Von der als Schreckgespenst gezeichneten Basarökonomie ist Deutschland weit entfernt. Die zunehmende Auslagerung einzelner Produktionsschritte in spezialisierte Firmen, auch mit Sitz im Ausland, bringt im Gegenteil die heimische Wirtschaft voran. So lautet das Fazit einer neuen Studie der Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Consult GmbH.
Danach ist zwar tatsächlich der Auslandsanteil an allen Vorleistungsbezügen der Industrie in Deutschland zwischen 1991 und 2004 von 24 % auf 28 % geklettert. Die Ausfuhren des Verarbeitenden Gewerbes bestanden daher bereits im Jahr 2000 zu einem Drittel aus dem, was zuvor importiert wurde. Fünf Jahre zuvor lag dieser Anteil nur bei einem Viertel.
Dieses Basarelement des Außenhandels vernichtet unterm Strich aber keine Arbeitsplätze, sondern kommt der inländischen Wirtschaft zugute, haben die IW-Forscher herausgefunden. Denn die durch den Export entstandene Wirtschaftsleistung ist in Deutschland – ebenso wie in fast allen von der IW Consult untersuchten Ländern – stärker gewachsen als die gesamtwirtschaftliche. Hierzulande wurde im Jahr 2000 ein Fünftel der inländischen Bruttowertschöpfung vom Export angestoßen – 1995 waren es erst 16 %.
Ohne die boomende Ausfuhrwirtschaft hätten die heimischen Industriebetriebe also einiges weniger zu tun gehabt, so lautet das Ergebnis der Untersuchung. Letztlich tragen laut IW Köln die günstigen Vorleistungskäufe aus Niedriglohnländern wesentlich dazu bei, dass die Erzeugnisse der hiesigen Fabriken trotz der hohen Arbeitskosten weiter so gut auf dem Weltmarkt mithalten können. tv
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