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Innovationsfinanzierung: Wegweiser durch die Fördermittellandschaft

Innovationsfinanzierung
Wegweiser durch die Fördermittellandschaft

Wie Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen und wieso es sinnvoll ist, kleine und mittlere Betriebe an die Fördertöpfe der Innovationsförderung für den Mittelstand heranzuführen: Ein Wegweiser durch die Fördermittellandschaft.

Dr. Jörg Rupp
Gründer und Inhaber des Beratungsunternehmens Dorucon – Dr. Rupp Consulting GmbH, Saarbrücken

Die Coronakrise verlangt der deutschen Wirtschaft einiges ab – Forschung- und Entwicklung (F+E) werden reduziert oder eingestellt. Liquiditätshilfen und Kurzarbeit helfen kurzfristig, sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Doch wie sieht es langfristig aus? Kredite müssen zurückgezahlt werden, die finanzielle Einschränkung durch Kurzarbeit ist keine Dauerlösung.

Deutschland zählt doch eigentlich laut dem Bloomberg Innovation Index 2020 als innovativstes Land der Welt – auch aufgrund der vielen innovativen mittelständischen Unternehmen, dem Motor der deutschen Wirtschaft. Unsere Hidden Champions bringen ihre Ideen und Produkte an den Weltmarkt und gestalten die Wirtschaft maßgeblich mit. Auch in der Krise gilt es, diesen Motor am Laufen zu halten, den Antrieb, der uns aus der Rezession zieht. Statt Innovationsprojekte einzustellen, sind diese echte Alternativen zur Kurzarbeit. Durch Überlastung in den letzten Jahren liegengebliebene Projekte können nun neu angegangen werden – und mit geeigneter Innovationsförderung gehen Kostensenkung, Mitarbeiterbindung und Innovation Hand in Hand.

Innovationsförderungen gibt es viele – Bund, Länder und EU bieten zahlreiche Programme, mit deren Hilfe kleine und mittlere Unternehmen (KMU) F+E-Projekte finanzieren können. Bezogen auf das Arbeitnehmerbrutto liegen die Zuschüsse vereinfacht betrachtet bei bis zu 120 %. Jedoch nutzen KMU die Fördermittel bisher zu wenig. Der Aufwand dafür ist oft zu groß, die Beantragung sehr umfangreich, die Bearbeitungsdauer zu lange. Richtlinien und Voraussetzungen stellen weitere Hürden dar: es herrscht Unwissenheit – für welche Förderungen eignen sich das Unternehmen und das Projekt?

Beispielsweise ist ZIM, das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, das größte Förderprogramm der Bundesrepublik. Es fördert technologie- und branchenoffen F+E-Projekte von KMU. Unter der neuen Richtlinie gibt es zudem erhöhte Fördersätze für Unternehmen aus strukturschwachen Regionen. Zuschüsse, die durch ZIM erteilt werden, müssen nicht zurückgezahlt werden. Zusätzlich bietet ZIM die Förderung von sogenannten Durchführbarkeitsstudien, also von Vorstudien und Tests, die dann in ein eigentliches F+E-Projekt münden. Auch bei der Markteinführung werden KMU unterstützt.

So können Unternehmen nicht nur einen erheblichen Teil der Forschungs- und Entwicklungskosten einsparen, sondern sich mit Hilfe der ZIM-Förderung vom Wettbewerb absetzen und sich mit neuen Produkten oder Verfahren als Marktführer behaupten. Die Beantragung ist verhältnismäßig komplex und umfasst mit Anlagen und Erläuterungen bis zu 100 Seiten. Die Zuschüsse stehen dem Unternehmen dann aber unmittelbar im Projekt zur Verfügung und können derzeit monatlich abgerufen werden.

Auch interessant sind (internationale) Kooperationsprojekte oder Netzwerke zwischen mehreren Unternehmen oder Forschungseinrichtungen. Hier entstehen übergreifende Synergien, die nicht nur Innovationen entwickeln, sondern zusätzlich den Wissenstransfer fördern und den Teilnehmern potenzielle Vermarktungskanäle eröffnen. Das wird mit entsprechend höheren Förderquoten belohnt.

Vergleichsweise niederschwellig ist die Beantragung der Forschungszulage. Im Gegensatz zu ZIM wird die Förderung durch Steuerrückzahlung am Ende des Wirtschaftsjahres beantragt. Gleichzeitig bedeutet das aber, dass F+E-Projekte vorfinanziert werden müssen, was vor allem kleine Unternehmen zusätzlich belastet. Auch bei der Forschungszulage kommt man um eine technische Umschreibung des Projektes nicht herum. Die Förderquote ist mit 25 % vergleichsweise gering – was für KMU weniger interessant ist, da die Förderquoten bei ZIM bei dem drei- bis vierfachen liegen. Für größere Unternehmen ist es allerdings eine interessante Alternative. Zum Vergleich: Die Kostenbasis bei der Forschungszulage sind die Arbeitgeberbruttogehälter, die mit 25 % gefördert werden. Die Kostenbasis bei ZIM ist das Arbeitnehmerbutto plus eine Pauschale von
100 %, die Förderquote liegt bei bis zu 60 %. Bezogen auf das Arbeitnehmerbrutto werden also 120 % gefördert. Die Förderung mit der Forschungszulage ist für größere Firmen deutlich attraktiver, KMU sind mit den Fördertöpfen der Mittelstandsförderung besser bedient.

So komplex die Förderlandschaft auch sein mag, bieten Innovationsprojekte und geeignete Fördermittel dennoch sehr gute Alternativen zum derzeit stagnierenden Tagesgeschäft. Personalkosten werden eingespart, Mitarbeiter aber weiterhin ausgelastet. Am Ende des Projektes und am Ende der Krise stehen Neuheiten, mit denen das Unternehmen gestärkt in den Markt starten kann.

Eine Möglichkeit, den Förderdschungel ohne stolpern zu durchdringen, sind Berater, die Unternehmen bei der Auswahl und der Beantragung der Fördermittel zur Seite stehen. Das erhöht die Erfolgschancen deutlich und die Unternehmen können sich auf ihre Kerntätigkeiten konzentrieren, da der Berater die Antragstellung übernimmt. Allein die Zeitersparnis interner Ressourcen rechnet sich in der Regel. Hinzu kommt, dass die meisten Berater neben einem Fixum auch ein erfolgsabhängiges Honorar anbieten, so dass die Interessen in die gleiche Richtung gehen. Orientierung bei der Auswahl des Beratungsunternehmens können Qualitätsstandards bieten, wie beispielsweise Zertifizierungen durch ISO 9001 oder Autorisierungen vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) im Programm Go-inno.

Kontakt:

Dr. Rupp Consulting GmbH
Saargemünder Straße 39
66119 Saarbrücken
Tel. +49 681 976 898–10
www.dorucon.de

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