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Verbraucherumfrage der Bundesdruckerei

Verbraucherumfrage der Bundesdruckerei
Deutsche legen auf Gesundheits- und Datenschutz gleichermaßen Wert

Deutsche legen auf Gesundheits- und Datenschutz gleichermaßen Wert
Laut Umfrage bewerten Deutsche Gesundheits- und Datenschutz als gleich wichtig. Bild: metamoworks/stock.adobe.com

Für jeden zweiten Deutschen sind Gesundheits- und Datenschutz gleich wichtig; jeder Vierte bewertet Gesundheitsschutz höher, jeder Achte personenbezogene Daten. Dies geht aus einer Verbraucherumfrage der Bundesdruckerei hervor. 

Personenbezogene Gesundheitsdaten gehören zu den sensibelsten Daten überhaupt und stellen hohe Anforderungen an den Datenschutz. Mit dem Patientendaten-Schutz-Gesetz und der elektronischen Patientenakte ab 2021 sind in Deutschland die Weichen für die digitale Gesundheitsversorgung gestellt. Dabei steht die elektronische Patientenakte im Zentrum der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Mit der Einführung im Januar 2021 erhalten die Versicherten Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten. Vor allem steht die informationelle Selbstbestimmtheit der Versicherten im Fokus: Die Nutzung der elektronischen Patientenakte ist freiwillig und die Datenhoheit liegt beim Patienten.

Zielkonflikt zwischen Gesundheits- und Datenschutz nach wie vor vorhanden

In einer repräsentative Umfrage hat die Bundesdruckerei die Einstellung zu Gesundheitsdaten und Datenschutz untersucht. Die Diskussion zur elektronischen Patientenakte zeigt: Es gibt noch immer einen vermeintlichen Zielkonflikt zwischen Gesundheits- und Datenschutz. Die Herausforderung ist, den Datenschutz in ein ausgewogenes Verhältnis zum Patientenwohl zu bringen. Ein Argument pro Gesundheitsschutz lautet: Krankheiten können umso besser behandelt werden, je mehr Gesundheitsdaten erhoben sowie für Ärzte und Forscher zur Verfügung gestellt werden. Ein Gegenargument der Datenschützer ist: Je mehr Gesundheitsdaten erhoben und verarbeitet werden, umso größer ist das Risiko, dass solche Daten missbraucht werden.

Dabei zeigt sich: Vor die fiktive Wahl gestellt, sich grundsätzlich zwischen Gesundheitsschutz und Schutz der personenbezogenen Daten entscheiden zu müssen, entscheiden sich die meisten Deutschen für beides. Dies ergab im Sommer eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Bundesdruckerei. Die Hälfte der 2080 Befragten ab 18 Jahren gaben an, dass ihnen Gesundheitsschutz und Datenschutz gleich wichtig sind.

Ein Viertel der Befragten (25 %) würde im Zweifel das Recht auf Gesundheitsschutz höher bewerten. Im Vergleich gewichtet nur jeder Achte (13 %) den Schutz personenbezogener Daten höher als den Gesundheitsschutz. „Gesundheitsschutz und der Schutz persönlicher Daten müssen gemeinsam betrachtet werden – mit den entsprechenden technischen und organisatorischen Lösungen wie einem sogenannten Datentreuhänder kann beiden Rechnung getragen werden“, sagt Jochen Felsner, Geschäftsfeldleiter für sichere Datenlösungen bei der Bundesdruckerei. Ein Datentreuhänder ist eine unabhängige Instanz zwischen Datengeber und -nehmer und darf kein eigenes wirtschaftliches Interesse an den Daten haben. Er muss die Daten auch nicht selber sammeln, sondern organisiert die Vermittlung zwischen Sendern und Empfängern. Bei dieser Lösung erhalten also die Forscher die benötigten Ergebnisse, gleichzeitig behalten die Patienten die Hoheit über ihre eigenen Daten.

Bedeutung des Datenschutzes sinkt mit zunehmendem Alter

Die Umfrage zeigt auch: Mit zunehmenden Alter sinkt die Bedeutung des Datenschutzes im Vergleich zum Gesundheitsschutz. In der Gruppe ab 55 Jahre spielt der Schutz personenbezogener Daten nur bei jedem Zehnten (9 %) eine höhere Rolle als der Gesundheitsschutz. Bei den 18 bis 24-Jährigen ist es hingen mehr als jeder fünfte (22 %).

Umgekehrt bleibt hingegen der Anteil derjenigen, die den Gesundheitsschutz vorziehen, bei rund 25 % in allen Altersklassen weitestgehend konstant. Nur der Anteil derjenigen, die beides als gleich wichtig erachten, wächst mit jeder Altersklasse: bei den 18 bis 24-Jährigen sind es 32 %, bei den über 55-Jährigen sind 60 %. 19 % der 18 bis 24-Jährigen sowie 8 % der Personen ab 55 Jahren machten keine Angaben.

Ebenfalls erhoben wurde, unter welchen Umständen Bürger ihre Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen sollten. 45 % der Befragten wünschen sich, dass diese sogenannte Datenspende auf freiwilliger Basis der einzelnen Patienten geschieht – und zwar als sogenannte Opt-In-Regel, also nur nach aktiver Freigabe durch den Betroffenen. Knapp jeder Fünfte (18 %) spricht sich hingegen für eine Opt-Out-Regel aus: Wer seine Gesundheitsdaten bei dieser Regelung nicht teilen möchte, muss einer Nutzung der Daten aktiv widersprechen.

7 % wollen, dass Gesundheitsdaten unter keinen Umständen weitergegeben werden. Genauso viele sagen, Gesundheitsdaten sollten von allen Bürgern gesetzlich verpflichtend für Forschungszwecke weitergegeben werden.

Kontakt:

Bundesdruckerei GmbH
Kommandantenstraße 18
10969 Berlin
Tel.: +49302598-0
www.bundesdruckerei.de

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