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Private Mobilgeräte sorgen für Sicherheitslücken

Herausforderung durch Bring Your Own Device
Private Mobilgeräte sorgen für Sicherheitslücken

Mitarbeiter greifen verstärkt über ihre Smartphones auf Geschäftsanwendungen zu. Viele Unternehmen erlauben mittlerweile, dass sie dafür auch ihre eigenen Geräte nutzen. Das gefährdet jedoch ein durchgängiges Sicherheitskonzept. Schutz bringen spezielle IT-Lösungen und klare Regeln.

In 90 Prozent der deutschen Unternehmen werden Smartphones für geschäftliche Zwecke verwendet. Auch Tablet-PCs sind bereits in über der Hälfte der Firmen im Einsatz. Diese Zahlen des Marktforschungsunternehmens RAAD Research belegen: Die Nutzung von mobilen Lösungen ist eines der derzeit großen Trendthemen in der IT.

In der Regel werden laut RAAD dabei zunächst Standardfunktionen wie Telefonie, Mail, Kontakte und Kalender genutzt. Features, die vor allem die Erreichbarkeit und damit gegebenenfalls die Entscheidungsfindung auch vielreisender Manager verbessern.
Dazu kommen Apps, die Mitarbeitern auch von unterwegs den Zugriff auf einzelne Funktionen ihrer Geschäftsanwendungen erlauben. Grundsätzlich versuchen derzeit alle Software-Anbieter solche Mini-Programme für ihre Produkte zu entwickeln und den Anwendern zur Verfügung zu stellen.
So hat zum Beispiel das SAP-Systemhaus T.Con GmbH & Co. KG (Halle 3, Stand F14) eine Reihe mobiler Lösungen entwickelt, die den Anwender jederzeit, an jedem Ort und auf jedem Mobilgerät mit Echtzeitdaten aus dem SAP-Backend versorgen.
Mit MES CAT mobile können Manager und Werksleiter auf dem iPad aktuelle Aufträge, die Maschinenbelegung und Produktionskennzahlen einsehen. Eine grafische Plantafel zeigt Informationen aus den SAP-Fertigungsaufträgen für jede Maschine an.
Die mobilen Add-On-Lösungen für Mobile Maintenance Management und Mobile Warehouse Management kommunizieren mit SAPs ERP-System, um Instandhaltungs- und Lagerverwaltungsprozesse IT-gestützt durchzuführen. Hinzu kommen mobile Apps auf Basis der SAP Mobile Platform, die Workflows für die Reisekosten- und Spesenabrechnung vereinfachen und beschleunigen.
„Die umfangreichen Möglichkeiten, die sich durch mobile Geräte eröffnen, und die daraus resultierend unendlichen Arten von Geschäftsprozessen bedeuten den Eintritt in ein Zeitalter nachhaltiger Veränderungen“, erklärt David Willis, Analyst beim Marktforschungshaus Gartner.
Zu den Veränderungen zählt allerdings auch, dass die Trennung zwischen beruflicher und privater Nutzung von Endgeräten zusehends verschwindet. Schließlich verwenden die Mitarbeiter eines Unternehmens auch im Privatleben Smartphones und Tablets. Viele von ihnen wollen daher nur mit einem Gerät, alle Tätigkeiten erledigen.
„Der Markt für mobile Geräte boomt, und die im Geschäftsumfeld genutzten Basisgeräte nähern sich denen im privaten Verbraucherumfeld an“, erklärt Willis. „Gleichzeitig erlauben es Fortschritte in der Netzwerkleistung, die privaten Geräte an die leistungsstarke Software in der Cloud anzudocken.“
Eine zunehmende Zahl von Unternehmen ermöglicht es daher ihren Mitarbeitern, die eigene Hardware für die berufliche Tätigkeit zu verwenden. Das Konzept, das dahinter steht, lautet BYOD – Bring Your Own Device. Jeder soll quasi mit dem Gerät glücklich werden, das ihm gefällt.
Radikales Umdenken notwendig
Diese Strategie erscheint sinnvoll, weil die privaten Geräte in der Regel mindestens genauso leistungsfähig sind wie die Systeme im Unternehmen. Doch BYOD stellt auch eine große Herausforderung für die Firmen dar. Seit Einführung der PCs am Arbeitsplatz sei kein so radikales Umdenken von Unternehmen verlangt worden, wie es jetzt BYOD-Programme verlangen, glauben die Marktbeobachter von Gartner. Jedes Unternehmen müsse unbedingt eine klare Position beziehen, auch wenn diese darin bestehe, BYOD zu verbieten.
Auswirkungen hat die Nutzung von privaten Geräten für Geschäftszwecke vor allem auf das Sicherheitskonzept einer Firma. Sobald Systeme unabhängig von der IT-Abteilung eingeführt werden, steigt die Gefahr, dass firmenweit geltende Sicherheitsstandards unterlaufen werden. Programme, welche die internen Systeme vor Online-Attacken schützen, müssen auch auf die mobilen Geräte ausgedehnt werden. Sonst stellt das Smartphone eine offene Tür für Cyber-Kriminelle dar.
Neben Datensicherheit sind auch Fragen des Datenschutzes zu klären – wie etwa: Was geschieht mit privaten Daten auf dem Gerät des Mitarbeiters, die auf der Firmen-IT gesichert werden? Oder: Kann der Mitarbeiter vorhandene Firmendaten in private Backups seines Geräts einbeziehen?
Unternehmen müssen klare Regeln festlegen, wenn sie ihren Mitarbeitern erlauben, das eigene Smartphone oder den eigenen Tablet-PC für berufliche Zwecke zu verwenden. Darin sollte zum Beispiel vorgeschrieben sein, welche Apps installiert werden dürfen und welche nicht.
Eine Management-Lösung für alle
Generell erfordert BYOD einen einheitlichen Ansatz, um die unterschiedlichen Anforderungen umzusetzen und Risiken für das Unternehmen sowie das Management zu vermeiden. Dazu zählen auch technische Lösungen wie etwa Datenverschlüsselung oder ein Mobile-Device-Management (MDM). Schließlich fordern die Endgeräte mit ihren verschiedenen Betriebssystemen die IT-Abteilung auf unterschiedliche Weise.
Mit Sophos Mobile Control stellt zum Beispiel Sicherheitsspezialist Sophos GmbH (Halle 3, B62) ein MDM-Werkzeug zur Verfügung. Laut Hersteller sorgt die Lösung dafür, dass Nutzer ihre Mobilgeräte für dienstliche Zwecke uneingeschränkt nutzen können. Administratoren können alle unterstützten Smartphones und Tablets über eine zentrale und webbasierte Konsole verwalten. Das Geräte-Management erfolgt unabhängig von Betriebssystem, Service-Provider, Netzwerk oder Gerätestandort.
Zusätzlich können Unternehmen den Nutzern Routine-Aufgaben übertragen. Mit dem Self-Service-Portal lassen sich zum Beispiel neue Smartphones aktivieren. Bei Verlust haben die Besitzer die Möglichkeit, das Gerät zu sperren oder zurückzusetzen.
Markus Strehlitz Journalist in Mannheim

