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Alles neu – für maximale Effizienz

Systemkomponentenlieferant Vauth-Sagel wechselt alle 60 Spritzgießmaschinen aus
Alles neu – für maximale Effizienz

Komponentenhersteller Vauth-Sagel macht 100 Mio. Euro Umsatz – und zwar mit Draht, Stahl, Blech, Holz und Kunststoff als Ausgangsmaterial. Nun ersetzt der Zulieferer alle seine 60 Spritzgießmaschinen mit neuen Engel-Anlagen. Das Ziel: Die Produktivität steigern und die Zukunft sichern.

Ein außergewöhnlicher Schritt, der viel über Vauth-Sagel und die Handlungsmaximen des ostwestfälischen Unternehmens aussagt – aber auch zum Nachdenken anregt über die Vorzüge heutiger, moderner Spritzgießmaschinentechnik. Aber zunächst einmal zur Vauth-Sagel Systemtechnik GmbH & Co. KG selbst, die ihren Sitz in Brakel-Erkeln hat:

Bekannt vor allem als Systemlieferant für die Möbelindustrie, trat das Unternehmen mit seinen Aktivitäten für Automotive, Medizintechnik und Caravaning bisher kaum in Erscheinung. Doch das ändert sich. Die Ostwestfalen liefern in diese Branchen teils äußerst anspruchsvolle Komponenten, nicht zuletzt Spritzgusserzeugnisse – und reden nun auch darüber. Sie haben ihre Vertriebsstrategie neu ausgerichtet und vermarkten ihr Know-how jetzt offensiv. Zu dieser Entwicklung gehört dazu, dass Vauth-Sagel mehrere Unternehmen übernommen hat und im Anschluss die Spritzgießproduktion von drei Standorten im Werk Paderborn zusammenfasste. Aus insgesamt 90 wurden 60 Spritzgießmaschinen für sehr unterschiedliche Anwendungen mit Schließkräften von 250 bis 23 000 kN. „Wir operierten in den vergangenen Jahren mit differierenden Technologien und Steuerungen“, erklärt Geschäftsführer Claus Sagel. „Eine Anpassung war aus diesem Grund unverzichtbar, um effektiv arbeiten zu können.“
Auf der Kunststoffverarbeiter-Messe Fakuma gaben die Gebrüder Sagel ihre Entscheidung bekannt: In den nächsten fünf bis sechs Jahren wollen sie – abhängig vom Konjunkturverlauf – rund 30 neue Anlagen vom österreichischen Spritzgießmaschinenbauer Engel Austria beziehen, inklusive Peripherie. Diese Investition soll den Maschinenpark komplett erneuern. Die Lieferungen umfassen „Victory“-Maschinen mit Holmlostechnik, „Duo“-Großmaschinen sowie „Viper“-Linearroboter. „Bei Vauth-Sagel ist es üblich, in jeder Technologie mit nur einem Maschinenlieferanten zusammen zu arbeiten“, erklärt Peter Sagel, Vertriebschef Deutschland. „Wir tendieren schon immer dazu, alles aus einer Hand zu beziehen, nicht nur in der Spritzgießfertigung.“
Fünf Sagel-Brüder leiten das Unternehmen mit seinen vier Standorten, „die man per Fahrrad alle an einem Tag erreichen kann“. Dass Engel Austria ebenfalls ein Familienunternehmen ist, hat für den Zuschlag durchaus eine Rolle gespielt, denn dieser Firmengattung trauen die Brüder am ehesten Standfestigkeit und stetige Innovativität zu. Doch das war nicht das einzige Kriterium in der zwei Jahre währenden Phase der Entscheidungsfindung.
„Unser ganz großes Thema ist die Energieeffizienz“, sagt Claus Sagel. Einsparziele will er jedoch nicht definieren, zu unterschiedlich seien die Prozesse. Aber er verweist darauf, dass das Unternehmen jährlich 7500 Tonnen Kunststoff verarbeitet und über 10 Mio. kWh Strom in der Gesamtfertigung verbraucht – soviel Energie, wie eine Kleinsiedlung mit vielleicht 500 Einfamilienhäusern zum Heizen benötigt. „Da geht schon etwas“, meint er. Die Argumente liefert an dieser Stelle Christopher Vitz, Geschäftsführer von Engel Deutschland: „Alleine durch eine optimierte Anlagentechnik auf dem Stand von 2012 lassen sich teils bis zu 25 Prozent Strom einsparen.“
Vitz erinnert an die Effizienztechnologien, die Engel in den letzten Jahren einführte – wie etwa die Servohydraulik ecodrive, die den Verbrauch von hydraulischen Maschinen im Vergleich zur konventionellen Technik um bis zu 70 % senken könne. Und an das Potenzial, das in der gezielten Auslegung von Gesamtanlagen liege. Manche andere Effizienztechnologien wie etwa Wärmerückgewinnung nutzt Vauth-Sagel hingegen „schon immer“.
Erklärt dies schon die Rigorosität der Entscheidung, die ja Liquidität kostet? Claus Sagel setzt noch eins drauf und nennt sie eine Investition in die Zukunft. „Entscheidend ist für uns, in unserer Produktionsplanung eine durchgehende Unterstützung zu bekommen, auch in der Automation.“ Er will nicht in die Verlegenheit kommen, Maschinen kurzfristig aufgrund eines plötzlichen Engpasses anschaffen zu müssen. „So wie wir das Granulat stetig geliefert bekommen, wollen wir es auch bei den Maschinen handhaben.“ Dieses Bild hilft beim Verstehen der Entscheidung: Vauth-Sagel liefert 7500 unterschiedliche Produkte und Varianten, wofür Schließkräfte von 250 bis 23 000 kN benötigt werden. Das ist so komplex, dass es in der Produktion keine bösen Überraschungen geben darf. Die Ausrüstung muss einfach stimmen – der Maschinenpark ebenso wie das Granulat.
Industrieanzeiger
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