Zum Start des ersten internationalen Dresden Robotics Festivals fordert der Deutscher Robotik Verband (DRV) von der künftigen Bundesregierung mehr Robotik-Engagement: Innovationspotenziale der Robotik sollten durch zeitgemäße Bildungsinhalte und innovationsförderndes Gründungsklima unterstützt werden.
„Wir benötigen einen gesellschaftlichen Wandel. Da besteht durchaus noch Handlungsbedarf, den Wandel in der Arbeitswelt auch in Bildungspläne einfließen zu lassen. Robotik braucht mehr Akzeptanz auf allen Ebenen“, fordert Olaf Gehrels, Co-Vorstand des Deutschen Robotik Verbandes, mehr politisches Engagement auch der neuen Bundesregierung für die Robotik.
Gehrels: „Einerseits kennen viele mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten nicht, die ihnen individuelle Robotiklösungen bieten können, um ihre Abläufe besser zu organisieren und die eigenen Mitarbeiter zu entlasten. Andererseits müssen die Bildungsinhalte zur Robotik in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen angepasst werden“, sagt Gehrels zum Auftakt des ersten internationalen Dresden Robotics Festivals.
Deutsche Start-up-Szene blüht
In der Robotik sind jüngst in Deutschland viele neue Start-Ups entstanden, etwa Coboworx, Agile Robots, Wandelbots, Fruitcore Robotics oder Neura Robotics. „Davon brauchen wir mehr. Politik muss Gründungsmut stärker unterstützen. So generieren Start-Ups in der Regel zunächst keine hohen Einkommen. Vor diesem Hintergrund müssen etwa die vergleichsweise hohen steuerlichen Hürden bei Unternehmensbeteiligungen an solchen Neugründungen abgebaut werden“, betont Gehrels.
Robotik-Cluster in Dresden
Und gerade der Robotikstandort Sachsen biete viel Forschungsexpertise und unternehmerischer Exzellenz, die deutschland- und europaweit ihresgleichen suche, ergänzt Thomas Schulz, Geschäftsführer des Robot Valley Saxony. Das Robot Valley Saxony strebt daher mit dem 1. Dresden Robotics Festival die Entwicklung eines deutschen Robotik-Clusters in Dresden an.
Sachsen biete mit seiner einzigartige Branchen- und Innovationsvielfalt beste Voraussetzungen als Impulsgeber zu agieren, so Thomas Schulz: „Gut 330 Unternehmen und Institute mit 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigen sich im weiteren Sinn mit Robotikprojekten. Hier werden innovative No-Code-Roboter-Software und roboterbasierte Automationstechnik entwickelt sowie Robotiklösungen für fast alle Etappen unterschiedlichster Wertschöpfungsketten erarbeitet. Diese Akteure erwirtschaften in Sachsen knapp 6 Milliarden Euro jährlich.“
Dabei seien sächsische Unternehmen und Institute vor allem an der Schnittstelle zwischen Robotikherstellern und den Anwendern aktiv. „Viele liefern individuelle, maßgeschneiderte Lösungen für die verschiedensten Branchen und zunehmend auch für den Mittelstand. Längst haben auch mittelständische Unternehmen und das Handwerk das Potenzial von Robotik- und Automatisierungslösungen erkannt“, führt Schulz weiter aus.
Was ist das Dresden Robotics Festival?
Das 1. Internationale Dresden Robotics Festival vereint erstmals die Robotikszene aus Wissenschaft, Wirtschaft und Start-Ups. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter große Namen wie Fanuc, Siemens, Stäubli und YASKAWA sowie Start-ups und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und aller Welt diskutieren vom 16. bis 22. September ihre Ideen für die Robotik der Zukunft.
„Mit dem 1. Internationalen Dresden Robotics Festival wollen wir einen Blick in die Zukunft der industriellen Robotik werfen. Diese ist smart und schafft schon heute neue Wertschöpfungsketten mit neuen Arbeitsplätzen. Diese Zukunft, die unser Leben und Arbeiten mit Hilfe einer digitalisierten und kollaborativen Robotik einfacher und lebenswerter macht, wollen wir von Sachsen aus entscheidend mitgestalten“, sagt Thomas Schulz.
https://dresden-robotics-festival.de/