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Made in America lohnt sich wieder

Ein genauer Blick auf das Partnerland USA
Made in America lohnt sich wieder

Made in America lohnt sich wieder
US-Firmen wie General Electric oder Caterpillar investieren mächtig im eigenen Land. Bild: Deutsche Messe
Partnerland | 400 Aussteller aus den USA präsentieren auf fünf Teilmessen der Hannover Messe ihre Produkte und Dienstleistungen. Die USA sind zum ersten Mal Partnerland der Industrieschau. ❧ Alexander Gölz

Die Vereinigten Staaten sind zum ersten Mal in der fast siebzigjährigen Geschichte der Veranstaltung Partnerland der Hannover Messe. Präsident Obama ist der erste amtierende Präsident, der die Messe besucht.

Führende Unternehmen der weltgrößten Volkswirtschaft werden ihre Lösungen für die vernetzte Industrie vorstellen. Darunter General Electric, Honeywell, Eaton, Molex, Microsoft, AT&T oder IBM. Barack Obama wird gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Branchenschau eröffnen. Köckler: „Dass US-Präsident Barack Obama die Messe gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet, ist ein starker Beleg für die internationale Bedeutung der Hannover Messe“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG.
Neben TTIP wird Obama für Investitionen in den USA werben. Außerdem wird er die Vereinigten Staaten als wichtigen Anbieter von Industrie-4.0-Technologien positionieren. Da passt es, dass sich das in den USA gegründete Industrial Internet Consortium (IIC) erstmals mit einer Sonderfläche auf der Hannover Messe präsentieren wird. Das IIC ist eine global agierende Organisation mit dem Ziel, die Etablierung des industriellen Internets der Dinge zu beschleunige
Die USA sind in Hannover in fünf Industriebereichen vertreten
Die Messe wird mit den Vereinigten Staaten als Partnerland in fünf konkreten Industriebereichen US-Pavillons sowie einen U.S. National Investment Pavillon ausstellen. Die US-Pavillons dienen als Schaufenster für die Marke USA und bieten Ausstellern weitere Möglichkeiten, sich an einem erstklassigen Standort zu präsentieren. Der auswärtige Handelsdienst des US-Wirtschaftsministeriums wird der US-Delegation im Rahmen der Präsenz als Partnerland 2016 einer Reihe zusätzlicher Dienstleistungen anbieten, darunter individuelle Beratung durch Wirtschaftsexperten aus 25 globalen Märkten, Unterstützung der US-Delegationsmitglieder bei Werbung und Marketing sowie Führungen, bei denen Besucher die jeweiligen US-Aussteller kennenlernen können.
Die Industrie in den Vereinigten Staaten von Amerika ist seit mehreren Jahren in einem Wandel. Es herrscht eine Art Rückbesinnung auf die klassische Industrie. Seit den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich die USA weitestgehend deindustriealisiert. Stattdessen boomte der Dienstleistungssektor. Doch allmählich kehren die Industriearbeitsplätze zurück. Den Anfang machten ausländische Konzerne wie EADS, Siemens oder auch die deutschen Autobauer. Langsam aber stetig entdeckten aber auch namhafte US-Konzerne ihre Heimat wieder. Aber auch chinesische Unternehmen haben Potenzial in den Vereinigten Staaten entdeckt. So produziert Lenovo seit 2013 Notebooks und Tablets in North Carolina. Die Chinesen möchten so näher an ihren Kunden sein.
Ein chinesisches Unternehmen, das in den USA fertigt – verkehrte Welt mag man hier denken. Es ist genau das Gegenteil dessen, was in den 1990ern passiert war, als alle großen US-Computerfirmen wie Apple, Dell oder Hewlett-Packard ihre Fertigung nach China auslagerten. Allein vom Jahr 2000 bis 2010 ist nach Daten des US-Arbeitsministeriums jeder dritte Job in der US-Industrie weggebrochen. Doch die Talfahrt scheint gestoppt. Bis 2020 rechnen die staatlichen Statistiker nur noch mit einem minimalen Schwund von einigen Tausend Arbeitsplätzen. Die Unternehmensberater der Boston Consulting Group sehen sogar den entgegengesetzten Trend: „Made in America“ lohne sich wieder, so die ‚Analysten.
Die US-Firmen investieren ebenfalls im eigenen Land, darunter der Chipkonzern Intel, der Siemens-Rivale General Electric oder der Baumaschinen-Primus Caterpillar. Ein Drittel der US-Konzerne erwägt nach einer Umfrage der Boston Consulting Group sogar, Produktion aus China zurück in die Heimat zu holen. Zwei bis drei Millionen Jobs könnten in der US-Industrie neu entstehen, so die Experten. Glaubt man der Statistik so mehren sich die Hinweise auf eine immer stärker werdende US-Industrie: Der Konjunkturindex für die wichtige Region Philadelphia kletterte im März überraschend von minus 2,8 auf plus 12,4 Punkte, wie die Notenbank Fed am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen kleinen Anstieg auf minus 1,7 Zähler erwartet. Auch die Neuaufträge zogen merklich an, und zwar so stark wie seit November 2014 nicht mehr. Damit schlägt sich die US-Industrie überraschend gut – trotz weltweiter Konjunkturflaute und dem starken Dollar, der Exporte nach Übersee verteuert. Zuvor war bereits der New Yorker Konjunkturindex der Fed für das Verarbeitende Gewerbe deutlich gestiegen und liegt erstmals seit einem Dreivierteljahr wieder im positiven Bereich.

Aktuelles aus der US-Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA wuchs im Jahr 2015 um 2,4 %. Das Wirtschaftswachstum lag damit auf dem gleichen Wert von 2014 und über dem Wert von 2013 (1,5 %). Getrieben wurde dieses Wachstum nahezu vollständig vom privaten Konsum, einer traditionellen Stütze der US-Wirtschaft. Der Immobiliensektor hingegen ist nicht mehr Motor des US-Aufschwungs und bleibt, trotz insgesamt guter Entwicklung im Jahr 2015, volatil.
Der Arbeitsmarkt konnte sich deutlich verbessern. Mit durchschnittlich 284 000 neuen Stellen pro Monat (Oktober bis Dezember 2015) im Vergleich zu 254 000 neuen Stellen pro Monat im Vorjahr, konnte die Beschäftigung deutlich zulegen und die Arbeitslosenquote sank entsprechend Anfang 2016 auf 4,9 %. Dennoch bleiben Schwächen auf dem Arbeitsmarkt. Die Erwerbsquote ist weiter niedrig, auch sind die Anteile von unfreiwillig Teilzeitbeschäftigten und Langzeitarbeitslosen trotz sinkender Tendenz weiterhin hoch. Außerdem konnten die Löhne trotz gesunkener Arbeitslosenquote nur gering ansteigen.
Die Industrieproduktion, ablesbar an den Auftragseingängen der Industrie, entwickelte sich 2015 jedoch schlechter als noch in den Vorjahren. Ebenso die Stimmung. Viele Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, häufen ihre Gewinne und nutzen sie eher für Aktienrückkäufe als für neue Projekte.
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