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Jeder vierzehnte Euro von Ingenieuren verdient

VDI: Arbeitsmarkt für Ingenieure entspannt sich erstmals seit Jahren
Jeder vierzehnte Euro von Ingenieuren verdient

Jeder vierzehnte Euro von Ingenieuren verdient
Die Zahl der Absolventen eines Ingenieurstudiums hat seit 2005 mehr als verdoppelt und der Fachkräftemangel etwas entspannt. Angesichts des ab 2020 zu erwartenden demografischen Wandels dürfen die Anstrengungen, Jugendliche für eine Ingenieurslaufbahn zu begeistern, dennoch nicht nachlassen Bild: WZL
Seit 2005 ist die Zahl der in Deutschland beschäftigten Ingenieure laut VDI um 16 % gestiegen, die der Absolventen eines Ingenieurstudiums gar um 66 %. Der Verein Deutscher Ingenieure sieht das als Ergebnis jahrelanger Arbeit. Derzeit erwirtschaften Ingenieure jeden vierzehnten Euro des gesamten deutschen Inlandsprodukts.

„Die zunehmende Verschärfung der Mangelsituation auf dem Ingenieurarbeitsmarkt war in den vergangenen zehn Jahren eine traurige, aber zuverlässige Konstante“, sagte VDI-Direktor Dr.-Ing. Willi Fuchs anlässlich der Hannover Messe. „Gerade deshalb sind wir in den vergangenen zehn Jahren auch beharrlich geblieben und haben immer wieder auf den Engpass in den Ingenieurberufen hingewiesen. Gegenüber der Politik, gegenüber den Medien und gegenüber der allgemeinen Öffentlichkeit haben wir in Positionspapieren, Stellungnahmen, Artikeln, Interviews, Vorträgen und Anhörungen in Berlin und Brüssel deutlich gemacht, dass der Fachkräfteengpass kontinuierlich steigt, auch wenn andere so genannte „Experten“ eine andere Meinung vertreten haben.“ Diese Beharrlichkeit habe sich offensichtlich gelohnt. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure hat sich laut Fuchs im letzten Jahr erstmals seit Jahren entspannt. Waren 2005 in Deutschland noch 1,4 Mio. Ingenieure beschäftigt, so seien es heute 1,62 Mio. – eine Steigerung um 16 %.

„Das ist eine Steigerung die sich meines Erachtens sehen lassen kann und die dem Industriestandort Deutschland nachträglich Substanz geben konnte“, sagte der VDI-Direktor. „Der negative Einfluss des Ingenieur-Fachkräfteengpass auf Innovationen und Wirtschaftswachstum lässt also etwas nach. Auch die Absolventenzahlen sind aktuell auf heute über 56000 gestiegen und scheinen auch kurzfristig stabil zu bleiben.“ Im Vergleich zu den 34000 Absolventen von 2005 ist das eine Steigerung um 66 %.
Deutschland stünden damit heute so viele Ingenieure zur Verfügung wie seit langer Zeit nicht mehr. Allein vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Energiewende würden diese Fachkräfte aber auch dringend gebraucht.
Als Ursachen für diese Trendwende beim Fachkräfteengpass nannte Fuchs zum einen politische Aktivitäten – etwa die Anpassung des Zuwanderungsgesetztes für qualifizierte Fachkräfte sowie die damit verbundenen Effekte, dass die Berichterstattung darüber angehenden Ingenieuren und Abiturienten die positiven Aussichten des Berufsbildes aufzeigt –, zum anderen hätten die jahrelangen Hinweise des VDI und anderer Organisationen auf die Mangelsituation für Bewegung gesorgt.
Laut Fuchs leisteten die 1,62 Mio. erwerbstätigen Ingenieure im vergangenen Jahr einen Wertschöpfungsbeitrag von mindestens 197 Mrd. Euro für den Technologiestandort Deutschland. Damit sei jeder vierzehnte Euro des gesamten Inlandsproduktes von Ingenieuren erwirtschaftet worden, obwohl nur jeder fünfundzwanzigste Erwerbstätige ein Ingenieur ist. „Im abgelaufenen Jahr haben die erwerbstätigen Ingenieure in Deutschland damit einen Wertschöpfungsbeitrag im Gegenwert von zwei Dritteln der Gesamtausgaben des Bundes im Haushaltsjahr 2013 erarbeitet“, sagte Fuchs.
Aufgabe des VDI sei es natürlich nicht nur auf das Hier und Jetzt zu schauen, sondern vorausschauend in die Zukunft zu blicken. Und da müsse er leider in seinen bekannten Duktus verfallen. „Noch immer haben wir in einigen Teilen deutlich mehr Nachfrage als Angebot. Besonders betroffen sind der Maschinenbau, der Automobilbau und die Elektrotechnik.“ Von den rund 70000 offenen Stellen, die im Februar dieses Jahres zu besetzten waren, wurden in mehr als der Hälfte der Fälle Bewerber mit den Schwerpunkten Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Energie- und Elektrotechnik gesucht. Auch den demografischen Wandel dürfte man trotz der derzeitigen Erfolge nicht aus den Augen verlieren. Ab 2020 sinkt die Zahl der beschäftigten Ingenieure, da mehr in den Ruhestand gehen als aus den Hochschulen nachrücken. Die Verantwortlichen dürften deshalb nicht nachlassen, junge Menschen für ein Studium der Ingenieurwissenschaften zu begeistern, sagte der VDI-Direktor in seinem Fazit. hw
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