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„Strategische Allianzen schaffen einen Mehrwert“

Messemanager Wolfgang Pech zur Entwicklung der Industrial Supply im Rahmen der Hannover Messe
„Strategische Allianzen schaffen einen Mehrwert“

Zulieferer entwickeln sich mehr und mehr zu Innovationspartnern der Industrie mit stetig wachsender Wertschöpfungstiefe. Wie die Industrial Supply im Rahmen der Hannover Messe die Verzahnungen in Zulieferketten sichtbar macht, erläutert Wolfgang Pech, Geschäftsbereichsleiter der Hannover Messe.

Die Zuliefermesse Subcontracting startet ab sofort unter Industrial Supply. Ist damit ein Strategiewechsel verbunden und welche Entwicklungsperspektiven sehen Sie?

Wir bewegen uns seit einigen Jahren in einem Migrationsprozess. In den vergangenen Jahren war die Subcontracting in erster Linie darauf ausgerichtet, Komponenten und Teile aus dem gesamten Spektrum zu präsentieren. Mit den Jahren haben sich die Zulieferer zu Innovationspartnern der Industrie mit stetig wachsender Wertschöpfungstiefe entwickelt. Hierfür haben wir die Messekonzeption entsprechend angepasst und ausgebaut. Daher bieten wir nun mit der Industrial Supply diesem dynamischen Markt eine Plattform mit geschärftem Profil, auf der diese Wertschöpfungspartnerschaft und Innovationskraft deutlich wird.
Passt dieses Konzept auch für die vielen kleineren Aussteller auf den Gemeinschaftsständen?
Definitiv, denn insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bilden den Kern des Marktes. Mit über 50 Prozent ausländischen Ausstellern, ein großer Teil davon auf Gemeinschaftsständen, ist die Industrial Supply der Treffpunkt der Zulieferindustrie mit rund 1500 Unternehmen aus aller Welt und damit eine Geschäftsplattform für den internationalen Markt. Gerade kleinere Aussteller möchten wir dabei im Erfolg der Messebeteiligung unterstützen. Mit Themenparks oder neuen Ansätzen wie dem neuen Leitthema Leichtbau schaffen wir hierfür eine Struktur. Zudem erleichtert es den Besuchern die Orientierung im vielfältigen Angebot des Zulieferbereichs.
Die reine Komponentenschau rückt in den Hintergrund?
Auch die Komponentenhersteller sind heute viel mehr als nur Teile-Lieferanten. Durch die Kompetenz im Bereich von Subsystemen werden strategische Allianzen mit einem Partner gebildet, die für beide einen Mehrwert schaffen. Zudem werden die Kompetenzen auf andere Branchen übertragbar, und diese Entwicklung greifen wir im Messekonzept auf: Wer bislang hauptsächlich in die Automobilindustrie liefert, kann im Rahmen einer auf der Messe geknüpften Partnerschaft etwa auch die Medizintechnik oder den Maschinenbau bedienen und so Neugeschäft generieren. Das ist das Besondere bei der Hannover Messe.
Ist das WEP-Modell von ContiTech also zukunftsweisend?
Absolut. Wir haben gemeinsam mit ContiTech das Konzept der Darstellung einer Wertschöpfungskette entwickelt, um zu zeigen, wie der Prozess eines First-Tier-Suppliers der Industrie und seinen Wertschöpfungspartnern funktioniert. Letztere verfügen in diesem Wertschöpfungsprozess über ein beachtliches Know-how. Über die Transparenz für die Besucher hinaus führte das WEP-Modell dazu, dass natürlich auch die Wertschöpfungspartner auf der Messe neue Geschäftskontakte und damit einen Benefit generieren können.
… und könnte Schule machen für neue Themen wie den Leichtbau?
