Mit dem Wechsel vom Spätherbst ins Frühjahr schlägt die französische Zuliefermesse Midest nicht nur terminlich ein neues Kapitel auf. Neu ist auch der Veranstalter, der das Konzept sogleich gründlich überarbeitet hat. Mit der Übernahme der Midest von Reed Expositions France durch GL Events hat der größte linksrheinische Messeveranstalter sein Portfolio verstärkt und umgesetzt, was Politik, Unternehmen, Behörden und Branchenorganisationen seit Jahren geforderten hatten, wie GL Events-Geschäftsführer Erik Rostagnat betont – „eine globale französische Fachmesse für die Industrie“ zu schaffen, die zugleich eine große europäische und zukunftsgerichtete Veranstaltung sei.
Die Vorgabe hat offensichtlich eine Steilvorlage für die Namensfindung dieser Veranstaltung geliefert. „Global Industrie“ ist die neue Dachmarke, die vier Fachmessen vereinen wird: neben der Midest sind dies die thematisch komplementären Fachschauen Industrie, Tolexpo und Smart Industries. Premiere feiert der neue, auf Produktionstechnik und industrielles Zuliefer-Know-how ausgerichtete Messeverbund vom 31. März bis 4. April auf dem Ausstellungsgelände in Paris-Nord Villepinte. Insgesamt rund 2700 Aussteller, davon ein Viertel aus dem Ausland, werden sich in fünf Hallen auf einer Standfläche von rund 100 000 m² präsentieren. Der Veranstalter erwartet rund 50 000 Fachbesucher.
Vier sich ergänzende Messen unter einem Dach
Mit dieser Größenordnung dürfte die „Global Industrie“ in Frankreichs Industriemesseszene den Takt vorgeben. Zusammen mit der Traditionsausstellung Midest, deren 47. Auflage in den Hallen 1,2 und 3 ausgetragen wird, ist auch die Tolexpo unter das Banner von GL Events gerückt. Deren rund 200 Aussteller in Halle 5 repräsentieren den Bereich der Produktionsanlagen für Blechbearbeitung, Rollen, Röhren und Profile aus Metall.
Rund 1000 Aussteller der Industrie (Hallen 4 und 5) tragen den Bereich der Produktionsausrüster in den neuen Messeverbund. Und die Smart Industries (Hallen 3 und 4) versammelt mit etwa 300 ausstellenden Unternehmen mit Fokus auf den Fertigungssektor wichtige Akteure der vernetzten und kollaborativen Industrie. Das Spektrum reicht von der Produkt- und Prozessentwicklung über Steuerungstechnik und digitale Technologien bis hin zur vorbeugenden Instandhaltung. Mit dieser Ausrichtung deckt das Messequartet unter dem Label der Global Industrie die industrielle Wertschöpfungskette der relevanten Anwenderbrachen ab.
Midest auch für deutsche Zulieferer ideale Kontaktplattform
Sichtbare Zeichen des Wandels finden sich auch in der Zuliefermesse Midest. Mit den erwarteten mehr als 1300 Ausstellern, von denen rund 40 % internationale Unternehmen sind, ist die Leistungsschau die größte innerhalb dieses Messeverbunds. Gleichwohl verliert die Midest mit der Einbettung unter das Dach der Global Industrie und der Runderneuerung keineswegs ihr Profil. Auch für deutsche Zulieferer ist die Messe eine ideale Plattform, um mit französischen Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten. Im Wesentlichen wird das Angebotsspektrum von Metall- und Kunststoffverarbeitung, Oberflächenbehandlung und Elektronik/Elektrotechnik bestimmt.
Neues Programm soll die Attraktivität steigern
Ein neues, auf drei Säulen stehendes Programm soll die Austauschplattform der Zulieferer mit ihren Abnehmern noch attraktiver machen. Insgesamt 20 Vorträge werden sich mit Schlüsselthemen befassen. Business Meetings sollen Aussteller und Besucher zum Austausch anregen. Und drei neue Initiativen sollen der Attraktivität der Zulieferbranche Schub verleihen: der „Club Midest“, acht sogenannte „Trade Villages“ sowie der „Global Industrie Campus“.
Im Club Midest veranstalten Messeaussteller Workshops mit Fokus auf ein Unternehmen, eine Lösung oder spezifisches Know-how. Dazu gibt es in Zusammenarbeit mit Usine IO, einem innovativen Hub mit Sitz in Paris, Expertentreffen und eine Co-Working-Zone. Themenparks vermitteln vertiefte Einblicke in Fertigungsberufe. Acht sogenannte „Trade Villages“ sind als Know-how-Plätze aufgebaut und auf die verschiedenen Sektoren der Messe ausgerichtet. Teilweise sind dort Berufsthemenparks platziert, die ein Bild der Zulieferung von heute vermitteln sollen. Dies erfolgt anhand der Tätigkeitsbereiche der Regionen mit konkreten Beispielen aus der Zulieferbranche. Im rund 1500 m² großen „Global Industrie Campus“ schließlich werden neue Technologien demonstriert, um die Arbeitsplätze in der Fertigung und die Attraktivität dieser Berufe den relevanten Zielgruppen näherzubringen. (dk)
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