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TÜV Süd: Wettbewerbsvorteil durch Managementnormen

So klappt es mit der Einführung
Wettbewerbsvorteil durch Managementnormen

Ein Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsystem, auditiert und zertifiziert durch den TÜV Süd, bietet Unternehmen und Organisationen klare Vorteile. Trotzdem scheuen viele die Herausforderung, ein entsprechendes Managementsystem einzuführen. Das Beispiel des B2B-Versandhändlers Kaiser+Kraft zeigt, wie es funktionieren kann.

» Natalia Cichos-Terrero, freie Journalistin in Stuttgart

Im Jahr 2019 gab es eine Novelle des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G). Neu ist seitdem, dass laut der Gesetzgebung große Unternehmen (Nicht-KMUs) zu einem Energieaudit alle vier Jahre verpflichtet sind. Unternehmen, die nach der ISO-Norm 50001 oder EMAS zertifiziert sind, müssen kein verpflichtendes Energieaudit durchführen. Doch der Aufwand oder die Kosten, die sich hinter der Implementierung einer solchen Norm im Unternehmen verbergen, schrecken viele ab.

Auch Kaiser+Kraft, ein B2B-Versandhändler aus Stuttgart, hatte sich die Frage gestellt, welchen Weg man einschlägt. Die Entscheidung für die Einführung von Managementnormen war schnell getroffen: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Vorbild in unserer Branche, dem B2B-Handel mit Betriebs-, Büro- und Lagerausstattung, zu sein. Da gehört es unserer Ansicht nach dazu, nicht nur die Mindestanforderungen von Gesetzen zu erfüllen“, erklärt Rolf Schiffel, Geschäftsführer Supply Chain Management bei Kaiser+Kraft.

Und so hatte der Versandhändler schon 1996 erstmals die ISO-Norm 9001 für das Qualitätsmanagement und 2015 die ISO-Norm 14001 für das Umweltmanagement eingeführt – Zertifizierungen, die für Unternehmen nicht obligatorisch sind. Ein Jahr später folgte dann die ISO-Norm 50001 (Energiemanagement). „Für uns war von Beginn an klar, dass wir uns damit vom Wettbewerb abheben werden“, nennt der Geschäftsführer ein wichtiges Kriterium. „Wir nutzen unser Integriertes Managementsystem als verlässliche Leitplanke, um uns wirtschaftliche und ökologische Ziele zu setzen und zu erreichen. Sowohl ein Qualitäts- als auch ein Umwelt- oder Energiemanagementsystem sind wichtig für unseren Geschäftserfolg“, so Schiffel weiter.

Große Ersparnisse möglich

Im Vorjahr wurde erstmals auch die Eigenfertigung von Kaiser+Kraft in Haan nach der Qualitätsmanagementnorm zertifiziert. Seit 2016 hat sie erfolgreich ein Energiemanagementsystem nach der ISO-Norm 50001 aufgebaut und zertifizieren lassen. In der Eigenfertigung werden Transportgeräte und Betriebsausstattung entwickelt und produziert. Eine Besonderheit: Die Eigenfertigung wurde vergangenes Jahr mit dem Energie-Innovations-Preis NRW für Unternehmen 2020 in der Kategorie Digitalisierung ausgezeichnet. Durch das innovative Beleuchtungssystem spart Kaiser+Kraft bis zu 70 % der Stromkosten pro Jahr und möchte damit zeigen, wie viele Möglichkeiten Unternehmen im effizienten Umgang mit Energie haben.

Allein durch das Energiemanagementsystem konnte Kaiser+Kraft seit 2015 über 130.000 Euro und mehr als 630.000 kWh einsparen. „Auch wenn der Aufwand samt Kosten in der Anfangsphase nicht zu unterschätzen sind, im Nachhinein zahlt es sich aus, in die Einführung einer Managementnorm zu investieren“, ist Rolf Schiffel überzeugt. Seit letztem Jahr sind auch die Gesellschaften von Kaiser+Kraft in Österreich und der Schweiz nach der ISO-Norm 50001 zertifiziert. Ein Qualitäts- und Umweltmanagementsystem gab es bereits zuvor in beiden Ländern.

Voraussetzungen für Unternehmen

Konkrete Kosten entfallen für das TÜV-Audit – sowohl für das erste Zertifizierungsaudit, die Überwachungsaudits und die alle drei Jahre stattfindenden Wiederholungsaudits als auch für die Zertifikate. Eine Zertifizierung macht laut Kaiser+Kraft für jedes Unternehmen Sinn. Kleinere Firmen profitieren sogar davon, dass die Einführung weniger komplex ist als bei größeren. Und führt man eine Managementnorm ein, so kann man bei der nächsten auf bestehenden Strukturen aufbauen. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass jede Managementnorm ihren eigenen Charakter mit klar definierten Anforderungen hat, nach denen zertifiziert wird.

Gibt es verschiedene Unternehmensstandorte, sollte es an jedem Standort einen Verantwortlichen geben, der die Umsetzung der Anforderungen eines Managementsystems vorantreibt. Damit die Einführung eines solchen Systems überhaupt Sinn macht, sollten Unternehmen ihre Prozesse analysieren, dokumentieren und weiterentwickeln – dabei sollte die ganze Belegschaft einbezogen werden, um Transparenz und Akzeptanz gewährleisten zu können. „Durch die regelmäßige Betrachtung von Prozessen findet man schnell Einsparmaßnahmen. Zudem können die Mitarbeitenden mit einem Managementsystem besser mit ins Boot geholt werden als mit unregelmäßigen Aktivitäten“, nennt der Geschäftsführer weitere Vorteile.

Zuschüsse für die Einführungen

Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es Förderprogramme, die die Teilkosten für die Erst-Zertifizierung, aber auch für Messeinrichtungen oder Schulungen für die Einführung von bestimmten Managementsystemen erstatten. Eine Anlaufstelle ist hier etwa das De-Minimis-Fördermittelprogramm. Entsprechende Richtlinien gibt es bei der Leitstelle für Gewerbeförderungsmittel des Bundes, einer Vorprüfstelle im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) für das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

„Durch die Zertifizierungen profitieren wir von nachhaltiger Qualitätssicherung, Prozessverbesserungen und Einsparpotenzialen. Die Managementnormen helfen uns, Kundenzufriedenheit, Kundenorientierung und Prozesseffizienz immer weiter zu verbessern. Dies sind wichtige Erfolgsfaktoren im globalen Wettbewerb, die den entscheidenden Unterschied ausmachen“, fasst Rolf Schiffel zusammen.

www.kaiserkraft.de

Kontakt:

Kaiser+Krat GmbH

Presselstraße 12

70191 Stuttgart
Tel.: +49 800 5314949
Mail: service@kaiserkraft.de
www.kaiserkraft.de


Im fokus

Allein durch das Energiemanagementsystem konnte Kaiser+Kraft seit 2015 über 130.000 Euro und mehr als 630.000 kWh einsparen.


INFO

Nützliche Informationen zur Zertifizierung und Auditierung bietet die Seite des TÜV Süd:

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