Startseite » Management »

Zweigstellen werden an der kurzen Leine gehalten

Deutsche Unternehmen in China
Zweigstellen werden an der kurzen Leine gehalten

Zweigstellen werden an der kurzen Leine gehalten
Während in China heimische Arbeitskräfte in der Produktion gefragt sind, bleiben die Führungsebenen häufig in deutscher Hand Bild: Siemens
Die deutsche Industrie will ihre Investitionen in China weiter steigern. Doch wirklich angekommen sind die Unternehmen im Reich der Mitte noch nicht: In mehr als jeder zweiten Firma entscheiden fast ausschließlich deutsche Manager über Innovationen.

Nach einer Studie der deutschen Handelskammer in China gemeinsam mit der Unternehmensberatung Staufen AG geben in 55 % der Unternehmen deutsche Führungskräfte vor, welche Produkte speziell für den chinesischen Markt entwickelt werden sollen. Nur in jeder vierten Firma entscheiden heimische Manager. „Die Industrie traut sich noch nicht, Verantwortung ins Reich der Mitte zu delegieren“, sagt Dr. Ulrich Frenzel, Forschungs- und Entwicklungsexperte der Staufen AG. „Ein Fehler, denn die Bedürfnisse der chinesischen Kunden unterscheiden sich deutlich von denen europäischer.“

Daher sei es von zentraler Bedeutung, lokale Manager über Produkte und Services bestimmen zu lassen. „Die Niederlassungen vor Ort sollten zügig damit beginnen, sich von der Muttergesellschaft abzunabeln“, so Frenzel. Gleiches gilt für die Wahl der Kooperationspartner bei Produktentwicklungen: Für drei von vier Unternehmen steht die Zentrale in Deutschland an erster Stelle, lediglich jedes Fünfte bezieht auch lokale Universitäten in F&E-Aktivitäten mit ein. „Der Aufbau von Netzwerken und die Kooperation mit Partnern vor Ort gehört für Unternehmen, die in China tätig sind beziehungsweise tätig sein wollen zu den zentralen und erfolgsentscheidenden Aufgaben“, so Frenzel.
Die Chancen für die deutsche Industrie in China liegen künftig vor allem im mittleren Segment, das sich einer aktuellen Studie des VDMA zufolge zum größten Teilsegment des chinesischen Maschinenbaus entwickeln wird – von heute 34 % des Gesamtmarktes auf mehr als 40 % in drei bis fünf Jahren. Gerade hier fehlt deutschen Unternehmen, die traditionell auf leistungsfähige Hochpreismaschinen setzen, das Wissen um die Bedürfnisse und Erwartungen lokaler Kunden. Hier ist nicht das Know-how aus dem fernen Deutschland gefragt, sondern die Expertise chinesischer Fachleute.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Tipps der Redaktion

Unsere Technik-Empfehlungen für Sie

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de