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Mitmach-Web treibt Umsatz an

Social Software entwickelt sich zum nachhaltigen Trend
Mitmach-Web treibt Umsatz an

Das Unternehmen der Zukunft ist ein Social Business. Soziale Netzwerke und Anwendungen wie Wikis oder Blogs können auch die Kommunikation in der Geschäftswelt verbessern. Anwenderfirmen berichten von gesteigerter Produktivität und mehr Zufriedenheit bei Mitarbeitern sowie Kunden.

Soziale Netzwerke wie etwa Facebook, Online-Tagebücher wie Blogs oder Lexika wie Wikipedia – unter dem Schlagwort Web 2.0 haben diese Systeme aus dem Internet das Mitmach-Web gemacht. Nutzer können dank ihnen spontan und ohne technische Vorkenntnisse mit anderen Anwendern zusammenkommen oder ihre Meinung veröffentlichen. Web 2.0 oder Social Software hat die Kommunikation zwischen den Menschen revolutioniert.

„Es liegt nahe, dass auch Unternehmen von der Nutzung der Prinzipien sozialer Netzwerke profitieren wollen“, sagt Frank Heuer, Analyst beim Marktforschungshaus Experton Group. Eine ganze Reihe von Anbietern wie zum Beispiel Microsoft oder Cisco haben daher Lösungen erarbeitet, um Web 2.0 geschäfstauglich zu machen und entsprechende Anwendungen umsetzen zu können.
„Get Social. Do Business.“ Mit diesem Slogan wirbt IT-Anbieter IBM (Halle 5, C55), der das Social Computing besonders stark in den Mittelpunkt seiner Produktstrategie stellt. Flaggschiff von IBMs Social-Software-Flotte ist die Plattform Connections, die mittlerweile in der Version 4 verfügbar ist. Die Lösung enthält unter anderem Komponenten für Wikis, Blogs, Profile, Social Bookmarking sowie den Aufbau von Communities. Über eine Schnittstelle werden auch Anwendungen von Drittherstellern angebunden. Eines der Highlights ist der integrierte News-Feed Activity-Stream, der dem Anwender alle für ihn relevanten Informationen darstellt. Dazu zählen sowohl Informationen aus Geschäftsanwendungen wie SAP als auch Nachrichten aus sozialen Netzwerken wie etwa Facebook-Einträge. Außerdem unterstützen Analysefunktionen den Nutzer bei der Bewältigung des Informationsflusses.
Unternehmen, die solche Systeme einsetzen, können auf vielfältige Weise profitieren. Gerade für innovationsgetriebene Branchen biete Web 2.0 großen Nutzen, meint Thomas Krofta, Social-Computing-Experte beim Beratungsunternehmen Avanade. Anfragen nach entsprechenden Programmen kämen besonders aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Die Mitarbeiter dort können sich durch die Software-Werkzeuge mit anderen Kollegen aus anderen Bereichen und an anderen Standorten austauschen. Sie erhalten so Wissen, das sie für ihre Arbeit verwenden können. „Mit den Kollegen aus der eigenen Abteilung oder dem eigenen Projektteam kommunizieren sie ohnehin ständig“, erklärt Krofta. „Dank Social Computing erreicht ein Nutzer aber Kollegen, die er vorher gar nicht kannte.“ Wer sich in seinem Privatleben schon einmal in einem Online-Netzwerk bewegt hat, weiß, wie schnell sich darüber der Kontakt zu völlig Fremden herstellen lässt. „Auf diese Weise lassen sich neue Ideen und Informationen über das gesamte Unternehmen hinweg streuen sowie einsammeln“, so Krofta.
„Social Business bietet Unternehmen die Chance, die Arbeitswelt und Interaktion flexibler und offener zu gestalten und dadurch Effizienzsteigerungen zu erzielen“, glaubt auch Heuer von der Experton Group. Viele Firmen, die entsprechende Strategie bereits verfolgen, verzeichnen unter anderem eine erhöhte Produktivität. Unternehmen berichten, dass sie dank Social Software den Vertrieb verbessern und ihren Umsatz steigern konnten. Weitere Vorteile, die häufig genannt werden: eine höhere Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit.
Für den Automobilzulieferer Continental waren vor allem die vielen Akquisitionen in den vergangenen Jahren ein Grund, Social Software einzuführen. „Wir erkannten, dass wir ein stärkeres Level an Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns brauchten“, berichtet CIO Elisabeth Hoeflich. Befragungen über alle Abteilungen hinweg machten deutlich, dass es einen großen Bedarf an Technologien zur Vernetzung gab.
Im Rahmen des Projekts Connext begann Conti daher, eine umfassende Software-Lösung aufzubauen, die unter anderem soziale Netzwerke, Blogs, Wikis, aber auch Webkonferenzen bietet. Die Mitarbeiter können eine große Plattform nutzen mit allen elektronischen Kommunikationswerkzeugen, die derzeit verfügbar sind. „Wir bauen quasi ein Business-Facebook auf“, sagt Hoeflich.
„Social Business hat den Weg vom Hype zum nachhaltigen Trend geschafft“, glaubt Heuer. Daher stünden immer mehr IT-Verantwortliche und Entscheider in den Fachabteilungen vor der Herausforderung, eine nachhaltige Social-Business-Strategie umzusetzen.
Dabei lassen sich laut Heuer derzeit zwei Tendenzen beobachten. „Auf der einen Seite gibt es Initiativen und Kampagnen, die zentral aus der IT-Abteilung oder durch die Organisationsabteilung beziehungsweise Unternehmensentwicklung getrieben werden“, so der Analyst. „Diese sind mit den Projekt- und Beschaffungsprozessen klassischer IT-Projekte zu vergleichen“.
Auf der anderen Seite verbreiteten sich Social-Software-Anwendungen aus den Fachabteilungen oder einzelnen Interessengruppen heraus. Die Mitarbeiter erkennen einen Bedarf, den sie „kurzfristig und pragmatisch befriedigen“, so Heuer. Schließlich liegt ein Vorteil von Social Software darin, dass sich die Werkzeuge einfach bedienen lassen. Die IT-Abteilung wird häufig gar nicht mehr benötigt.
Laut Heuer lässt sich aber beobachten, dass sich die IT-Verantwortlichen zunehmend gegen diese passive Rolle wehren. „Sie wollen zurück auf den ‚Fahrersitz‘ und die geänderten Anforderungen der Anwender kontrolliert auf einem einheitlichen Niveau bedienen“.
Markus Strehlitz Journalist in Mannheim

