Das Entsorgen und Bearbeiten von Schrott waren das Geschäftsmodell bei der Gründung von Jade-Stahl. Schon bald danach entwickelte sich auch der rege Handel mit Gebrauchtmaschinen. Jens Hagedorn, Prokurist und verantwortlich für die Abteilung Gebrauchtmaschinen, gibt Einblick in das heutige Geschäft.
Die Abteilung Maschinenhandel der Interseroh Jade-Stahl in Wilhelmshaven zählt mit einer Ausstellungsfläche von rund 2500 m² und rund 300 vorführbaren Werkzeugmaschinen nicht gerade zu den kleinen Händlern. Doch als Unternehmen der Interseroh AG liegt der Umsatzanteil im Konzern unter drei Prozent. Jade-Stahl war 1972 als Entsorger und Verarbeiter von Schrott gegründet worden. „Die Abteilung für den Maschinenhandel hat sich erst später entwickelt, weil immer mehr Anfragen nach Maschinen gekommen sind“, berichtet Jens Hagedorn, heute Prokurist und verantwortlich für diese Abteilung.
Das Angebotsspektrum der Werkzeugmaschinen ist bei dem norddeutschen Händler, was die Technologien anbelangt, sehr breit. „Bei uns hier im Norden ist die Bandbreite wohl etwas größer als im Süden“, erklärt Hagedorn. Aus der Tradition heraus seien hier mehr Schiffbau, aber auch die Verfahrenstechnik oder der Bau zu Hause und somit auch die Blechverarbeitung. Durch viele Reparaturwerkstätten käme auch die Zerspanung hinzu. Leider seien der Schiffbau und seine Zulieferer immer mehr in andere Länder abgewandert. „Der Kundenkreis sind weniger die Werften, sondern zunehmend der Fassadenbau, der Nutzfahrzeugbau oder der Landmaschinenbau“, spricht Hagedorn strukturelle Veränderungen an.
Seine Maschinen verkaufen er und seine beiden Mitstreiter Margret Horbach und André Polte vorwiegend in Deutschland, Europa und Übersee. Dabei bewege sich der Auslandsanteil so um die 30 %. In Übersee sieht er den nord- und südamerikanischen Raum. Wie viele seiner Kollegen auch, musste Hagedorn in 2009 Umsatzeinbrüche bis zu 40 % überstehen. Einen Schwerpunktmarkt will er nicht nennen, man müsse zugreifen, wenn Nachfrage entstehe. „Wo es heute läuft, kann es morgen schon wieder ganz anders sein“, so seine Erfahrung.
Überholung und Retrofitting spielen bei Jade-Stahl keine Rolle. „Wenn die Maschinen zu uns ins Lager kommen, werden Sie von unseren Technikern überprüft und Notwendiges repariert“, gibt Hagedorn Einblick in die Arbeit. Die Maschinen können unter Strom vorgeführt werden und der Kunde kann auf Wunsch Probearbeiten durchführen.
An der kommenden Messe Resale in Karlsruhe wird Jade-Stahl mit eigenem Stand, zusammen mit einem befreundeten Unternehmen teilnehmen. Das Internet sieht Hagedorn zwar als ein sehr wichtiges Werkzeug, von dem Impulse für den Handel ausgehen. „Letztendlich ist es aber so, dass das Geschäft immer noch von Menschen gemacht wird“, weiß der erfahrene Händler.
Dr. Rolf Langbein
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