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Interim Manager: Versierte Grauwölfe für den Übergang

Interim Management
Versierte Grauwölfe für schwierige Aufgaben

Versierte Grauwölfe für schwierige Aufgaben
Interim Manager haben viele Stationen in den unterschiedlichsten Unternehmen erlebt. Werden sie auf Zeit gebucht, bringen sie neue Impulse ein und tragen zur Kulturentwicklung bei. Bild: nd3000/stock.adobe.com
Früher wurden sie meist für Sanierungen und Krisenmanagement geholt. Heute übernehmen Interim Manager immer häufiger komplexe Change-Projekte oder führen übergangsweise ein Team.

Annette Neumann
Freie Journalistin in Kleinmachnow/Berlin

Wenn sich ein Unternehmen mitten im Transformationsprozess befindet und der Personalleiter überraschend kündigt, wird so mancher Geschäftsführer nervös. Doch kurzfristig einen Neuen zu finden, der die Transformation mit vorantreiben kann, ist schwer.

Ein Interim Manager zur Überbrückung könnte eine Lösung sein. Der Geschäftsführer ruft bei Marion Kopmann von Masterhora an. Aus ihrem Expertenpool mit rund 5500 Senior-Experten führt sie ihm den für diesen Auftrag passende Interim Managerin zu: Martina Bongartz hat viel Erfahrung damit, interdisziplinäre Teams zu führen und sie auf dem Weg der Veränderung zu begleiten. Auch kennt sie sich gut mit digitalen Prozessen aus.

Zwei Wochen später beginnt der Projekteinsatz für die Managerin. Ihr Auftrag: Die Serviceabteilung zu führen und eine Strategie zu entwickeln, die IT und Business abteilungsübergreifend miteinander verbindet. Zum Job gehört auch, die jeweiligen Systeme, zum Beispiel im Recruiting oder der Personalentwicklung, zu automatisieren und auf einen harmonisierten Stand zu bringen. „Die Schnittstelle zwischen Business und IT ist meine Heimat“, sagt die 56-jährige Managerin, die Führungskraft bei IBM war und inzwischen zahlreiche Kundenprojekte bei größeren und mittelständischen Unternehmen in unterschiedlichen Branchen der Industrie und im Öffentlichen Sektor begleitet hat. Oft muss sie sich dabei um die Reorganisation der Abteilung kümmern und mit den Mitarbeitern den Nutzen der Digitalisierung ermitteln.

Interim Manager leiten den Change

Martina Bongartz ist eine von rund 10.500 Interim Managern in Deutschland. Ein Projekteinsatz dauert drei bis sechs Monate (bei kleineren Aufträgen) und reicht bis zu langfristigen Aufträgen, die zwölf bis
24 Monate dauern. Change-Management-Projekte machen den größten Anteil aus, gefolgt vom Projektmanagement, der Vakanz-Überbrückung und Restrukturierungen (siehe Grafik). Marion Kopmann, Geschäftsführerin von Masterhora, kennt die Nöte der Unternehmen, wenn eine wichtige Führungskraft im Unternehmen ausfällt: „130 Tage dauert es im Schnitt, bis eine Stelle nachbesetzt werden kann, mit der Folge, dass Wissen verloren geht und wichtige Projekte verschoben werden.“ Für das ,kopflose‘ Team bedeute es, in dieser Zeit alles allein zu schultern, „was mitunter sehr belastend ist.“ Auch auf Kundenseite reiße es eine Lücke auf, wenn der wichtige Ansprechpartner im Unternehmen nicht mehr verfügbar ist und Qualitätsversprechen nicht gehalten werden können.

Know-how-Transfer fördern

Gerade im Mittelstand respektive bei geringen Personalressourcen seien die Manager auf Zeit als Bindeglied zwischen Geschäftsführern und mittlerer Führungsebene gefragt. „Dann kann der Interim Manager schnell einspringen und das Team führen“, sagt Marion Kopmann. Die Vorzüge des flexiblen Personaleinsatzes haben die Auftraggeber in Zeiten des Fachkräftemangels erkannt: „Maßgeschneidert, ganz nach Bedarf können die Experten Vollzeit oder auch nur drei bis vier Tage pro Woche gebucht werden.“ Die Bindeglied-Funktion habe einen hohen Nutzwert, „weil der gestandene Manager sein Erfahrungswissen an den ihm nachfolgenden festen Mitarbeiter und an das Team weitergeben und so zu deren Weiterentwicklung beitragen kann.“

Martina Bongartz erlebt in digitalen Veränderungsprozessen oft, dass Mitarbeiter die Technik eher als Gefahr denn als Unterstützung ansehen. Dann versucht sie, ihnen die Ängste zu nehmen, indem sie ihnen das notwendige technische Rüstzeug an die Hand gibt und durch Fragen eine Veränderung ihres Mind-sets bewirkt: „Wie kann die Technik eure Arbeit erleichtern, und wie könnt Ihr die dadurch gewonnene Zeit sinnvoll einsetzen?“

Aufgrund ihres breiten Wissens- und Erfahrungsschatzes können die Manager auf Zeit insbesondere bei Change-Projekten, für denen Unternehmen oft das notwendige Spezial-Know-how fehlt, mögliche Stolperfallen erkennen und dadurch den Auftraggebern viel Geld sparen: „Ihr Drang, schnell wirksam zu werden und ihr Leistungsversprechen einzulösen, ist stark ausgeprägt“, sagt Kopmann. Ein weiterer Grund für die steigende Nachfrage nach den lebenserfahrenen Managern ist ihr Einsatz bei schwierigen oder heiklen Projekte wie Standortschließungen oder Krisen: „Viele Unternehmen investieren für solche Projekte in einen Interim Manager und verschonen ihre Mitarbeiter, die noch eine Zukunft im Unternehmen haben.“

Für die Unternehmen sind die Honorarmanager, die mit Tagessätzen von durchschnittlich rund 1100 Euro gut verdienen, noch aus anderen Gründen unverzichtbar: „Da sie viele Stationen in den unterschiedlichsten Unternehmen erlebt haben, bringen sie neue Impulse ein und tragen zur Kulturentwicklung bei.“ Die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen bestreitet die Hälfte des Marktes. „Die Grauwölfe sind gefragt, verfügen sie doch über eine ausgeprägte Gelassenheit in Druck- und Konfliktsituationen, gepaart mit einer hohen Problemlösekompetenz.“

Wer passt für welches Projekt?

Auf der Grundlage eines detaillierten Briefings mit dem Kunden definiert Marion Kopmann die Anforderungen und Aufgaben des Projekts, führt mit ihrem Recruiter-Team daraufhin Interviewgespräche mit potenziellen Kandidaten und vermittelt dann einen passenden Interim Manager. „Wir schauen dabei nicht nur auf die Rolle und die erforderliche fachliche Kompetenz, sondern auch, ob die- oder derjenige in die Kultur des Unternehmens passt.“

Während des Einsatzes ist Masterhora Ansprechpartner für das Unternehmen und den Interim Manager. Auch die Vertragsgestaltung und ein kurzes Onboarding gehören zur Dienstleistung: „Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass der temporäre Einsatz im Unternehmen klar kommuniziert ist und der Manager die Entscheidungsbefugnisse hat, die er braucht.“

Kontakt:

Silberrücken GmbH

Wolfsgangstraße 119

60322 Frankfurt/M.

Tel. +49 69 77062670

info@masterhora.de

www.masterhora.de

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