Leichtbau zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Hannover Messe und fokussiert auf die unterschiedlichsten industriellen Anwendungsbereiche. Deshalb werden wir den Leichtbau künftig zu einem Kernthema der Hannover Messe ausbauen. In der Industrial Supply schaffen wir dafür einen Zentralbereich mit dem „Themenpark Leichtbau“ und der „Solutions Area“, die exemplarisch Anwendungsbeispiele zeigt. Dies soll das Bewusstsein dafür schärfen, welches Wertschöpfungspotenzial in diesem Thema steckt, wie sich dank Materialreduktion Kosten sparen lassen und welche Effizienzpotenziale zu generieren sind. In Verbindung etwa mit der Digital Factory oder der neuen MobiliTec wird zugleich die Horizontalität der Hannover Messe deutlich. Ein Leichtbau-Guide zeigt auf, in welchen Fachmessen – von der Research & Technology bis hin zur Energy – Leichtbau eine Rolle spielt. Wir sind erst am Anfang mit diesem Zukunftsthema, das wir langfristig besetzen wollen. Zugleich wollen wir Wege aufzeigen, wie das Leitthema dieser Hannover Messe – Effizienter – Innovativer – Nachhaltiger – umgesetzt werden kann.
Wie grenzen Sie die neue MobiliTec gegenüber thematisch nahen Veranstaltungen wie die Münchener eCarTec ab?
Konzeptionell ist die MobiliTec ganz klar keine Fahrzeugmesse, die verschiedenste Formen von Elektroautos zeigt. Das ist überhaupt nicht unsere Intention. Vielmehr wird eine horizontale Technologiemesse aufgebaut, die Technologien, Verfahren und Innovationen auf die internationale Hannover-Messe-Plattform bringt, um die Industrie dabei zu unterstützen, das Zeitalter der Elektromobilität zu meistern. Bei diesem Zukunftsthema sind noch viele Fragen ungeklärt. Umso mehr müssen wir das Thema Mobilität in seiner ganzen Bandbreite darstellen und nicht nur auf Elektrofahrzeuge fokussieren – etwa das Zusammenspiel der Elektromobilität mit den Energieträgern der Zukunft, mit Energieversorgern und Netzbetreibern, bis hin zu Speichertechnologien und Werkstoffen für neue Konstruktionen. Die Horizontalität der Hannover Messe mit ihrer Ausrichtung auf die gesamte industrielle Wertschöpfungskette bildet für die MobiliTec das ideale Umfeld. Die direkte Nachbarschaft zur Energy mit den Bereichen Energieübertragung und -verteilung sowie regenerative Energien, oder auch die Nähe zur Industrial Supply bieten sehr viele Vorteile und neue Geschäftspotenziale.
Auch mit der CoilTechnica schaffen Sie eine neue Branchenplattform. Welche Synergieüberlegungen greifen hier?
Mit ihrem Standort in Halle 6 ist die CoilTechnica sehr sinnvoll an die Industrial Supply angebunden. Das Spektrum umfasst Komponenten, Materialien und Systeme für die Herstellung von Spulen, Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren. Viele Kunden der CoilTechnica-Aussteller sind ja bereits Aussteller der Hannover Messe, etwa innerhalb der Energy oder der Industrial Automation. Damit ist diese neue Leitmesse eine logische Ergänzung entlang der Wertschöpfungskette.
Auch das Handwerk ist auf der Industrial Supply vertreten. Traditionell ist Handwerk aber in der Region verankert. Können diese Aussteller die Anforderungen internationaler Industriekunden denn erfüllen?
Das können sie sogar sehr gut. Beim industrierelevanten Handwerk wird deutlich, dass diese Betriebe international gut aufgestellt sind. Ein Beispiel: Vor dem Hintergrund des diesjährigen Partnerlandes Italien wird eine Veranstaltung am 22. April zum Thema „Handwerk auf dem Weg nach Bella Italia“ in Zusammenarbeit mit der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen ausgerichtet. Interessierte Handwerksbetriebe erhalten hier einen Überblick über Marktchancen in Italien und wie sie sich dort engagieren können. Gerade die Kompetenz in der Spezialisierung macht das Handwerk für internationale Kunden so interessant.
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