Zur Euroguss, die am 21. Januar 2010 nach drei Tagen Laufzeit in Nürnberg zu Ende ging, kamen 7.141 Fachbesucher – jeder Vierte aus dem Ausland. 364 Aussteller, davon 44 Prozent international, präsentierten auf der Fachmesse ein breites Angebot von Druckgussteilen über Materialien, Öfen, Gießmaschinen, Formen bis zur Gussnachbehandlung, Qualitätskontrolle sowie Forschung und Entwicklung. Themen, die die deutsche Druckguss-Industrie derzeit beschäftigen, sind der „billige Auslandswettbewerb“, hohe Energiekosten, steigende Kosten bei den metallischen Vorstoffen und F&E-Aktivitäten.
95 Prozent der Aussteller konnten auf der Euroguss neue Geschäftsverbindungen knüpfen, 92 Prozent erwarten ein Nachmessegeschäft. Für 88 Prozent war die Messeteilnahme so erfolgreich, dass sie sich an der Euroguss 2012 in Nürnberg voraussichtlich wieder beteiligen.
„Trotz Wirtschaftskrise konnten wir die Besucherzahl und die Internationalität des Fachpublikums im Vergleich zum Boomjahr 2008 nochmal steigern“, betont Heike Slotta, Projektleiterin bei der NürnbergMesse. „Dies zeigt die enorme Bedeutung und Wertschätzung, die die Euroguss innerhalb der Druckgussbranche genießt.“ Sehr gut besucht waren auch die Fachvorträge des 10. Internationalen Deutschen Druckgusstages, der erstmals direkt im Messegeschehen stattfand.
„Die Druckgießereien haben auf der Euroguss den Schulterschluss geübt und gehen mit viel Mut und neuen Ideen den erwarteten Aufschwung an, wenn auch die Sorge um Umsatz, Eigenkapitalentwicklung und Rendite bleibt“, resümiert Gerhard Eder, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Druckgießereien (VDD). Und Dr. Gutmann Habig, Generalsekretär Cemafon, Europäisches Komitee der Hersteller von Gießereimaschinen und Gießereiausrüstungen, hält fest: „Die in Europa ansässigen Ausrüster der Druckgießereien haben die Messe als frühen und wichtigen Gradmesser für die weitere Entwicklung der Nachfrage nach Maschinen und Anlagen angesehen. Auf der Messe wurde deutlich: Das Barometer steigt endlich! Auch wenn noch nicht alle Anpassungsprozesse vollzogen sind und Projektanfragen erst noch zu tatsächlichen Investitionen führen müssen, war die Stimmung erfreulich zuversichtlich.“
Auf der Euroguss wurden Aussteller und Besucher von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut befragt. Die Aussteller betonten die hohe Qualität des Fachpublikums an ihren Messeständen, was die Ergebnisse der Befragung bestätigen: Über 50 Prozent sind in leitenden Positionen tätig. 85 Prozent gaben an, Beschaffungsentscheidungen ihres Unternehmens zu beeinflussen, zum Teil ausschlaggebend. Erwartungsgemäß waren die Automobilhersteller und -zulieferer mit fast 40 Prozent besonders stark vertreten. Die Druckgießereien machten 19 Prozent der Fachbesucher aus. Aus dem Maschinen- und Anlagenbau kamen 11 Prozent und aus der Elektro- und Elektronikindustrie 5 Prozent der Euroguss-Besucher.
Die nächste Euroguss findet von Dienstag bis Donnerstag, 17. bis 19. Januar 2012, im Messezentrum Nürnberg statt. In den turnusgemäß Euroguss-freien Jahren trifft sich die Druckguss-Fachwelt zum Internationalen Deutschen Druckgusstag am 22. und 23. Februar 2011 ebenfalls in Nürnberg, im Kongresszentrum CCN West.
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