Beamte der Verwaltungsbehörde für Industrie und Handel (AIC) durchsuchten kürzlich im Rahmen einer Razzia die Räume des Ventilatorenhändlers Beijing Longwei Shengda Technology in Peking – und wurden fündig. Im Lager des Unternehmens, das kein Händler des deutschen Herstellers EBM-Papst ist, wurden große Mengen Karton mit gefälschten Ventilatoren unterschiedlicher Modelle entdeckt. Alle waren mit dem Markenlabel des deutschen Herstellers mit Sitz in Mulfingen versehen. Zudem sicherten die Beamten zehntausende kopierter Etiketten und die passenden gefälschten Druckplatten.
Der Inhaber habe zugegeben, die Ventilatoren aus Südchina zu beziehen, selbst zu labeln und als originale EBM-Papst-Ventilatoren nach China und ins Ausland zu verkaufen. Da die Marke „ebm-papst“ auch in China geschützt ist, haben die Beamten die Ventilatoren, Etiketten und Druckplatten beschlagnahmt und den Händler verwarnt.
EBM-Papst-Chef Hans-Jochen Beilke geht davon aus, dass „Fälschungen unserer Produkte einen Umsatzanteil von rund 150 Millionen Euro pro Jahr ausmachen, also 10 Prozent unseres Umsatzes“. Das Ergebnis dieser Razzia zeige einmal mehr, dass sein Unternehmen mit dieser Schätzung recht nahe liege.
Die Razzia habe gezeigt, so Beilke weiter, dass sich deutsche Unternehmen heute bei der Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie auf die Unterstützung des chinesischen Staates verlassen könnten. dk
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