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EBM-Papst knackt die 2-Mrd.-Umsatzmarke

Ventilatoren- und Motorenbau
EBM-Papst knackt die 2-Mrd.-Umsatzmarke

EBM-Papst knackt die 2-Mrd.-Umsatzmarke
Der Ventilatoren- und Motorspezialist EBM-Papst, hier die Produktion in Mulfingen, wächst global weiter. Bild: EBM-Papst/Philipp Reinhard
EBM-Papst lässt seine Regionen Nordamerika und Asien-Pazifik künftig eigenständig entwickeln, produzieren und vertreiben. Den Schub dafür hat auch der Rekordumsatz von über 2 Mrd. Euro verliehen.

Mehr als 2 Mrd. Euro Umsatz, 15.000 Mitarbeiter weltweit und aktuell ein Budget von rund 200 Mio. Euro für den Ausbau der Kapazitäten lokal wie global: Bei seinen Unternehmenskennzahlen stellt der Ventilatoren- und Motorenhersteller EBM-Papst immer wieder neue Rekorde auf. Der Plan, in dem am 31. März 2018 beendeten Geschäftsjahr 2017/18 die Zwei-Milliarden-Umsatzgrenze zu erreichen, wurde „mit deutlichem Rückenwind übertroffen“, sagte Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe.

Ein Meilenstein wurde erreicht

Der Umsatz von 2,043 Mrd. Euro bedeutet ein Wachstum von 143 Mio. Euro gegenüber Vorjahr (+7,5 %). Die Dynamik der Märkte und der Branchen habe das Unternehmen sehr gut mitnehmen und den Umsatz auf dieses Niveau heben können, so Brandl weiter. In jedem Bereich der Welt und auch in allen Märkten habe EBM-Papst Wachstum generiert. Daran werde deutlich, dass die auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgerichteten Produkte nach wie vor ein großes Thema wären und das Interesse an Gesundheit und Medizintechnik steige.

Zukunftsplanung eher konservativ

Brandl sieht derzeit keinen Abbruch des Aufwärtstrends. Die Gruppe mit Stammsitz im baden-württembergischen Mulfingen verzeichnet volle Auftragsbücher und hohe Auftragseingänge. Jedoch wäre angesichts der aktuellen politischen Situation und etlicher Faktoren in den Märkten – Stichwort Automobilindustrie – eine gewisse Skepsis angebracht. Für das neue Geschäftsjahr plant Brandl deshalb „eher konservativ“. Der Umsatz soll um 3,1 % auf 2,107 Mrd. Euro wachsen. Knapp 116 Mio. Euro (+ 6,0 %) wird in den F+E-Bereich investiert, unter anderem für die Weiterentwicklung der Gebiete Aerodynamik/Akustik, Digitalisierung und Materialkompetenz sowie in die Start-ups in Dortmund und Osnabrück. Für 41 Mio. Euro soll in Mulfingen ein neues F+E-Zentrum entstehen.

Suche nach zweitem US-Standort läuft

Wesentlicher Wachstumstreiber war Asien und hier vor allem China mit einem Umsatz 270 Mio. Euro. Die weitere Expansion sieht vor, „stärkere Akzente für den asiatischen Markt aus China heraus mit einer ,local for local‘-Strategie zu setzen“, sagte Stefan Brandl. So soll vor Ort eine selbstständige Einheit gebildet werden, um eigenständig Produkte zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten. „Wir wollen ein chinesisches Produkt im chinesischen Markt verkaufen“, lautet die Devise, die auch auf Nordamerika übertragen werden soll. Zum bestehenden Produktionswerk in Connecticut soll ein weiteres kommen. Die Suche nach dem zweiten Standort läuft derzeit, sagte Finanzchef Peter Fuchs.

Prinzip „local for local“

Überhaupt will EBM-Papst Nordamerika als Zielmarkt stärker angehen. Bis dato wurden Produkte aus Deutschland lediglich „amerikanisiert“. Laut Brandl unterscheidet sich der nordamerikanische Markt deutlich vom europäischen. So sei dort eine andere Leistungsgröße gefordert und andere Zulassungsvoraussetzungen müssten berücksichtigt werden. In Europa hingegen könne aufgrund der Diskussion um die Energieeffizienz weiteres Wachstum generiert werden.

Um die Kapazitäten für das Wachstum zu schaffen, wurden sämtliche Standorte ausgebaut und erweitert. Wie an den deutschen Standorten wurden auch an den verlängerten Werkbänken in Ungarn wie auch in Slovenien und Serbien zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt ist die Belegschaft im Vorjahr um 717 Personen (+ 5 %) gewachsen. Zum Geschäftsjahresende zählte EBM-Papst 15.115 Mitarbeiter, von denen knapp 6900 in Deutschland beschäftigt sind.

Aktuell über 30 Projekte für die Strategie „one ebm-papst“

Um an einem Kulturwandel der Gruppe zu arbeiten, hat Brandl vor einem Jahr die Strategie „one ebm-papst“ aufgelegt. Damit soll das Unternehmen strukturell für weiteres qualitatives Wachstum ausgerichtet werden. Derzeit würde an 30 strategischen Projekten gearbeitet, so Brandl. Das in der Vergangenheit sehr dezentral gesteuerte Unternehmen müsse stärker zusammenwachsen, um besser voneinander profitieren zu können, sowohl auf technologischer als auch auf Einkaufsseite. Um die Organisation schneller und agiler zu machen, würden bestehende Strukturen hinterfragt und Komplexität im Unternehmen reduziert. Auch bei 2 Mrd. Euro Umsatz und 15.000 Mitarbeitern müssten in den einzelnen Werken schnelle und agile Einheit agieren, skizziert der Chef den Weg. Zudem soll mit dem „Struktur 2020“ genannten Programm der regionale Charakter deutlich ausgebaut werden gemäß dem Prinzip des „local for local“.

Europa bleibt Wachstumslokomotive

Der größte Markt für EBM-Papst ist Europa (ohne Deutschland) mit einem Umsatz von 948,2 Mio. Euro (+10,5 %). Deutschland folgt mit 470,8 Mio. Euro (+ 72, %) sowie die Region Asien mit einem Zuwachs von 6,2 % auf 376,5 Mio. Euro. Währungsbedingt fiel der Umsatz auf dem amerikanischen Markt um 0,2 % auf 247,7 Mio. Euro.

Mit Blick auf die Marktsegmente legte die von St. Georgen geleitete Divisionen Automotive/Antriebstechnik um 15,2 % auf 288,6 Mio. Euro zu. Der Geschäftsbereich Hausgeräte/Heiztechnik, der vom Standort Landshut geführt wird, konnte seinen Umsatz um 8,4 % auf 400,0 Mio. Euro steigern. Die aus der Zentrale in Mulfingen betreute industrielle Lufttechnik wuchs laut Angaben um 5,8 % auf 1,354 Mrd. Euro. (dk)

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