Eigene Hardware ist beliebt

42 Prozent aller Arbeitnehmer nutzen ihre privaten Endgeräte am Arbeitsplatz. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Cisco zu den weltweiten BYOD-Trends (Bring Your Own Device). 89 Prozent aller IT-Abteilungen ermöglichen BYOD in irgendeiner Form, 69 Prozent aller IT-Entscheider empfinden BYOD als positiv. Für die Untersuchung wurden fast 4900 IT-Entscheider in den Ländern Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Mexiko, Russland, Großbritannien und USA aus unterschiedlichen Branchen befragt.

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Foren zu Sicherheit und Mobilität

Auf der IT & Business und der DMS Expo beschäftigen sich einige Fachforen mit dem Thema Mobility sowie mit Fragestellungen zur Sicherheit:
  • 24.10.2012
  • 15:00 bis 16:00 Uhr, Fachforum 3.3
„Sicherheit als Wettbewerbsvorteil: Konzepte zur Zertifizierung als ,Bekannter Versender für produzierende Unternehmen“
Podiumsdiskussion unter Leitung von Hagen Zumpe, Protector
  • 25.10.2012
  • 12:00 bis 12:30 Uhr, VOI-Forum 5.2
„Rechtliche Aspekte von Mobile Apps und Bring your own device nach dem TKG 2012“
Veranstalter: esb Rechtsanwälte / VOI e. V
12:15 bis 13:00 Uhr, Fachforum 3.3
„Informationssicherheit auf dem Weg in die Zukunft“
Veranstalter: Computacenter AG & Co. oHG
Weitere Informationen zu den Fachforen finden sich auf den Messeseiten unter:
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