Am 27. Februar 2013 feierte die Kullen-Koti GmbH ihr 100-jähriges Bestehen. Seit der Übernahme durch die niederländische Koti-Gruppe im vergangenen Jahr verfügt der Hersteller heute über das wohl weltweit größte Sortiment technischer Bürsten.
Gegründet von Paul Kullen und Wilhelm Epp in Reutlingen, lag der Schwerpunkt der Württembergischen Bürsten- und Pinselfabrik Kullen und Co. auf handeingezogenen und gepechten Bürsten und Besen für die allgemeine Reinigung im Haushalt. Ende der 20er Jahre, Epp hatte den Betrieb bereits verlassen, war ein erster Umbruch in der Produktionsausrichtung zu spüren: Eine Spezialisierung auf Maschinen-, Industrie- und Walzenbürsten, hauptsächlich für die Textil- und Papierproduktion. Im Laufe der folgenden Jahre erwarb Kullen mehr und mehr Patente, zum Beispiel für die Spiralbürstenfertigung.
Während des 2. Weltkrieges wurden fast ausschließlich Bürsten für die Wehrmacht hergestellt. Ab den 50er Jahren entwickelte sich Kullen zu einem Industrieunternehmen. 1961 wurde ein Zweigwerk in Honau eröffnet. Im Jahr darauf beschäftigte man bereits 240 Mitarbeiter. Die Produktion der Werkzeugbürsten stieg. Mit Gründung der Tochterfirma R.I.B. im englischen Llandovery standen die Zeichen auf Expansion.
Als 1983 der heutige Geschäftsführer Dieter Kullen die Leitung übernahm, war die Produktpalette auf 55 000 Bürstentypen angewachsen. In den 90ern folgten der Erwerb einer Firma in Bristol mit 100 Mitarbeitern und ein Joint Venture in China. Die Gesamtfläche aller Produktionsstätten betrug damals 30 000 m². Doch der große Umbruch kam 2012: Da kein Familienmitglied für die Nachfolge der Geschäftsführung zur Verfügung stand, entschieden sich die Gesellschafter n zum Verkauf an die niederländische Koti-Gruppe. Mit diesem Schritt, so Kullen, habe man das Unternehmen auf dem europäischen Markt weiter gestärkt und den Fortbestand am Standort Reutlingen gesichert.
Weitere Informationen: www.kullen.de
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