Sicheres Social Business

Unter dem Titel „Securing the Social Enterprise: A Survival Guide“ hat IT-Anbieter Axway einen Leitfaden für das Social Business zusammengestellt. Er soll Unternehmen wichtige Schritte bei der Einbindung entsprechender Technologien aufzeigen, um für ein hohes Maß an Sicherheit zu sorgen und die Erfüllung von Compliance-Anforderungen zu unterstützen. Unter anderem wird dargestellt, wie Risiken verringert, Datenlecks vermieden und dafür gesorgt wird, dass Informationen nicht über die falschen Verbindungen weitergegeben werden – ohne aber gleichzeitig die effiziente Zusammenarbeit in der Organisation zu behindern.
Laut Axway sollten sich die Unternehmen dabei an folgende Grundsätze halten:
  • Kunden und Partner in das eigene Business-Netzwerk integrieren
  • den Geschäftsverkehr lückenlos überwachen
  • die „richtigen“ Verbindungen per Richtlinie unterstützen
  • wichtige Endpunkte direkt anbinden
  • die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleisten
Weitere Informationen zum Leitfaden sind unter www.axway.de verfügbar.

Vorträge zum Enterprise 2.0

Auf der IT & Business sowie der DMS EXPO finden verschiedene Fachforen zum Thema Social Business statt. Eine Auswahl:
  • 23.10.2012
  • 10:15 bis 10:30 Uhr, Bitkom-Forum 3.4
„Vorstellung des neuen BITKOM-Leitfadens Social Media“, Veranstalter: Bitkom e. V.
12:00 bis 12:30 Uhr, Bitkom ECM Forum 5.3
„Der Weg zum lebendigen Enterprise 2.0: Arbeiten 2.0 erleben & adaptieren“,
Veranstalter: Bitkom Arbeitskreis Business Collaboration & Enterprise 2.0
  • 24.10.2012
  • 15:30 bis 16:00 Uhr, VOI-Forum 5.2
„Wikis als unternehmensweites Nachweisinstrument für Dokumenten-Compliance“
Veranstalter: Consultec Dr. Ernst GmbH / VOI e. V
  • 25.10.2012
  • 13:00 bis 13:30 Uhr, VOI-Forum 5.2
„Erfolgsfaktoren für die Social Media Nutzung aus Sicht der IT-Abteilung“,
Veranstalter: jordanize! / VOI e. V.
Weitere Informationen zu den Fachforen:
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