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Arburg sammelt Umsatzrekorde

Spritzgießtechnik
Arburg sammelt Umsatzrekorde

Mit einem Umsatz von rund 630 Mio Euro im Jahr 2016 landet Spritzgießmaschinenbauer Arburg den dritten Firmenrekord in Folge. Neue Produkte in den Wachstumsfeldern legen nahe, dass es so weiter geht – etwa die Reihe „Golden Electric“ oder die Großmaschine Allrounder 1120.

Geschäftsführender Gesellschafter Michael Hehl gab die Zahlen anlässlich der Arburg-Technologietage bekannt, die ihrerseits für Festtagsstimmung sorgten: 6700 geladene Gäste aus 53 Ländern reisten nach Loßburg. „Und das sind keineswegs nur Stammgäste“, meinte Hehl. „Vielmehr kommen jedes Jahr rund 50 Prozent Erstbesucher.“ Dass er überseeische Delegationen mit 170 Teilnehmern aus Nordamerika und 150 Gästen aus China begrüßen konnte, wertete er als Zeichen dafür, dass die Geschäfte ungetrübt weiter laufen – ohne die mancherseits befürchteten Trübungen vonseiten der Politik.

Vor allem Hochtechnologie und neuere Entwicklungen initiierten das Wachstum, ließen die von der Geschäftsleitung präsentierten und interpretierten Zahlen erkennen. So sind die Auftragseingänge bei den elektrischen Spritzgießmaschinen wertmäßig um 14 % gestiegen, ihr Umsatzanteil kletterte von 22 % auf 27 %. Mit der neuen Einstiegsbaureihe Golden Electric sieht Arburg die Chance, in diesem Feld weltweit neue Marktsegmente zu erschließen.
Ähnliches gilt für die großen Spritzgießanlagen. Der Umsatzanteil der Maschinen mit Schließkräften ab 2500 kN hat sich von 24 % auf 27 % erhöht – hier sorgt der neue Allrounder 1120 H für Wachstumsperspektiven. Die Großmaschine erweitert das Leistungsspektrum in den Schließkraftbereich bis 6500 kN hinein und wird derzeit noch in der Nullserie bei Schlüsselkunden erprobt. Ab der Messe Fakuma 2017 im Herbst kann sie geordert werden.
Stetiger Zuwachs bei schlüsselfertigen Zellen
Ebenso ist der Anteil der Turnkey-Geschäfte um 2 Prozentpunkte auf 17 % gestiegen. Positive Auswirkungen haben hier auch die Anstrengungen für Industrie 4.0. „Euromap 77, die Schnittstelle OPC UA und unser Leitrechnersystem ALS erleichtern die Vernetzung sehr, deswegen verzeichnen wir hier große Nachfrage“, sagt der technische Geschäftsführer Heinz Gaub. „Wir kommen kaum nach, bei Kunden unser ALS zu installieren.“
Auch den 3D-Druck durch den Freeformer treibt Arburg voran. Neuerdings gibt es in Loßburg ein Prototyping Center, das die von Kunden geforderten Musterteilen in den bisher qualifizierten sechs (Serien-)Kunststoffmaterialien fertigt. „Wir spüren, dass viele Kunden eine langjährige Einführungsstrategie für die additive Fertigung fahren“, erklärt Gaub. „Ein wichtiges Argument ist für sie häufig die Qualifizierung von Spritzgussmaterialien.“
Jährlich Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe
Insgesamt hat Arburg 2016 im zweistelligen Millionenbereich in Niederlassungen und das Stammwerk Loßburg investiert – dieser Kurs soll fortgesetzt werden, um die Erfolge zu sichern und auszubauen. Die Mitarbeiterzahl ist um 5 % auf 2700 gestiegen, 2200 davon arbeiten in Deutschland.
Die Technologietage deckten alle Anwendungsfelder ab, in denen der Spritzgießmaschinenhersteller aktiv ist und (weiter) wachsen möchte. Drei Beispielexponate aus den Bereichen Leichtbau und Turnkey-Anlagen, die das Unternehmen selbst hervorhebt:
Zwei Automobil-Anwendungen zeigten das Faser-Direct-Compoundieren (FDC) und die physikalische Schäumtechnik Profoam. Über die Gewichtsreduktion hinaus lassen sich mit diesen Verfahren auch die mechanischen Bauteileigenschaften gezielt verbessern und der Verzug minimieren: Ein hydraulischer Allrounder 820 S produzierte Glasfaser-verstärkte Seilantriebsgehäuse für elektrische Fensterheber. Die Langglasfasern werden direkt der flüssigen PP-Schmelze zugeführt. Die Bauteile sind ähnlich schlagzäh, fest und steif wie vergleichbare Gehäuse aus PBT, aber bis zu 30 % leichter.
Mit der physikalischen Schäumtechnik Profoam fertigte ein Allrounder 630 S mit 5-l-Granulatschleuse eine verzugsoptimierte Grundplatte. Die Zykluszeit von 37 s ist rund 10 s kürzer im Vergleich zum Kompakt-Spritzgießen. Ein „Nebeneffekt“ ist ein um rund 10 % reduziertes Bauteilgewicht.
Spritzgegossen: minütlich ein neuer Klappschemel
Als Beispiel für eine Turnkey-Anlage von Arburg produzierte ein hybrider Allrounder 1120 H mit 6500 kN Schließkraft mit neuer Gestica-Steuerung gebrauchsfertige Klapp-Trittschemel. Die Fertigungszelle funktioniert so: Die acht PP-Einzelteile des 1092 g schweren Schemels entstehen in einem 8 t schweren Familienwerkzeug in einer Zykluszeit von rund 60 s. Ein lineares Robot-System Multilift V 40 entnimmt die Einzelteile aus der Maschine und legt sie in einer Montage-Station ab. Hand in Hand mit dem Multilift V 40 arbeitet ein 6-Achser, der die Schemelfüße mit Stoppern ausrüstet und den Klappschemel gebrauchsfertig zusammensetzt. (os)
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