Bereits seit über zehn Jahren bietet der amerikanische Cloud-Pionier Plex Systems seine ERP-Software für Fertigungsunternehmen On-Demand an. Der Industrieanzeiger fragte Thomas Rosenstiel, Direktor Europa, über die langjährigen Erfahrungen mit Unternehmenssoftware in der Cloud und darüber, welche Perspektiven sich aus dem Cloud-Modell ergeben.
Das Thema Cloud Computing boomt – wie schätzen Sie die Entwicklung ein?
Die bisher bestehenden Unklarheiten verflüchtigen sich zunehmend und die Vorteile von Cloud-Software kristallisieren sich auch am deutschen Markt immer deutlicher heraus. Fragt man Unternehmen, wie sie die zukünftige Entwicklung von Cloud Computing einschätzen, so ist die Antwort meist sehr positiv. Bei deutschen Fertigungsunternehmen besteht eine immer größere Nachfrage nach flexiblen Branchenlösungen in der Cloud. In den USA betreiben wir unser System Plex Online bereits seit dem Jahr 2000 sehr erfolgreich ausschließlich On-Demand – am europäischen Markt sind wir seit etwa einem Jahr verfügbar.
Was ist speziell für Fertigungsunternehmen der Vorteil von Cloud-Lösungen?
Ein großer Vorteil ist sicher die Unterstützung der globalen Wettbewerbsfähigkeit durch ortsunabhängige Echtzeitinformationen: Gerade in Hochlohnländern entsteht Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Produktivität und außergewöhnliche Qualität. Beides setzt schnelle und richtige Entscheidungen auf Basis von zuverlässigen Echtzeit-Informationen voraus, die auch von unterwegs verfügbar sein müssen. Heute möchte niemand mehr an einen Ort gebunden sein, um Informationen abzurufen. Mit Cloud-Software brauchen Sie nur einen Internetanschluss, um jederzeit und überall auf die relevanten Informationen zuzugreifen – im Büro, zu Hause, im Hotel, unterwegs. Manager und Mitarbeiter verfügen über Informationen und Reports wann und wo sie gebraucht werden. Gerade mittelständische Fertigungsunternehmen erschließen sich damit die Vorteile der Globalisierung zu einem vertretbaren personellen und finanziellen Aufwand.
Welche Kostenunterschiede gibt es zwischen On-Premise- und On-Demand-Lösungen?
Bei herkömmlichen On-Premise-Lösungen kauft der Anwender einmalig Lizenzen. Bei Cloud-ERP hingegen geht das Nutzungsrecht für eine bestimmte Zeitspanne auf den Anwender über. Daher spricht man bei Cloud-Software oft auch von Miet-Software. Neben den Einmal-Kosten für die Anschaffung von Software-Lizenzen und die gesamte Hardware fallen bei einem On-Premise-ERP jedoch noch eine Reihe weniger offensichtlicher Kostenfaktoren an, die leicht übersehen werden. Werden diese Faktoren einbezogen, wächst der Kostenvorteil einer Cloud-Lösung deutlich. So fallen bei On-Premise-ERP für das Unternehmen Installationskosten sowie jährliche Kosten für einen Wartungsvertrag an. Im Rechenzentrum des Kunden muss Hardware angeschafft und regelmäßig modernisiert werden. Hinzu kommen die Kosten für Personal, Datensicherheit, Backup und Disaster Recovery. Durch Cloud-Lösungen fallen viele dieser versteckten Kostenfaktoren weg.
Fertigungsunternehmen sind zudem immer daran interessiert, Fixkosten in variable Kosten zu verwandeln, um auf die zunehmende Ungewissheit hinsichtlich der Markt- und Umsatzentwicklung reagieren zu können. Dies betrifft die Produktionsabläufe als auch die IT-Infrastruktur.
Mit welchen Kosten müssen Fertigungsunternehmen nun rechnen?
Die einzelnen Cloud-Anbieter verwenden unterschiedliche Mietmodelle: Häufig wird das Nutzungsentgelt je ERP-Nutzer oder Arbeitsplatz berechnet. Wir wollen die Flexibilität, die Unternehmen in der heutigen Zeit benötigen nicht durch Lizenzen einschränken. Statt Lizenzen zu verkaufen, erheben wir eine transparente monatliche Gebühr für beliebig viele Anwender, die sich nach dem Umsatz des jeweiligen Unternehmens richtet. Darin sind alle notwendigen Dienstleistungen wie Hosting und Speicherplatz enthalten, aber auch Maintenance und der Zugriff auf alle Erweiterungen des Systems. wm
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