Unternehmen, die Cloud-Computing einsetzen, lassen sich vom aktuellen Spionageskandal Prism kaum abschrecken: Die meisten Anwender wollen auch weiterhin auf Dienste aus der Wolke setzen. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Techconsult.
61 % der befragten Unternehmen, die Cloud-Computing bereits einsetzen, gaben in der Studie an, dass sie keine Konsequenzen wegen der Veröffentlichungen der Prism-Aktivitäten ziehen werden. Die Vorteile von Cloud-Computing würden die durch Prism initiierten Bedenken überwiegen. Jedes vierte Unternehmen der Befragung gab darüber hinaus an, genau abzuwägen, welche Daten letztendlich in die Wolke gegeben werden können und welche nicht, da diese bei Veröffentlichung einen elementaren Schaden für das Unternehmen hervorrufen würden. 19 % der Cloud nutzenden Unternehmen möchten zukünftig ausschließlich auf die nach wie vor präferierte Variante, der Private Cloud setzen, um größtmögliche Sicherheit für Ihre Daten zu gewährleisten. Dem im Einklang steht mit 17 % der Wunsch nach Cloud-Anbietern, deren Dienste auf deutschen Rechenzentren basieren. Prism könnte somit dem deutschen Cloud-Markt zu unverhofften Gewinnen verhelfen.
Der wirklich große Schaden scheint bei den amerikanischen Cloud-Anbietern zu liegen, deren Geschäft auch in Deutschland beheimatet ist. Eine der wichtigsten Komponenten bei Cloud-Lösungen, nämlich das Vertrauen in den Anbieter und dessen Sicherheit zu gewährleisten, dürfte nachhaltig gestört sein. Hier besteht nun eine erhöhte Chance der deutschen Anbieter, sich stärker als zuvor im europäischen Markt zu positionieren.
Negative Auswirkungen von Prism auf den Durchdringungsgrad von Cloud-Lösungen im deutschen Mittelstand werden vor allem bei Unternehmen deutlich, die noch nicht von der Datenwolke für Ihr Unternehmen überzeugt waren. Die Bekanntmachung der Spionageaktivitäten bestätigt diese Unternehmen in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber solchen Services. So lehnen es nach wie vor 38 % der befragten Unternehmen ab, zukünftig Cloud-Services für Ihre Belange einzusetzen und nennen als Multiplikator für ihre Ablehnung Prism. Auffallend in dieser Befragungswelle ist jedoch das Ergebnis, dass fast jedes zweite Unternehmen Cloud-Lösungen völlig unabhängig vom Spionageskandal nicht einsetzen möchte, da der Bedarf für das Unternehmen schlichtweg nicht vorhanden sei. Dieses Ergebnis zeigt, dass die meisten Unternehmen die Cloud-Technik nicht grundsätzlich im direkten Zusammenhang mit Spionageprogrammen sehen und entsprechenden Dienste allein deshalb schon ablehnen. ah
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