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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Prof. Fritz Klocke ist derzeit Sprecher des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen und des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT). Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Technologie der Fertigungsverfahren (WZL) und leitet die Abteilung Prozesstechnologie (IPT)
wie soll und wie kann Wertschöpfung in Hochlohnländern gestaltet werden? Dies ist eine spannende, gleichwohl aber auch vielschichtige Fragestellung. Bei der Suche nach Antworten, ist es Ziel führend, sich zunächst die volkswirtschaftliche Bedeutung von Wertschöpfungsprozessen, aber auch erkennbare Veränderungsindikatoren gut anzuschauen. Vieles hat sich in unserem Umfeld verändert, Märkte wachsen zusammen, Handel findet global statt. Überproportionales Wachstum bieten, neben dem europäischen Marktraum, die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Aber auch Entwicklungsländer wollen am steigenden Wohlstand teilhaben. Es liegt daher nahe, dass sich auch Wertschöpfungsprozesse in Hochlohnländern ändern müssen.

Der deutsche Maschinenbau ist nach wie vor in einer starken Position. Die weltweite Reputation deutscher Produkte ist hoch. Hohe Exportanteile bestärken dies. Und auch die Inlandsnachfrage ist gut. „Der europäische Maschinenbausektor ist das Fundament für das Wachstum und den Wohlstand der Gesellschaft im Ganzen“, wird in der Studie EnginEurope festgestellt. Deutschland hat also sehr gute Möglichkeiten, am Wachstum der Weltmärkte überproportional stark zu partizipieren.
Um diese Potentiale nutzbar zu machen, sind aber zielgerichtete Veränderungsprozesse notwendig. Nicht alles, was gestern gut war, verspricht auch zukünftig Erfolg. Die notwendigen Änderungen müssen alle Produktionsfaktoren menschlicher Arbeit adressieren. Sie umfassen Methodenkompetenzen, Technologien und Maschinen ebenso wie die Organisationsformen für Arbeit und Unternehmensstrukturen. Wertschöpfungsprozesse für Hochlohnländer müssen so ausgelegt werden, dass sie sich schnell an sich ändernde Bedingungen anpassen lassen. Es muss Raum für Kreativität gegeben sein, Neues muss vorgedacht und umgesetzt werden. Die Prozesse müssen präzise und hochproduktiv funktionieren. Die Analysen müssen für jede Branche getrennt erfolgen, für jedes Unternehmen auf der Ebene seines Produktprogramms. Dennoch gibt es einige allgemeine, branchenübergreifende Kenngrößen und Indikatoren.
Eine ausgesprochene Stärke in Deutschland ist das Beherrschen komplexer Prozesse. Deutschland ist mit seiner Infrastruktur und der guten Ingenieurausbildung besonders geeignet, aus dem Wissen um die Produktion Alleinstellungsmerkmale abzuleiten. Dies gilt im Grundsatz für alle Schritte der Wertschöpfung, auch fürs Bedienen neuer Märkte, etwa in den Bereichen Energietechnik oder Lebenswissenschaften sowie für Fragen der ressourceneffizienten Produktion.
Der Produktionswettbewerb findet zwischen Hochlohn- und Niedriglohnländern nicht nur auf der Arbeitskostenebene statt. Wenn dies der entscheidende Bewertungsfaktor für Standortfragen ist, werden Unternehmen auch Standorte außerhalb Deutschlands suchen. Dies war schon immer so, ist heute aber einfacher zu realisieren. Viele Verlagerungsbeispiele zeigen jedoch auch, dass die Entscheidung nicht in allen Fällen gut durchdacht war.
Unsere unbestrittene Standortstärke liegt darin, Technologien zu beherrschen und anzuwenden, die im Wettbewerb nicht verfügbar oder nicht beherrschbar sind. Wir können Prozesse betreiben, die komplex und vielfältig verschachtelt sind. Hier werden hochkapitalintensive Fertigungseinrichtungen am Limit geführt, mit hohen Nutzungsgraden und Verfügbarkeiten. Die Fachkräfte in unserem Land sind dabei eine wichtige Stütze. Mit anpassbaren Produktionsplattformen, auf denen unterschiedliche Prozesse schnell eingerichtet und geführt werden können, stellen wir Voraussetzungen zur Verfügung, auch bei kleinen Stückzahlen einen kontinuierlichen Fertigungsfluss zu erreichen. Außerdem lassen sich Wertschöpfung und Kundenbindung druch Service und Re-Engineering erfolgreich ausbauen. Dies ist der Gestaltungsrahmen, in dem die Wissenschaftler des Werkzeugmaschinenlabors und des Fraunhofer-IPT sowie Experten aus der Industrie diskutiert haben – mit dem Ziel, Konzepte und Lösungsansätze für die Produktion von morgen zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden auf dem Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium am 5. und 6. Juni vorgestellt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und die Diskussion mit Ihnen.
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