Startseite » Management »

Wahl der Hochschule gewinnt an Bedeutung

Bachelor-Studium der Ingenieurwissenschaften
Wahl der Hochschule gewinnt an Bedeutung

Wahl der Hochschule gewinnt an Bedeutung
Ihre Zukunft differenziert sich gerade erst aus: Bachelor-Studenten der Ingenieurwissenschaften Bild: Uni Karlsruhe
Am Hochschulstandort Deutschland vollzieht sich ein Paradigmenwechsel: Das Bachelor-Studium der Ingenieurwissenschaften findet zunehmend Akzeptanz. Trotzdem bleibt auch weiterhin viel für die Verantwortlichen zu tun.

„Lieber arbeitslos, als Bachelor“ ätzt eine Gruppe auf StudiVZ, dem Online-Portal der Studentenschaft. Ganz so düster sieht es dann doch nicht aus für die jungen Ingenieure, die mit einem Bachelorabschluss ins Berufsleben starten. Trotz einiger Widerstände, vollzieht sich die Umstellung auf die neuen Studiengänge unwiderruflich weiter. Doch – es bleibt weiterhin viel zu tun. Der paradigmatische Prozess wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

Zu diesem Urteil kommt eine aktuelle, von den Verbänden VDE, VDI, VDMA und ZVEI beauftragte, HIS (Hochschulinformationssystem)-Studie. Mehr als 850 Professoren des Maschinenbaus und der Elektrotechnik von Universitäten und Fachhochschulen wurden zum Stand der Dinge befragt. Trotz zunehmender Akzeptanz des Bachelor-Abschlusses fordern sie für die kommenden Jahre eine noch stärkere Investition in die qualitative Verbesserung der Lehre, um die anvisierten Qualitätsziele besser umsetzen zu können. Gerade von den Unternehmen wünschen sich die Lehranstalten eine verstärkte Hilfestellung. Diese sollte beispielsweise bei der Gestaltung von Curricula und der Umsetzung von Praxiselementen der täglichen Ingenieurarbeit geleistet werden, berichtet HIS. Und noch etwas benötigen die Hochschulen, um das Bachelorstudium der Ingenieurwissenschaften zum Erfolgsmodell weiterentwickeln zu können: Eine noch deutlicher erkennbare Bereitschaft der Unternehmen, die Absolventinnen und Absolventen auch aufzunehmen.
Die relativ positiven Grundaussagen der Studie betrachtet Hartmut Rauen, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des VDMA, dennoch skeptisch. Seiner Meinung nach besteht Modifizierungsbedarf. Besonders das 6-semestrige Studium werde seitens der Wirtschaft als Gefahr gesehen. Ohne den darauf folgenden Master befürchteten die Unternehmen den Verlust von Kernkompetenzen in der Ingenieurausbildung. „Ein 7 bis 8-semestriger Bachelor mit Praxissemester, bis dato ähnlich solide ausgebildet wie der FH Ingenieur, ist auch vor dem Hintergrund der Studienzeiten allemal interessanter und gefragter als der, mit dem überschlanken, 6-semestrigen Studiengang. Dies gilt zumindest für die typische FH, die den längeren Bachelor zum Regelabschluss machen sollte. Unis, mit dem Regelabschluss des Masters, sollten jenen Studenten, die mit dem Bachelor aussteigen wollen, eine berufsbefähigende Lösung anbieten, beispielsweise auch in Kooperation mit Partner FHs, oder Uni-eigenen Programmen, die einen solchen Ausstieg erlauben. Die Lösungen hierzu gilt es zu entwickeln“, erklärt Rauen. Die bloße namentliche Umbenennung vom Dipl.-Ing. zum Bachelor-Ingenieur ist demnach nicht genug. Studieninhalte müssen auch hier den Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der Bologna-Beschlüsse angepasst werden.
Einsatzmöglichkeiten für die jungen Ingenieure, egal ob von Uni oder FH, fänden sich dann in verschiedenen Bereichen. Vor allem dort, wo bisher die Fachhochschulabsolventen stark vertreten waren. Produktion, Fertigung und Konstruktion meldeten Bedarf an guten Kräften. Speziell für Bewerber von Fachhochschulen, die vor dem Studium eine fachbezogene Lehre absolviert hätten, stünden die Chancen auf eine Stelle sehr gut, bemerkt Rauen. Die größere Praxiserfahrung verschaffe ihnen einen Vorteil.
Rauen: „Es ist zu erwarten, dass die bisher als sehr gut gehandelten Fachhochschulen den Wechsel gut verkraften und auch weiterhin berufsqualifizierende Arbeit leisten werden.“ Ein für die Studenten wichtiger Standpunkt – bedeutet er doch, dass die Wahl der Lehrstätte mehr denn je an Wichtigkeit gewinnt.
Zur Zukunft der Bachelor-Ingenieure gefragt postuliert Rauen dann auch: „Stärker als in der Vergangenheit wird die Qualität potenzieller Kandidaten an ihrer universitären Herkunft gemessen werden. Welche Art der Hochschule ist besucht worden? Wie lange? Welche Studieninhalte wurden dort vermittelt? Das sind die Kernfragen der Zukunft.“
Fachbezogenes Vorwissen erhöht die Berufschancen
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de