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Geschäftsjahr 2021: Bosch Gruppe übertrifft ihre Prognosen und will technologischer Vorreiter bleiben

Geschäftsjahr 2021
Boschs Umsatz 2021 übersteigt mit 78,8 Milliarden Euro Vorkrisenniveau

Die Bosch-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2021 Umsatz und Ergebnis deutlich. Die Gesamterlöse stiegen nach vorläufigen Zahlen – auf Basis internen Berichtwesens – um 10 % auf 78,8 Mrd. Euro. Damit lag der Konzern auch über dem Vorkrisenniveau von 2019.

 

Inhaltsverzeichnis
1. Dr. Stefan Hartung, Robert Bosch GmbH zum Geschäftsjahr 2021
2. Klimaschutz, Vernetzung und Künstliche Intelligenz sind Zukunftsthemen
3. Bosch forciert Klimaschutz – Wachstum mit Elektrifizierung
4. Nachhaltige Mobilität – Wachstum aus Automobil- und Industrietechnik
5. Softwaredominierte Mobilität – Aus der Zusammenarbeit mit Volkswagen
6. Geschäftsjahr 2021 – alle Unternehmensbereiche der Bosch-Gruppe steigerten Umsatz
7. Geschäftsjahr 2021 – regional durchgängiges Umsatzwachstum
8. Mitarbeiterentwicklung 2021 – leichter Anstieg weltweit
9. Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 – Unsicherheiten belasten Weltwirtschaft

 

Wechselkurs bereinigt legte der Umsatz des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens um 11 % zu. Das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) stieg um mehr als die Hälfte und erreichte 3,2 Mrd. Euro. Die operative EBIT-Rendite beträgt damit voraussichtlich rund 4 % gegenüber 2,8 % im Vorjahr.

Dr. Stefan Hartung,  Robert Bosch GmbH zum Geschäftsjahr 2021

„Unser Geschäft hat sich 2021 deutlich besser entwickelt als erwartet“, sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen. „Wir konnten unsere Prognosen übertreffen – trotz vieler Herausforderungen wie Kostenbelastungen durch Lieferengpässe oder Preissteigerungen bei Rohstoffen.“ Der Geschäftserfolg sei maßgeblich auch vom „Zusammenhalt in Zeiten des Abstands“ geprägt worden. „Ich danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und unseren Kunden, Lieferanten sowie Geschäftspartnern für ihr Vertrauen“, erklärte Hartung. Er wolle mit dem weltweiten Bosch-Team „Technik fürs Leben“ weiter entwickeln und damit auf aktuelle Herausforderungen antworten. „Bosch ist technologischer Vorreiter in vielen Gebieten – das soll auch in Zukunft so bleiben.“ Dafür investiert das Unternehmen weiterhin hohe Summen in wichtige Zukunftsfelder, darunter allein in diesem Jahr insgesamt rund eine Milliarde Euro in die Mikroelektronik und Elektromobilität. Zugleich setzt Bosch verstärkt auf Partnerschaften wie etwa die jüngst mit Volkswagen verkündete Kooperation im Bereich automatisiertes Fahren.

Klimaschutz, Vernetzung und Künstliche Intelligenz sind Zukunftsthemen

Aus den Bestrebungen vieler Länder hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft erwartet der Bosch-Chef künftig ebenfalls wichtige Wachstumsimpulse: „Der Klimaschutz treibt unser Geschäft mit voran – von der Mobilität über die Industrieautomation bis hin zur Gebäude- und Haushaltstechnik“, betonte Hartung. „Vernetzung und künstliche Intelligenz sorgen dabei für steigende Energieeffizienz.“ So konnte Bosch 2021 den Absatz mit vernetzbaren Elektrowerkzeugen, Hausgeräten und Heizungen um die Hälfte steigern – auf mehr als sechs Millionen Einheiten gegenüber vier Millionen im Vorjahr.

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Bosch forciert Klimaschutz – Wachstum mit Elektrifizierung

Bosch bekennt sich zu den Zielen der EU mit ihrem Green Deal und setzt heute bereits in seinen Unternehmensbereichen Klimaschutzvorgaben weitreichend um: Bosch ist seit Frühjahr 2020 mit seinen weltweit 400 Standorten klimaneutral und arbeitet daran, bis 2030 die CO2-Emissionen entlang der Lieferkette um 15 % zu senken – vom Einkauf bis zur Produktnutzung. Ein zunehmender Teil des Geschäfts entstehe laut Bosch-Chef bereits aus der Elektrifizierung. „Mit der Elektromobilität erzielen wir einen Milliarden-Umsatz, auch bei Wärmepumpen fürs Haus wachsen wir zweistellig – und in der Industrietechnik halten elektrische Antriebe Einzug“, sagte Hartung und sieht damit das Unternehmen in einer starken Position. „Bosch setzt Klimaschutz in Wachstum um.“ Das Unternehmen zeige beispielhaft, wie die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft ökologisch und ökonomisch gelingen könne.

