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Advanced Systems Engineering

BMBF fördert Zukunfts-Tool
31 Millionen für ein neuartiges Engineering

31 Millionen für ein neuartiges Engineering
Advanced Systems Engineering: Die Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen Mensch, Organisation und Technik wird aktuell in mehreren Forschungsvorhaben und Demonstratoren erprobt. Bild: Ludmilla Parsyak / Fraunhofer IAO

Einen grundlegenden Wandel im Engineering hat das Forschungsteam des BMBF-geförderten Projekts AdWiSE festgestellt – und fordert „ein umfangreiches Umdenken“ im Engineering von Marktleistungen: Die Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute IAO, IEM, IPK, des IPEK und der Acatech präsentierten auf der Hannover Messe Digital Edition die Ergebnisse, die sie in der „Leistungsstanderhebung des Engineering“ ermittelt haben. Die Arbeiten sind Teil der vom Bundesforschungsministerium mit 31 Mio. Euro geförderten Anstrengung mit dem Ziel, das Engineering auf ein neues Niveau zu heben und zukunftsfähig zu machen.

Die Kernthese des AdWiSE-Forschungskonsortiums: Deutsche Unternehmen sind traditionell stark im Engineering. Doch vor immer größere Herausforderungen stellt sie die Entwicklung autonomer, interaktiver und dynamisch vernetzter Produkte, die zudem mit steigendem Software- und Service-Anteil verbunden sind. Mit anderen Worten: Die heute und in Zukunft entwickelten Produkte werden immer selbstständiger und verändern sich dynamisch. Sie werden immer komplexer und die Service- und Software-Begleitung immer wichtiger. Das stellt die Entwickler selbst vor große Herausforderungen.

Der Mensch muss Schritt halten können

„Wir müssen den Menschen mitnehmen in diese Entwicklung und ihm die Instrumente in die Hand geben, die Komplexität zu bewältigen“, sagte etwa Prof. Oliver Riedel vom Fraunhofer IAO auf der digitalen Hannover Messe. Riedel spricht von „soziotechnischen Systemen“. Prof. Albert Albers vom IPEK betont: „Wir können nicht mit Tools des 20. Jahrhunderts die Aufgabenstellungen des 21. Jahrhunderts bewältigen.“

„Advanced Systems Engineering“ nennen sich die Tools, die künftig benötigt werden. Die Verbundprojekte der gleichnamigen BMBF-Fördermaßnahme betrachten das ganzheitliche Zusammenwirken von Mensch, Organisation und Technik. Sie zielen darauf ab, dass Unternehmen mit neuen Technologien, Methoden und weiterentwickelten Kompetenzen wie Kreativität und Agilität ihr Engineering zukunftsfähig aufstellen.

Der Wandel im Sinne des Advanced Systems Engineering (ASE): Die Entwickler haben die Marktleistung ihrer Produkte von der Planung bis in den Betrieb hinein stets im Blick. Ihre Aufmerksamkeit endet nicht bei Herstellung und Vertrieb. Sie arbeiten unternehmensübergreifend interdisziplinär und setzen neue digitale Technologien und Arbeitsmethoden ein. Dafür müsse „Engineering“ in Deutschland neu definiert werden, finden die Wissenschaftler.

Traditionelle Branchengrenzen schwinden

Auch die Betriebe müssten sich wandeln: Für eine erfolgreiche Wertschöpfung führen sie Kompetenzen und Wissen unternehmensintern und übergreifend zusammen. Traditionelle Abteilungs- oder Branchengrenzen lösen sich zunehmend zugunsten interdisziplinärer Zusammenarbeit in Netzwerken auf. ASE schafft Perspektiven für die unternehmensinterne Zusammenarbeit als auch für die Kollaboration innerhalb von Wertschöpfungsnetzwerken, heißt es in einer Mitteilung des Forschungskonsortiums.

ASE wird nicht zuletzt für KMU wichtig. „Denken Sie an einen Mittelständler, der eine leistungsfähige neue Sensortechnologie entwickelt hat“, nennt Prof. Albers ein Beispiel. „Nun geht es für ihn darum, diese Innovation in die größeren Systeme einbringen zu können, in denen sie von Nutzen ist.“

Wissenschaftler ermittelten Ist-Zustand des Engineerings

Die jetzt ermittelte Ist-Zustand des Engineerings in Deutschland ist ein Zwischenergebnis des AdWiSE-Projekts – und zugleich Grundlage für alle weiteren Arbeiten. Die Wissenschaftler haben mit der Analyse und Strukturierung im Oktober 2019 begonnen. Dazu gehörten qualitative Interviews mit über 100 nationalen und internationalen Experten und Führungskräften aus Industrie und Wissenschaft. Die Ergebnisse sind als Download verfügbar (Fußnote).

Die Forschung zum Advanced Systems Engineering wird fortgeführt: Im BMBF-Projekt „Beherrschung der Komplexität soziotechnischer Systeme“ entwickelt das AdWiSE-Konsortium eine Engineering-Strategie 2035 mit Handlungsempfehlungen für Industrieunternehmen, aber auch für Lehre und Forschung. Die Förderung erfolgt von Juni 2019 bis Februar 2024 mit insgesamt 31 Mio. Euro, betreut vom Projektträger Karlsruhe (PTKA). (os)

www.advanced-systems-engineering.de

Ergebnisse Leistungsstanderhebung: https://www.advanced-systems-engineering.de/documents/20210414_ASE_Engineering_in_Deutschland.pdf

Kontakt:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Kapelle-Ufer 1
10117 Berlin
Tel.: +49 30 18570
www.innovationsland-deutschland.de

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