zeitaufnahmen nach Refa sowie MTM und vielem mehr zugegriffen.
Ein allgemein bekanntes Sprichwort lautet „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“. Deshalb ermöglicht ein gutes Logistik-Controlling neben der Darstellung relevanter Kennzahlen und Planungsgrößen auch das zielgerechte Führen gemäß der Unternehmensstrategie. Die Experten des FIR unterstützen bei der Ausarbeitung strategiekonformer Kennzahlen- und Führungssysteme beispielsweise auf Basis des Balanced-Scorecard-Ansatzes.
Analyse von Prozessen, Daten und Potenzialen: Phase 1 umfasst die Schritte Quick Check, Analyse der Ist-Prozesse und „BestPro“-Datenanalyse. Bei dem Quick Check handelt es sich um einen eintägigen Workshop, in dem insgesamt circa 100 Fragen zu den oben genannten Kompetenzfeldern beantwortet werden. Der am FIR entwickelte Fragenkatalog fundiert auf häufig auftretenden Schwachstellen, die in zahlreichen Beratungsprojekten des FIR dokumentiert wurden. Er unterstützt auf äußerst effiziente Weise die Identifikation der jeweils relevanten Handlungsfelder.
Für diese Handlungsfelder werden anschließend die Ist-Prozesse analysiert und Schwachstellen abgeleitet. Vorhandene Potenziale werden ermittelt und anschließend qualitativ und quantitativ bewertet. Zusätzlich werden historische Datenreihen aller Artikel mit der am FIR speziell entwickelten Software „BestPro“ klassifiziert, analysiert und bewertet. „BestPro“ ermöglicht es beispielsweise, verschiedene Forecasting-Verfahren zu bewerten.
Optimierte Gestaltung von Organisation, Prozessen und IT: In der zweiten Projektphase sind konkrete Strategien und Konzepte für das optimierte Supply Chain Management zu erarbeiten. Dazu werden die Aufbauorganisation, Ablauforganisation und IT-Unterstützung vor dem Hintergrund der Unternehmensstrategie und den jeweiligen Strukturen, Prozessen und vorhandenen IT-Systemen aufeinander abgestimmt. Bei der Optimierung der Aufbauorganisation werden klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten geschaffen, ebenso die erforderlichen Kommunikationsstrukturen für ein durchgängiges Supply Chain Management. Um die Ablauforganisation zu optimieren, werden anhand der analysierten Ist-Prozesse, der Schwachstellen und der Verbesserungspotenziale Soll-Prozesse gestaltet. Die Verbesserung des IT-Einsatzes zielt darauf ab, Medienbrüche und Redundanzen zu reduzieren sowie die SCM-Prozesse nach der Maxime „IT follows process“ bestmöglich zu unterstützen.
Realisierung: Phase 3 fokussiert die am Prozess beteiligten Mitarbeiter. Diese sind ein zentraler Ankerpunkt im Change Management und ein zentraler Baustein in der Realisierungsphase. Denn nur wenn das erarbeitete Soll-Konzept für Organisation, Prozesse und IT von allen Mitarbeitern gelebt wird, lassen sich die Verbesserungspotenziale erreichen. Deshalb sind Schulungen, individuelle Lernspiele und Visualisierungen von Neuerungen ein essenzieller Bestandteil eines jeden Optimierungsprojekts.
Auch ist Konflikt-Management in der Realisierungsphase ein wichtiges Thema. So sollten vor allem divergierende Ziele unterschiedlicher Unternehmensbereiche gelöst werden, um gegenläufige lokale Optimierungen in den unterschiedlichen Bereichen zu vermeiden. Der Schwerpunkt im Konflikt-Management liegt allerdings nicht nur darin, Interessenskonflikte vorausschauend zu vermeiden, sondern auch Kapazitätsengpässe. Parallel zur Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen erfolgt eine kontinuierliche Erfolgskontrolle des Fortschritts, des Zeitplans und aktuellen Umsetzungsaufwands mit dem Projekcontrolling-Cockpit des FIR an der RWTH Aachen.
Maik Schürmeyer Stv. Leiter des Bereichs Produktionsmanagement am FIR an der RWTH Aachen Michael Schenk Leiter des Competence-Centers Logistik und Projektleiter der Aachener ERP-Tage am FIR Marcel Groten und Kerem Oflazgil Projektmanager am FIR

Produktion und Logistik intelligent verknüpft

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20. Aachener ERP-Tage

Mit der Jubiläumsveranstaltung geht der Veranstalter der Aachener ERP-Tage, das FIR an der RWTH Aachen, den nächsten Schritt in Richtung exzellenter Betriebsführung: Unter dem Themenkomplex „Industrie 4.0 – Intelligente Vernetzung in Produktion und Logistik“ zeigen Experten aus Wirtschaft und Forschung, wie sich intelligente Produktions- und Logistiksysteme mithilfe optimaler Geschäftsprozesse und IT-Systeme gestalten lassen.
Hierzu liefert die Kombination der beiden Vortragsstränge „ERP-Praxis“ und „Logistik“ den Teilnehmern wertvolle Ideen und Lösungskonzepte zum Themenfeld des Enterprise Resource Planning und hierdurch den Schlüssel, um wesentliche Logistikpotenziale zu erschließen. Die Fachtagung wie auch die begleitende Fachmesse mit rund 40 Ausstellern findet vom 12. bis 13. Juni im Tivoli Business & Events statt. Vorgeschaltet ist ein Praxistag am 11. Juni in den Räumen des FIR an der RWTH Aachen. Drei Workshops – ERP-Management, Prozessbenchmarking und Bestandsmanagement – wollen die Teilnehmer bestmöglich auf den Besuch von Fachtagung und Messe vorbereiten. Generell erhalten alle Besucher die Möglichkeit zum intensiven Wissensaustausch in den Themenfeldern Logistik, ERP und IT-Integration sowie einen umfassenden Überblick über innovative Lösungen. Eine Abendveranstaltung am 12. Juni bietet Networking in entspannter Atmosphäre.
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.erp-tage.de
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