Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Arts et Métiers ParisTech in Metz haben kürzlich das „French-German Institute for Industry of the Future“ gegründet. Hier sollen Wissenschaft und Industrie gemeinsam die Grundlagen von „Industrie 4.0“ beziehungsweise der Industrie der Zukunft entwickeln, etwa bei Produktionssystemen, Robotik, virtueller und erweiterter Realität.
Das neue „virtuelle“ Institut gründet auf der bisherigen Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen: 2016 feierten die Partner das 20-jährige Bestehen des deutsch-französischen Doppelabschlusses im Maschinenbau. Mehr als 500 Studierende haben dieses Programm bisher erfolgreich absolviert. Auch bei Promotionen und Sommerschulen gibt es eine Kooperation. „Nun nehmen wir Forschung und Innovation mit in den Blick“, erklärt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT. Das neue Institut will eine Forschungs- und Technologieplattform schaffen, die in Deutschland und Frank-reich die Digitalisierung der Industrie unterstützt.
„Das Institut“, sagt Professor Volker Schulze, Institutsleiter am Institut für Produktionstechnik WBK, „baut auf dem Austausch von Köpfen auf“. Deutsche und französische Wissenschaftler sollen die Plattform nutzen, um gemeinsam zu forschen, sich auszutauschen und mit der Industrie zusammenzuarbeiten.
Das Institut will Innovationen und Unternehmertum fördern, zum Beispiel indem es eine deutsch-französische Graduiertenschule und einen „grenzüberschreitenden Inkubator“ aufbaut, so heißt es. Dazu suche es eine enge Verbindung mit strategischen Partnern. In Planung seien auch ein Doktorandenkolleg und Weiterbildungsprogramme.
Ziel ist es nach Angaben aus Karlsruhe, für die Industrie neue Produkte, Dienstleistungs- und Geschäftsmodelle sowie effiziente Fertigungsprozesse zu schaffen.