Die Aussichten der deutschen Stahl- und Metallverarbeiter für 2010 sind laut Branchenverband WSM abhängig von der Versorgung mit Wachstumskapital. Statt neuer Programme mit staatlicher Unterstützung soll das bestehende Kredit- und Bürgschaftsprogramm optimiert und der Verbriefungsmarkt wiederbelebt werden, fordert der WSM.
Um die Kreditklemme in Deutschland zu überwinden, schlägt der WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung eine Anpassung des bestehenden Kredit- und Bürgschaftsprogramms vor. „Bevor Politik und Banken neue Instrumente erfinden und noch mehr Geld in die Hand nehmen, sollten die existierenden Instrumente optimiert werden“, fordert Dr. Andreas Möhlenkamp. Die wirksamste Anpassung aus Sicht des WSM-Hauptgeschäftsführers ist es, die KfW-Haftungsfreistellung für gut aufgestellte Unternehmen auf 90 % anzuheben; nicht nur für Investitions-, sondern auch für Betriebsmittelkredite. Das sei für die anstehende Vorfinanzierung des Wachstums im industriellen Mittelstand besonders effektiv, so Möhlenkamp.
Gegenüber anderen Instrumenten, etwa Verbriefungen, Mittelstandsfonds oder Bad Banks, habe das KfW-Programm den Charme, für die Firmen und für den Erhalt von Arbeitsplätzen schnell wirksam zu werden. Denn das zarte Pflänzchen Aufschwung blüht zwar auch in der Stahl- und Metallverarbeitung. Die knapp 5000, vornehmlich mittelständischen Unternehmen verzeichneten im dritten Quartal 2009 ein Produktionsplus von 4,5 %; die Bestellungen stiegen um knapp 9 % an. Doch die Zahlen spiegeln nicht die Stimmung in der Branche. „Unsere Unternehmen haben vielfach große Probleme, sich für weiteres Wachstum bei den Banken zu refinanzieren“, sagt Möhlenkamp. Dennoch wären die Aussichten eines Großteils der Firmen im Gegensatz zu den nackten Zahlen gut. Deshalb sei es wichtig, dass die Banken diese Aussichten mit in ihre Bewertung einfließen lassen. dk
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