Nachhaltige Mobilität – Wachstum aus Automobil- und Industrietechnik

Auch in der Elektromobilität erschließt sich Bosch weiteres Wachstumspotenzial: Seit Ende 2021 fertigt das Unternehmen Leistungshalbleiter aus Siliziumkarbid (SiC), die in Elektrofahrzeugen die Reichweite um bis zu 6 % vergrößern können. Mit seiner stationären Brennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC) liefert Bosch einen Beitrag zur Energiewende und erschließt sich weiteres Geschäft. Bis 2024 investiert Bosch in die SOFC-Technologie mehr als 400 Mio. Euro, weitere 600 Mio. Euro investiert das Unternehmen im selben Zeitraum in die mobile Brennstoffzelle.

Auch in das Ausrüstungsgeschäft für die Batterieproduktion ist das Unternehmen eingestiegen. Ein Geschäft mit Potenzial: Der weltweite Batteriemarkt wächst nach Angaben des Unternehmens jährlich um bis zu 25 %. Mit Volkswagen prüft das Unternehmen, gemeinsam die Fertigungsprozesse von Batteriezellen zu industrialisieren. „Unser gemeinsames Ziel ist ein europäischer Anbieter als Kosten- und Technologieführer bei der Industrialisierung der Batterietechnologie“, sagte Hartung. Experten sehen in den gemeinsamen Plänen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität und der Serienproduktion nachhaltiger Batterien.

Softwaredominierte Mobilität – Aus der Zusammenarbeit mit Volkswagen

Wachstum will Bosch auch in der Software-Entwicklung für Fahrzeuge erzielen und seine Position ausbauen. Bereits heute liefert der Unternehmensbereich Mobility Solutions jährlich mehr als 200 Millionen Steuergeräte mit eigener Software für Fahrzeuge weltweit. Der Markt für Automobilsoftware soll nach eigenen Angaben bis 2030 ein Volumen von rund 200 Mrd. Euro erreichen. „Bosch wird in diesem Markt mit zweistelligen Raten wachsen“, sagte Dr. Markus Heyn, Geschäftsführer und neuer Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solution der Robert Bosch GmbH. „Dabei werden wir nicht zuletzt von der Entwicklung des Autos zum Internetknoten profitieren.“

Strategische Weichen habe Bosch dafür bereits gestellt, so Heyn. Das Angebot an anwendungsunabhängiger Fahrzeugsoftware bündelt Bosch zur Jahresmitte in seiner Tochtergesellschaft ETAS. Deren Ziel ist es, übergreifend einsetzbare Fahrzeug-Basissoftware, Middleware, Cloud-Services und Entwicklungswerkzeuge anzubieten. Im neuen Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions entsteht anwendungsspezifische Fahrzeugsoftware mit spezieller Hardware zum Beispiel für Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren. In diesem Bereich hat der Zulieferer mit der Software-Tochter von Volkswagen, Cariad, Ende Januar 2022 eine umfassende Zusammenarbeit vereinbart. „Wir haben das Ziel, das teil- und hochautomatisierte Fahren für jedermann schneller zu realisieren“, erklärte Heyn. „Wir wollen Standards für den Markt setzen, die auch anderen Autoherstellern zugutekommen.“

Autonomes Fahren wird greifbarer

Geschäftsjahr 2021 – alle Unternehmensbereiche der Bosch-Gruppe steigerten Umsatz

