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Werkzeugmaschinen-Branche will laut Verband VDW 2022 durchstarten

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Branche will laut ihrem Verband VDW 2022 durchstarten

Branche will laut ihrem Verband VDW 2022 durchstarten
Die Werkzeugmaschinenbranche hat 2021 Maschinen und Dienstleistungen im Wert von rund 12,7 Mrd. Euro produziert. Bild: Hermle
Der Optimismus für 2022 gründe auf der sehr guten Nachfrageentwicklung seit Mitte vergangenen Jahres, erklärte Franz-Xaver Bernhard anlässlich der traditionellen Jahrespressekonferenz des VDW. Sie zeige den großen Nachholbedarf bei den Investitionen weltweit, ergänzte der neue Vorsitzende des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabrik.

Der Auftragseingang ist 2021 insgesamt um 58 % gestiegen. Starker Treiber war dabei das Ausland mit einem Anstieg von 62 %. Die inländischen Bestellungen legten ebenfalls um mehr als die Hälfte zu.

Top 20-Märkte wachsen alle mindestens zweistellig

Von den ausländischen Märkten hatten die europäischen Länder nach vorläufigen Zahlen des VDW die Nase vorn. Sie steigerten ihre Bestellungen um 90 %, gefolgt von Amerika mit einem Plus von 66 und Asien mit 61 %. China und die USA bleiben die größten Einzelmärkte mit Zuwächsen von 65 und 92 %. In der Liste der Top 20 haben alle Länder ihre Nachfrage zweistellig, manche sogar dreistellig, nach oben gefahren. Besonders gut liefen die Bestellungen aus Italien, Österreich, Tschechien und der Schweiz.

Auch in Deutschland zieht das Geschäft wieder deutlich an

Beim Investitionsanstieg führt Europa die Triade an. „Davon können wir profitieren, denn die Auftragsbücher vieler Kunden sind gut gefüllt“, sagte Bernhard. Für Deutschland stellten sich einige Daten noch besser dar. Nach schwächerer Entwicklung im Vorjahr zieht die deutsche Industrie jetzt nach.

Nach Schätzungen des VDW hat die Branche 2021 Maschinen und Dienstleistungen im Wert von rund 12,7 Mrd. Euro produziert. Das entspricht einem Zuwachs von 4 %. Die Kapazitätsauslastung lag im Januar 2022 bei 87,2 % im Vergleich zu 72,7 % ein Jahr zuvor. Mit 64.000 Mitarbeitern notierte die Beschäftigung im Dezember 6,1 % unter Vorjahr.

Getrieben wurde das Geschäft durch den Export, der mit +8 % doppelt so stark wuchs wie die Produktion. Amerika führte das Auslandsgeschäft mit +13 % an, gefolgt von Asien mit +11 und Europa mit +5 %. Unter den zehn größten Märkten legten Tschechien, Italien, Mexiko, China und die Niederlande zweistellig zu. China hat sich nach einem starken Rückgang 2020 wieder gefangen.

Dem gegenüber ging der Inlandsabsatz aufgrund der Investitionszurückhaltung der Automobilindustrie noch um 5 % zurück. Der nur leicht gestiegene Verbrauch von 1 Prozent wurde durch die Importe gestützt, die um mehr als ein Zehntel zulegten.

Größte Herausforderung sind Lieferengpässe und Fachkräftemangel

„Gleichwohl ist die Prognose für 2022 noch von Unsicherheit geprägt“, räumte Bernhard ein. Gründe dafür seien die nicht absehbaren Folgen der hohen Infektionszahlen und geopolitischer Entwicklungen. Hinzu käme, dass die Engpässe in den Lieferketten von Elektronikbauteilen und Metallerzeugnissen, die 2021 ein beherrschendes Thema waren, andauern. Insbesondere der Chipmangel treffe die Firmen doppelt. Einerseits ist die Lieferfähigkeit des wichtigen Abnehmers Automobilindustrie eingeschränkt, andererseits fehlen Chips für Steuerungen, einer der wichtigsten Komponenten in der Werkzeugmaschine. Die Einfluss- und die Kompensationsmöglichkeiten sind hier für die Branche kurzfristig sehr begrenzt.

Image der dualen Berufsausbildung stärken

Fast alle Werkzeugmaschinenunternehmen sehen den Fachkräftemangel ähnlich gravierend wie die Lieferengpässe. Die Zahl der freien Stellen im Maschinenbau war im Dezember 2021 etwa doppelt so hoch wie Ende 2020. Auch die Zahlen der Bewerber um eine Ausbildungsstelle und die der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sind rückläufig. Gerade hier sieht Bernhard sowohl Unternehmen als auch die Politik in der Pflicht, die Attraktivität der Berufsausbildung offensiv herauszustellen.

Um den hohen Bedarf an Fachkräften zu decken, sei es unter anderem wichtig, hier Initiative zu ergreifen. Auszubildende müssten auch nach der Ausbildung durch Weiterbildungsangebote, Aufstiegschancen und eine angemessene Gehaltsentwicklung ans Unternehmen gebunden werden. Die Politik ihrerseits müsse den Stellenwert der Berufsausbildung ebenfalls herausstellen und gewerblich-technische Berufsschulen unterstützen, die auch ein regionaler Wirtschaftsfaktor sein können. Sie seien darüber hinaus Vorbild, weil sie vielfach technologisch besser ausgestattet sind als andere Schultypen. „Die duale Ausbildung ist ein Exportschlager, den wir nicht aufs Spiel setzen dürfen“, forderte Bernhard.

Energiewende bietet Potenzial für die Werkzeugmaschinenindustrie

Mit der Energiewende rückt auch der Umbau der Energiewirtschaft in den Fokus der Branche. Eine vom VDW beauftragte Studie hinsichtlich des Potenzials für die Werkzeugmaschinenindustrie befindet sich in der Abschlussphase und wird den Mitgliedern in der zweiten Märzhälfte vorgestellt. (mw)

Die meisten großen Industrieländer haben ambitionierte Strategien zur Verringerung des CO2-Ausstosses entwickelt. Zentrale Stellschraube ist dabei der Energiesektor, denn dort entstehen derzeit 25 % der Emissionen. Besonders im Fokus stehen dabei der Ausbau emissionsarmer Energien, Stromnetzausbau und Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.

Aufgrund niedriger Stückzahlen und hoher Lebensdauer stand die Energiewirtschaft bislang nicht im Fokus der Werkzeugmaschinenhersteller. Die höheren Investitionen führen nun jedoch zu steigenden Stückzahlen von mechanischen Komponenten für Windkraftanlagen, Gasturbinen, übergreifenden mechanische Peripherie-Komponenten sowie perspektivisch Komponenten in der Wasserstofferzeugung. „Wie groß das Volumen in den einzelnen Bereichen sein wird, hängt vom Tempo der Transformation ab“, sagte Bernhard abschließend. Bisher gebe es viele Absichtserklärungen. Nun müsse die Politik verlässliche Rahmenbedingungen für den Umbau schaffen.

Kontakt:

VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Lyoner Str. 14
60528 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 756081–0
vdw@vdw.de
www.vdw.de

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