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Vom brodelnden Kessel zum stabilen Absatzumfeld

Trotz reduziertem Kostenvorteil bleibt China attraktiv
Vom brodelnden Kessel zum stabilen Absatzumfeld

Das China-Engagement eines Unternehmens sollte auch davon getrieben sein, den Binnenmarkt zu erschließen. Um auch bei steigenden Kosten effizient zu bleiben, raten die Experten der Staufen AG zu systematischer Lieferantenentwicklung, strategischem Sourcing und schlanken Prozessen.

Sinkende Wachstumsraten, anziehende Energiepreise und steigende Löhne sorgen für Negativschlagzeilen hinsichtlich des Wirtschaftsstandorts China. Laut der Europäischen Handelskammer überdenkt bereits ein Fünftel der Unternehmen ihre Investitionen im Reich der Mitte. In der gleichen Umfrage geben allerdings auch drei von vier an, dass China zunehmend an Bedeutung für die eigene Unternehmensstrategie gewinne.

„Wer nur der Kostenvorteile wegen nach China gegangen ist, sieht sich tatsächlich vor Probleme gestellt“, verdeutlicht Markus Franz, Geschäftsführer der Staufen AG in China, die Entwicklung. „Diese haben sich deutlich reduziert, vor allem in den Metropol- und Küstenregionen. Allerdings ist es nie sinnvoll, ausschließlich wegen günstiger Produktionsbedingungen in einem Land zu investieren. Ziel sollte stets auch sein, den Binnenmarkt zu erschließen. In China schlummert in diesem ein beachtliches Potenzial, für das sich der Weg in den fernen Osten in den meisten Branchen weiterhin lohnt.“
Steigende Löhne förderten den Binnenkonsum ebenso wie die stabilisierende Fiskalpolitik der Regierung, sagt Franz. „Die Chinesen fangen gerade erst an zu konsumieren – die Möglichkeiten sind enorm.“ Um weiterhin effizient zu bleiben, empfiehlt der Berater, an anderen Stellschrauben zu drehen: Systematische Lieferantenentwicklung, strategisches Sourcing und schlanke Prozesse bieten auch in China signifikante Spar- und Verbesserungsmöglichkeiten.
Dass die Produktionskosten in China irgendwann steigen würden, war laut Franz abzusehen. „Die Produktion nur der Kosten wegen zu verlagern, ist immer zu kurzfristig gedacht. Zudem wird die Supply Chain enorm gestreckt und entsprechend anfällig, Unmengen von Material und Produkten werden durch die Welt transportiert – das kann sich rächen.“ Erschließen Unternehmen dagegen den Markt im Zielland strategisch, und machen ihre Hausaufgaben in puncto Qualität, Kosten, Prozesse und Lieferperformance, dann bietet China interessante Möglichkeiten.
„Besonders in China treffen eine steigende Kaufkraft und wachsende Begehrlichkeiten nach westlichen Gütern aufeinander. Der neue Mittelstand zeigt gern, was er sich leisten kann. Gleichzeitig hat aber das Gros der Bevölkerung noch nicht Teil am neuen Wohlstand und verfügt folglich auch noch nicht über die nötige Kaufkraft. Ändert sich das, wird der Markt in China noch spannender und lukrativer“, schätzt Franz die Lage ein. „Vor einem einbrechenden Wirtschaftswachstum auf ‚nur noch’ 7,5 Prozent sollte man sich also nicht fürchten – es zeigt eher, dass sich der brodelnde Kessel China zu einem stabilen Absatzumfeld wandelt.“ Der Weg nach Fernost lohne sich also auch unter den veränderten Rahmenbedingungen und sei für Firmen mit dem Selbstanspruch eines Global Players unerlässlich. Dennoch mahnt Franz: „Der Kostendruck wird auch künftig weiter zunehmen – dessen muss man sich bewusst sein.“
Um effizient zu bleiben, raten Franz und die Staufen AG dazu, die Prozesse im Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen und im Sinne des Lean Management-Gedankens zu optimieren. „In den Abläufen und Produktionsschritten, selbst in der Administration steckt in der Regel viel Verbesserungspotenzial“, weiß Franz aus Erfahrung. Strategisches Sourcing und Lieferantenentwicklung sind ein weiterer wichtiger Stellhebel, um Kostensenkungspotenziale zu realisieren, Effizienz zu steigern und Lieferperformance zu sichern.
Vor allem in China sei hier noch viel zu tun, die Möglichkeiten werden weitestgehend noch nicht ausgeschöpft. Insbesondere das Finden und aktive Managen der Lieferanten hält Franz für eine große Herausforderung, die es aktiv anzunehmen und zu bewältigen gelte. „Wenn Unternehmen ihre Hausaufgaben aber machen, können steigende Löhne und Energiepreise ausgeglichen und sogar überkompensiert werden“, weiß der Berater, dk
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