Die Bosch-Gruppe steigerte ihren Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr nicht nur, sondern lag damit auch über dem Vorkrisenniveau von 2019. „Die breite Aufstellung des Unternehmens über unterschiedliche Branchen und Regionen zahlte sich erneut aus“, sagte Dr. Markus Forschner, Geschäftsführer und Finanzchef der Robert Bosch GmbH. „Alle Unternehmensbereiche haben trotz weltweiter Lieferengpässe ihre Erlöse gesteigert.“ Der größte und umsatzstärkste Unternehmensbereich Mobility Solutions legte deutlich zu, auch wenn das Umfeld im vierten Quartal das Geschäft ausbremste. Der Umsatz stieg um 7,5 % auf 45,4 Mrd. Euro, ungeachtet der Halbleiterverknappung, die sich besonders stark auf den Automobilsektor auswirkte. Das ist ein wechselkursbereinigtes Plus von 7,9 %. Der Unternehmensbereich Industrial Technology profitierte vor allem von der Erholung des Maschinenbaus und erwirtschaftete einen Umsatz von 6,1 Mrd. Euro. Der Anstieg lag nominal als auch wechselkursbereinigt bei 20 %. Die Erlöse erreichten damit wieder ihr Vorkrisenniveau, so der Finanzchef. Im Unternehmensbereich Consumer Goods waren die Produkte rund um Haus und Garten erneut stark gefragt. Der Umsatz lag mit 21 Mrd. Euro deutlich über Vorkrisenniveau. Der Anstieg von 13 % ist wechselkursbereinigt ein Plus von 15 %. Im Unternehmensbereich Energy and Building Technology legten die Erlöse um 11 % auf 5,9 Mrd. Euro zu; wechselkursbereinigt ist das ein Wachstum von 12 %. Forschner sagte: „Das Geschäft profitierte von der hohen Nachfrage nach klimafreundlicher Heizungstechnik, so dass der Unternehmensbereich sein Vorkrisenniveau sogar übertraf.“

Geschäftsjahr 2021 – regional durchgängiges Umsatzwachstum

„Auch in der regionalen Betrachtung verzeichnete Bosch ein durchgängiges Umsatzwachstum“, berichtete der Finanzchef. In Europa stieg der Umsatz um 9,3 % auf 41,5 Mrd. Euro. Wechselkursbereinigt ist es ein Plus von 10 %. In Nordamerika lagen die Erlöse bei 11,5 Mrd. Euro. Der Anstieg von 6,5 % beträgt wechselkursbereinigt 10 %. In Südamerika legte der Umsatz um 32 % auf 1,4 Mrd. Euro zu, wechselkursbereinigt um 41 %. „Das ist eine sehr positive Entwicklung, zumal die Region im Vorjahr besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen war“, erläuterte Forschner. In Asien-Pazifik verzeichneten die Erlöse einen Zuwachs um 12 % auf 24,4 Mrd. Euro, wechselkursbereinigt um 11 %.

Mitarbeiterentwicklung 2021 – leichter Anstieg weltweit

Zum Stichtag 31.12.2021 beschäftige das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen weltweit rund 401.300 Menschen. Der Zuwachs von etwa 6.700 Mitarbeitenden erfolgte im Wesentlichen in Asien-Pazifik und Europa. Die Mitarbeiterzahl in Deutschland blieb stabil mit etwa 131.400 Beschäftigten. Im Bereich Forschung und Entwicklung ist die Mitarbeiterzahl um knapp 4 % auf 76.300 gestiegen. Die Anzahl von Software-Entwicklern lag weltweit bei mehr als 38.000 – das ist ein Plus von etwa 4.000 gegenüber dem Vorjahr.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 – Unsicherheiten belasten Weltwirtschaft

Bosch stellt sich auf ein Wachstum der Weltwirtschaft für 2022 von 4 bis 4,5 % ein gegenüber etwa 5,5 % in 2021. Trotz beeindruckender Impffortschritte in vielen Ländern erwartet das Unternehmen auch 2022 hohe Belastungen für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben durch Covid-19. Auch werden die anhaltenden Lieferengpässe sowie steigenden Preise für Rohstoffe, Vorprodukte und Transport die weltweite Wirtschaft stark beeinflussen und sich auf das Geschäft vieler Branchen auswirken, allen voran der Automobilindustrie. Der markante Anstieg der Inflation in vielen Sektoren und Regionen trübt zudem den Ausblick. Sofern es nicht zu weiteren Störungen des Umfelds kommt, erwartet die Bosch-Gruppe für 2022 eine Umsatzsteigerung. Die operative EBIT-Rendite soll sich zumindest auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen ist Forschner zuversichtlich: „Bosch hat eine starke finanzielle Basis, um in wichtige Zukunftsfelder zu investieren und seinen Kurs fortzusetzen.“ Ziel bleibe es, in den für Bosch wichtigen Branchen und Regionen stärker als der Markt zu wachsen. (eve)

Robert Bosch GmbH
Robert-Bosch-Platz 1
70839 Gerlingen-Schillerhöhe
Unternehmenszentrale: +49 711 811–0
kontakt@bosch.de
www.bosch.de

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