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Ozean-Plastik-Recycling-Institut verhandelt mit afrikanischen Ländern

Ifopr initiiert Pilotprojekte
Afrika will Plastikmüll zu Strom machen

Afrika will Plastikmüll zu Strom machen
Senate Barbara Masupha, die Botschafterin des Königreichs Lesotho, und Ifopr-Gründer Peter Bales in „extrem konstruktiven“ Verhandlungen. Bild: Ifopr
Das Institut für Ozean Plastik Recycling (Ifopr) treibt die Ausweitung seines Geschäftsmodells voran: Mit einer Reihe afrikanischer Länder will das Institut Konzepte umsetzen, um Müll in elektrische Energie umzuwandeln. Erste Gespräche mit den Botschaften von Namibia, Lesotho, Madagaskar und Sierra Leone seien erfolgreich verlaufen.

„Wir sind 2020 mit der Idee gestartet, die Weltmeere von Müll zu befreien“, sagt Ifopr-Gründer Peter Bales. „In den letzten Monaten wurde uns aber deutlich, wie viel größer die Aufgabe ist und wie offen die Menschen dafür sind, sie zu lösen. Unsere Mission ist daher größer geworden: Wir vernetzen alle wertschöpfenden Akteure, um Müll als Rohstoff zurück in den Wirtschaftskreislauf zu bringen – ob sich der Müll nun im Meer, in den Städten, im Wald oder im Gebirge befindet.“

Konstruktive Gespräche mit sechs Ländern

Über das langfristige Projekt „Silicon Harbour“ hinaus arbeitet das Ifopr daher mit Madagaskar, Sierra Leone, Lesotho und Namibia an pragmatischen Konzepten, wie sich Müll auf dem Festland und aus dem Meer sammeln, reinigen und in modernen Müllheizkraftwerken in elektrische Energie umwandeln lässt. Langfristiges Ziel sei jedoch ein Recyclingprozess, um die Wirtschaft in die Lage zu versetzen, Produkte aus gewonnenem Plastikgranulat oder anderen recycelten Materialien herzustellen. Dazu will das Ifopr eng mit Politik, Bevölkerung, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, Wissen austauschen und Lösungen für das lokale Müllproblem entwickeln. Auf positive Resonanz stieß das Konzept des Ifopr über die vergangenen Monate in einer Reihe afrikanischer Länder.

Lokal sehr unterschiedliche Lage

„Die Gespräche mit den Botschaften von Namibia, Lesotho, Madagaskar und Sierra Leone waren extrem konstruktiv. Diese Länder stehen vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen“, berichtet Bales. Während etwa Namibia unter Wasserknappheit leide, sei Madagaskar eines der Länder, das die Folgen des menschengemachten Klimawandels bereits heute am härtesten zu spüren bekommt.

Bei allen Unterschieden in den Ländern gebe es drei Gemeinsamkeiten, sagt Dr. Patience Nghengwa Ache – die wissenschaftliche Beraterin des Ifopr, die sich seit Jahren mit Müllmanagement auf dem afrikanischen Kontinent auseinandersetzt: „Alle afrikanischen Länder leiden unter den Müllbergen und stoßen bei der Lösung dieses Problems an ihre Grenzen, weil ihnen Geld und Wissen fehlen. Sie brauchen dringend eine gute Stromversorgung.“ Nur so könnten sie die Menschen von Armut befreien und den Lebensstandard ihrer Bevölkerung heben. Und die Länder hätten den festen Willen, nachhaltig Perspektiven für die nächsten Generationen zu schaffen.

Nächste Schritte bereits verabredet

Von allen vier Botschaften hat das Ifopr einen Aufgabenkatalog erhalten, um seine Vision zu konkretisieren. Die Botschaften werden die Konzepte ihren jeweiligen Regierungen vorlegen, um einen Letter of Interest zu erhalten. Damit wollen die Ifopr-Gründer Hornung, Dr. Höhn und Bales auf die Bundesregierung zugehen, um weitere Möglichkeiten der Umsetzung zu evaluieren. Die Industrie habe dem Ifopr bereits mit wertvollen Impulsen zugearbeitet. Außerdem stehe das Institut in Kontakt mit Universitäten in Gabun sowie Kamerun, wo ebenfalls bereits ein Letter of Interest vorliegt.

Im nächsten Schritt strebt das Ifopr Arbeitstreffen in den Ländern an, im besten Fall gemeinsam mit den passenden Spezialisten, um Standort- und Machbarkeitsanalysen anzufertigen. Bales ist dabei wichtig, dass die lokalen Ressourcen und Gegebenheiten umfassend mitbetrachtet werden: „Wir hören den Menschen zu und nehmen ihre Bedürfnisse und Interessen ernst. Wir kommen nicht mit einem vermeintlich idealen Konzept, sondern nutzen die Infrastruktur und das Wissen vor Ort und bauen darauf auf.“

Wissenschaft involviert

Außerdem arbeite das Ifopr eng mit der Wissenschaft zusammen, um je nach Rahmenbedingungen modernste Anlagen bauen zu können. „Und wir kommen nicht als Missionare, sondern werfen das weltweit vorhandene Know-how und unsere Motivation in die Waagschale, um anhand der regional unterschiedlichen Bedarfe das Müllproblem zu beheben und pragmatische Wege der Stromerzeugung zu entwickeln.“ Dabei sei es wichtig, kleine Schritte zu gehen.

Das Know-how ist längst vorhanden

Versuche, die Politik auf allen Ebenen für das neue Projekt des Ifopr zu gewinnen, sind bisher nicht gelungen, wie Bales berichtet: „Mein dringender Appell an die Politik: Wir müssen endlich aus dem defensiven, wenig pragmatischen Handeln herauskommen. Müll ist ein Menschheitsproblem. Das Wissen, wie sich weltweit Abfall vermeiden oder wiederverwerten lässt, ist längst vorhanden. Es wird aber nicht oder kaum genutzt, um endlich in den Handlungsmodus zu schalten.“ (os)

Institut für Ozean Plastik Recycling gGmbH
Kantstrasse 11
97074 Würzburg
Tel.: +49 931 8044048
www.ifopr.eu


Zur Ifopr gGmbH

Das Institut für Ozean Plastik Recycling (Ifopr gGmbH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, pragmatische Lösungsansätze für die Verschmutzung der Welt zu entwickeln. Das Beratungsinstitut mit Sitz in Würzburg arbeitet nach eigenen Angaben über sein Pilotprojekt „Silicon Harbour“ an einer weltweit skalierbaren Lösung, um die Weltmeere zu reinigen. Darüber hinaus vernetzt das Ifopr die unabhängigen wertschöpfenden Akteure, um Müll als Rohstoff zurück in den Wirtschaftskreislauf zu bringen. Gesellschafter sind die Unternehmer Herbert Hornung und Peter Bales sowie der Steuerberater Dr. Balthasar Höhn.

www.ifopr.eu

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